Wik
Der Stadtteil Wik liegt im Kieler Norden. Flächenmäßig ist die Wik der zweitgrößte Stadtteil Kiels.[2] Kiel-Wik ist maritim geprägt und beheimatet den Marinestützpunkt (Name bis 1. Oktober 2021: Tirpitzhafen, seitdem Marinestützpunkt Kiel-Wik[3]) und damit den Liegeplatz des bekannten Segelschulschiffs der deutschen Marine, die Gorch Fock.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Urkundlich wird das Dorf Wik im Jahre 1286 als Kotelwik bezeichnet. Der Name weist auf halbslawischen Ursprung hin und bedeutet so viel wie „Kesselbucht“. Aber schon im Jahre 1317 wird das Dorf Wyck genannt.
Im Jahre 1886 wurden auf Initiative der Landgemeinde Wik Verhandlungen über die Eingemeindung geführt. Die Gemeinde sah sich außerstande die Kosten allein zu tragen, die durch den Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals auf sie zu kamen. Wegen des zunächst erfolgten Einspruchs der königlichen Regierung verzögerte sich die Eingemeindung und konnte erst am 1. April 1893 erfolgen. Das Kieler Stadtgebiet vergrößerte sich um 514,43 Hektar.[4]
In den Jahren 2007–2009 wurde ein im Zweiten Weltkrieg errichteter Hochbunker auf dem Gelände der ehemaligen Marine-Technik-Schule (MTS) an der Prinz-Heinrich-Straße abgerissen.[5]
Der Stadtteil in seinen Grenzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Folgenden werden die Grenzen des Stadtteils im Norden startend im Uhrzeigersinn angegeben: Im Norden wird der Stadtteil durch den in West-Ost-Richtung verlaufenden Nord-Ostsee-Kanal begrenzt. Im Osten durch die Kieler Förde. Im Süden durch Parkstraße, Niemannsweg, Koesterallee, Düvelsbeker Weg, Kreuzung Belvedere, Paul-Fuß-Straße, Westring, Bundesstraße 76, Bremerskamp, der Grünfläche zwischen Johann-Fleck-Straße und Klausbrooker Weg. Im Westen bildet die Güter-Bahnlinie und eine Zickzacklinie östlich der Sportanlagen durch das Projensdorfer Gehölz die Grenze des Stadtteils.[6][7]
Die angrenzenden Stadtteile im Norden beginnend im Uhrzeigersinn: Nördlich grenzt der Stadtteil Holtenau an, zu dem auch der Kanal gehört. Südlich angrenzen die Stadtteile Düsternbrook, Blücherplatz und Ravensberg, sowie die Gemeinde Kronshagen. Im Westen grenzt Wik an den Stadtteil Suchsdorf.
Das Stadtviertel Steenbek-Projensdorf ist ein Teil des Stadtteils Wik.[6][7] Die Grenze bildet von der Kanalhochbrücke Holtenau an südwärts verlaufend die Bundesstraße 503 bis zur Tunnelkreuzung mit dem Steenbeker Weg und von da an Projensdorfer Straße und Westring.
Zwischen Projensdorf und Suchsdorf befindet sich die Siedlung Klausbrook, ein Ende der 1980er Jahre entstandenes Neubaugebiet. Die Martinsgemeinde, seit 2008 mit der Oster- und Petrus-Nord-Gemeinde zur Emmausgemeinde fusioniert[8], unterhielt hier bis 2009 ein zweites Gemeindezentrum.
Politisch wird die Wik durch die Ortsbeiräte Wik und Steenbek/Projensdorf vertreten.
Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Regionalzeitung skizziert im Rahmen eines Porträts die Bevölkerung der Wik so:
Im Stadtteil Wik […] lebten laut Stadt Kiel am Ende des ersten Quartals 2022 19367 Menschen auf einer Fläche von 7,73 km². Die Bevölkerungsdichte liegt damit bei 2505 Menschen pro Quadratkilometer. 9338 sind männlich, 10029 weiblich. Insgesamt macht die Wik 7,8 Prozent der Kieler Bevölkerung aus. Die größte Altersgruppe stellen die 20- bis 30-Jährigen (3923 Menschen), die kleinste die Über-90-Jährigen (135). Die Wik ist minimal jünger als Kiel im Durchschnitt. Migrationshintergrund haben etwa 3600 Personen. Ausländische Menschen sind rund 1800 registriert. In der Wik existieren etwa 9500 Haushalte – davon sind 5500 Einpersonenhaushalte und rund 1500 Haushalte mit Kindern. Nicht in klassischen Haushalten, also in Heimen, leben in der Wik fast 300 Personen. In der Wik sind ebenfalls etwa 300 Arbeitslose registriert. Sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind an die 5000 Menschen.
[9]
Kanalquerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Über den Kanal führen in Kiel vier Hochbrücken. Zwei in der Wik und zwei in Suchsdorf. Für eine Überquerung mit dem Fahrrad oder zu Fuß wurde bereits in Zeiten des Kanalbaus eine Fährverbindung eingesetzt. Die Überfahrt ist seit jeher kostenlos. Ein entsprechendes Gesetz zur kostenlosen Überquerung wurde bereits von dem Erbauer des Kanals, Kaiser Wilhelm I. (Fertigstellung und Einweihung durch Kaiser Wilhelm II.), erlassen, da es sich um ein unnatürliches Landschaftshindernis handelt.
Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Stadtteil liegen die folgenden Bildungseinrichtungen:
- Hebbelschule (Gymnasium) – Die Schule wurde 1902 als Städtische Realschule Kiel (ausschließlich für Jungen) gegründet und nutzte damals Räumlichkeiten in der Waitzstraße. 1903 wurde sie in Oberrealschule I umbenannt und 1922 nach dem Dichter Friedrich Hebbel in Hebbelschule umbenannt. 1944 wurden die Gebäude schwer beschädigt, sodass der Unterricht von 1945 bis 1958 in den Räumen der Ricarda-Huch-Schule stattfand. 1958 wurde der heutige Standort an der Feldstraße bezogen. Seit 1971 gehen Jungen und Mädchen an diese Schule. Die Räumlichkeiten stehen unter Denkmalschutz.
- Timm-Kröger-Regionalschule – Die Schule ist 2010 aus dem Zusammenschluss der Timm-Kröger-Realschule und der Grund- und Hauptschule Peter-Petersen-Schule entstanden.
- Schule am Sonderburger Platz (Grundschule)
- Ernst-Barlach-Gymnasium (Steenbek-Projensdorf)
Öffentliche Spielflächen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- siehe Spielflächen in Wik
Sportstätten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Holstein-Stadion, Heimstadion des Kieler Fussballvereins Holstein Kiel
- Sportanlage Timmerberg. Heimstätte des Wiker SV
- Tallinhalle, Elendsredder 21
Bushaltestellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Adalbertstraße
- Am Stadion
- Auberg
- Belvedere
- Düvelsbeker Weg
- Elendsredder
- Erlenkampsee
- Ernst-Barlach-Gymnasium
- Frerich-Frerichs-Allee
- Gurlittstraße
- Hanssenstraße
- Herthastraße - Endstation Linie 6/32/91
- Homannstraße
- Klinik Lubinus
- Knorrstraße
- Mangoldtstraße
- Mercatorstraße
- Petruskirche
- Projensdorfer Gehölz
- Rehbenitzwinkel
- Schleusenstraße
- Schulredder
- Steenbeker Weg
- Tannenberg - Endstation Linie 41
- Timm-Kröger-Schule
- Torfende
- Wenrade
- Wiesenweg
- Wik, Kanal - Endstation Linie 11
- Woltersweg - Endstation Linie 62/41
Fotos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Statistischer Bericht Nr. 267: Kieler Zahlen 2018, herausgegeben von der Landeshauptstadt Kiel, Bürger- und Ordnungsamt, Abteilung Statistik. Die Statistischen Jahrbücher (ab 2000) sind als PDF-Dateien abrufbar auf der Seite www.kiel.de.
- ↑ Landeshauptstadt Kiel: Die Bevölkerung in den Kieler Stadtteilen 2010
- ↑ Umbenennungen der Marine in Kiel
- ↑ Vera Stoy: Kiel auf dem Weg zur Großstadt, Kiel 2003
- ↑ kiel.de
- ↑ 6,0 6,1 Statistischer Bericht der Kieler Stadtteile 2008 der Stadt Kiel
- ↑ 7,0 7,1 Stadtplan der Stadt Kiel herausgegeben von der Stadt Kiel mit detaillierten Stadtteilgrenzen
- ↑ www.emmaus-kiel.de
- ↑ Wieczorek, Niklas: Warum es sich in der Wik schön wohnt, Kieler Nachrichten, 18.6.2022
1 Altstadt | 2 Vorstadt | 3 Exerzierplatz | 4 Damperhof | 5 Brunswik | 6 Düsternbrook | 7 Blücherplatz | 8 Wik inklusive Projensdorf | 9 Ravensberg inklusive Brauereiviertel, Marineviertel und Stinkviertel | 10 Schreventeich inklusive Französisches, Dichter- und Philosophenviertel | 11 Südfriedhof inklusive Reformatorenviertel | 12 Gaarden-Ost inklusive Kai-City und Kruppsche Kolonie | 13 Gaarden-Süd und Kronsburg inklusive Grünes Herz und Holsteiner Quartier | 14 Hassee inklusive Hammer | 15 Hasseldieksdamm | 16 Ellerbek | 17 Wellingdorf | 18 Holtenau | 19 Pries inklusive Komponistenviertel | 20 Friedrichsort | 21 Neumühlen-Dietrichsdorf inklusive Afrika-Viertel und Siedlung Oppendorf | 22 Elmschenhagen inklusive Kroog und Krooger Kamp | 23 Suchsdorf inklusive Klausbrook und An der Au | 24 Schilksee | 25 Mettenhof | 26 Russee inklusive Berliner Viertel | 27 Meimersdorf | 28 Moorsee | 29 Wellsee | 30 Rönne