1945
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Jahreskalender
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Januar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 5. Januar: Der Politiker und Widerstandskämpfer Julius Leber, nach dem die Julius-Leber-Straße benannt wurde, wird in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
Februar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 2. Februar: Der Kommunal- und Wirtschaftspolitiker Carl Friedrich Goerdeler, Mitverschwörer des 20. Juli 1944 und Namensgeber des Goerdelerringes, wird hingerichtet.
- 13. Februar: Der Schriftsteller Ottomar Enking, nach dem die Ottomar-Enking-Straße benannt wurde, stirbt beim Luftangriff auf Dresden.
- 21. Februar: Bahrenbrooker Weg, Brüggerfelde und Hasenholz erhalten ihre Namen.
März[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
April[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 3. April: Bei einem weiteren Luftangriff sterben 230 Menschen in einem Bunker in der Moltkestraße, sowohl durch eine Sprengbombe am Bunkereingang als auch an Kohlenmonoxidvergiftung wegen der im Bunker umgestürzten Öfen. Bei dem Angriff werden außerdem zwölf Schiffe versenkt, darunter der Passagierdampfer New York.
- 4. April: Das Kirchenschiff der Lutherkirche wird durch Bomben zerstört, der Straßenbahnverkehr kommt völlig zum Erliegen.
- 5. April: Bei einem weiteren Luftangriff wird die frühere St.-Jürgen-Kirche am Sophienblatt zerstört.
- 9. April: Der Theologe Dietrich Bonhoeffer, nach dem später der Bonhoefferweg benannt wurde, wird im KZ Flossenbürg nach einem Scheinprozess hingerichtet.
- 11. April: Der Flame Alfons Huysmann, nach dem später der Alfons-Huysmans-Ring benannt wurde, kommt als Zwangsarbeiter in Hassee ums Leben.
- 18. April: Otto Rehder, von 1919 bis 1936 Bürgervorsteher der Gemeinde Russee und Namensgeber der Otto-Rehder-Straße, kommt bei einem Bombenangriff in der Oberpfalz ums Leben.
- 22. April: Die Künstlerin Käthe Kollwitz, nach der die Käthe-Kollwitz-Schule und der Käthe-Kollwitz-Pfad benannt sind, stirbt in Moritzburg.
Mai[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 2. Mai: Prinz Waldemar von Preußen, nach dem von 1907 bis 1923 die heutige Straße Seeblick benannt war, stirbt in Tutzing.
- 3. Mai: Der ehemalige Kieler Stadtverordnete Willy Verdieck, nach dem später die Verdieckstraße benannt wurde, kommt bei der Versenkung der „Cap Arkona“ zu Tode.
- 4. Mai: Eine britische Abordnung erscheint im Rathaus - die Stadt wird kampflos an die Briten übergeben
- 5. Mai: Britische Truppen erreichen Kiel und bringen bedeutende Firmen unter ihre Kontrolle.
- 8. Mai: Mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht endet der Zweite Weltkrieg.
- 14. Mai: Der nationalsozialistische Oberbürgermeister Walter Behrens wird 10 Tage nach der Besetzung der Stadt aus dem Amt entfernt und verhaftet.
- 15. Mai: Die britische Militärregierung setzt Dr. Max Emcke als Oberbürgermeister ein
Juni[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1. Juni: Peter Jeschke, der später Stadtpräsident wurde, übernimmt das Amt des Stadtkämmerers.
- 2. Juni: Die Stadtverwaltung verhängt ein totales Zuzugsverbot.
- 4. Juni: Die erste Nummer des Blattes der Militärregierung erscheint mit einem Aufruf des eingesetzten Oberbürgermeisters Dr. Max Emcke: „Wir sind eine Notgemeinschaft. Ich brauche Ihre Hilfe.“
- 9. Juni: Das Gewerkschaftshaus wird von der englischen Besatzungsmacht für eigene Zwecke beschlagnahmt.
- 10. Juni: Die Admiralität der Royal Navy entscheidet, dass in Kiel nur die Howaldtswerke wieder als Werft in Betrieb genommen werden darf.
- 21. Juni: Der Tiefbunker unter dem Exerzierplatz wird gesprengt.
- 23. Juni: In einer ersten Umbenennungsaktion nach dem Krieg bekommen die Litzmannstraße, die Straße der SA, der Adolf-Hitler-Platz und der Horst-Wessel-Park neue Namen.
- 25. Juni:
- Der Nord-Ostsee-Kanal ist erstmalig nach dem Zweiten Weltkrieg wieder in ganzer Länge befahrbar.
- Durch eine Sprengung wird der Achterkamp-Bunker entmilitarisiert.
Juli[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 4. Juli: In Elmschenhagen und im Grünen Herzen bekommen 15 Straßen, die nach "Blutzeugen der (Nazi-)Bewegung" benannt sind, neue Namen.
- 15. Juli: Der aus Danzig geflüchtete Unternehmer Kurt Löwenthal gründet in Kiel mit zwei Bussen die Autokraft und bedient damit die Strecke Kiel-Schilksee.
- 16. Juli: Der Kraftpostverkehr nach Hamburg, Schleswig, Lübeck und Rendsburg und der städtische Busverkehr werden wieder aufgenommen.
- 21. Juli: Mit der Linie 4 beginnt der Straßenbahnverkehr in Kiel wieder, zunächst nur zwischen dem Depot Gaarden und der Knorrstraße.
- 25. Juli: Erstmals nach Kriegsende erscheint der Kieler Kurier als Zeitung der Militärregierung.
August[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Beginn der Trümmerräumung. Baustoffe für das Winterfestmachungsprogramm werden von 3100 Arbeitskräften (davon 2600 Frauen) gesichert.
- 6. August: Beim weltweit ersten Einsatz einer Atomwaffe in einem Krieg wird die japanische Stadt Hiroshima zu 80% zerstört. 3 Tage später, am 9. August, erleidet die Stadt Nagasaki ein ähnliches Schicksal. Zur Erinnerung an die Opfer dieser beiden Ereignisse findet seit 1986 im Hiroshimapark jedes Jahr am Abend des 6. August unter dem Motto „Lotosblüten für Hiroshima und Nagasaki“ eine Gedenkveranstaltung statt.
- 15. August: Die britische Armee in Kiel begeht das Ende des Zweiten Weltkriegs im Pazifik mit einem 101-Schuss-Salut aus 12 Panzerhaubitzen am Kleinen Kiel.
- 31. August:
- Die erste Kiel Week mit Segelwettbewerben ausschließlich für britische Besatzungssoldaten beginnt.
- Die Preetzer Chaussee wird in Preetzer Straße umbenannt.
September[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Beginn der Wohnungsinstandsetzungsarbeiten.
- Erste Grundschulen werden wieder eröffnet.
- 4. September: Die erste Kiel Week mit Segelwettbewerben ausschließlich für britische Besatzungssoldaten endet.
- 20. September: Die Humboldt-Schule wird als erste höhere Schule in Schleswig-Holstein wieder eröffnet.
- 24. September: Der Physiker Hans Geiger, Erfinder des Geiger-Müller-Zählrohrs und Namensgeber der Geigerstraße, stirbt.
Oktober[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 7. Oktober: Die erste Spielzeit nach dem Krieg: Das Schauspielhaus nimmt seine Arbeit wieder auf.
November[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1. November: Die Staatliche Ingenieurschule nimmt den Lehrbetrieb wieder auf.
- 3. November: Bei einer Polizeirazzia auf dem Schwarzen Markt in Gaarden werden "einige hundert" Personen festgenommen.
- 12. November: Die Hebbelschule nimmt nach der Zerstörung ihres Schulgebäudes provisorisch ihren Betrieb in den Räumen der Schule am Ravensberg wieder auf.
- 27. November: In den Gebäuden der Elac nimmt die CAU als erste deutsche Universität den Lehrbetrieb wieder auf.
Dezember[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1. Dezember: Erste Mittelschulen nehmen ihre Arbeit wieder auf.
- 6. Dezember: Die erste Sitzung der von der Militärregierung ernannten Ratsversammlung
- 13. Dezember: Die Ratsversammlung beschließt eine Stadtverfassung und eine Geschäftsordnung.
- 27. Dezember: Walther Lehmkuhl wird zum Oberstadtdirektor ernannt; Adolf Hitler und Erich Raeder wird das Ehrenbürgerrecht aberkannt.