Rathausplatz

Aus Kiel-Wiki
(Weitergeleitet von Adolf-Hitler-Platz)

Rathausplatz

Ort
Kiel
PLZ
24103
Stadtteil
Vorstadt
Hist. Namen
Neumarkt
Anschlussstraßen
Rathausstraße, Kehdenstraße
Querstraßen
Fleethörn, Willestraße, Martensdamm, Holstenbrücke
Bauwerke
Rathaus, Opernhaus
Nutzung
Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr
Ahlmannhaus, davor die Statue "Der Schwertträger"

Der Rathausplatz umfasst den zwischen dem Rathaus und dem Kleinen Kiel liegenden rechteckigen Platz und die zwischen dem Opernhaus und der Holstenbrücke am Kleinen Kiel entlang laufende Straße.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1869 erhielt das damals noch unbebaute Gelände zwischen Kehdenbrücke, Fleethörn und den damals noch größeren Kleinen Kiel den Namen Neumarkt. Keine vier Wochen nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten, am 7. April 1933, erfolgte eine Umbenennung in Adolf-Hitler-Platz. Fast ebenso schnell nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs (am 23. Juni 1945) wurde der Platz erneut umbenannt und erhielt den heutigen Namen Rathausplatz.[1]

Gestaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In früheren Jahrzehnten war der Platz durch die vor dem Rathaus verlaufende Straße Fleethörn vom Rathaus getrennt und um den Platz herum verliefen bis in die 1960er-Jahre Straßenbahngleise.

Vor dem Zweiten Weltkrieg befand sich in der Platzmitte mit dem Schwertträger-Brunnen eine Brunnenanlage, in deren Mitte die von Adolf Brütt geschaffene Schwertträger-Skulptur stand. Nachdem der Brunnen im Krieg zerstört worden war, stand die Skulptur nicht mehr auf dem Platz, sondern über zwei Jahrzehnte lang unmittelbar vor der Rathausfassade. Der Platz wurde damals als Parkplatz genutzt.

Erst im Vorfeld der Segelolympiade 1972 wurde der Rathausplatz von den Kieler Architekten Prof. Peter Hense und Ingrid Hense neu gestaltet. Er bekam seine zum Kleinen Kiel hin ansteigende Terrassierung und der Schwertträger fand seinen neuen Platz, zwar ohne Brunnenanlage, aber wieder freistehend erhöht auf einem Sockel [2].

Dort, wo der Schwertträger-Brunnen stand, wurde die Feuersäule Vortex des US-amerikanischen Künstlers Gary Rieveschl auf kreisförmig verlegten Pflaster installiert. In der Öffentlichkeit nur als Olympia-Flamme bezeichnet, brannte in einem achteckigen Glaszylinder 1972 das Olympische Feuer. Auch in späteren Jahren brannte dort bei besonderen Anlässen wie der Kieler Woche eine Flamme. Seit 2016 zeugte von der Installation nur noch der Sockel als Torso.[3] Im September 2017 wurde in der Ratsversammlung beschlossen, die Säule wieder instandzusetzen. Dadurch konnte dort bei der Ausrichtung der nationalen Sommerspiele von Special Olympics Deutschland vom 14. bis 18. Mai 2018 in Kiel wieder eine Flamme brennen.

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Platz dient als größter zentral gelegener Platz der Innenstadt für unterschiedliche Veranstaltungen. Seit jeher ist er der Ort für Kundgebungen aller Art.

Traditionell findet die Eröffnung der Kieler Woche auf dem Rathausplatz statt und seit 1978 ist dort während der Festwoche der Internationale Markt aufgebaut. In der Adventszeit findet seit 1973 auf dem Rathausplatz regelmässig ein Weihnachtsmarkt statt, der seit 2016 die Bezeichnung Weihnachtsdorf führt.

Während der Segelolympiade 1972 brannte hier, ebenso wie im Segelzentrum Schilksee, das Olympische Feuer. Sportliche Anlässe wie Handball-Pokalsiege des THW oder der Aufstieg von Holstein Kiel in die Zweite Fußball Bundesliga (2017) werden üblicherweise auf dem Rathausplatz gefeiert.

Bei den monatlichen Innenstadt-Flohmärkten in der Sommersaison von April bis Oktober ist der Platz zusammen mit den anliegenden Straßen Flohmarktgebiet. Seit 2012 ist er auch Aufführungsort für die Freiluft-Sommeroper des Kieler Opernhauses.

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Denkmalschutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der gesamte Rathausplatz ist mitsamt seiner Gestaltung und den ihn umgebenden Gebäuden unter der Nummer 40361 in die Denkmalliste der Landeshauptstadt Kiel eingetragen.[4]

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 Commons: Rathausplatz (Kiel) – Sammlung von Bildern

Kiel „Rathausplatz“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans-G. Hilscher: Kieler Straßenlexikon. Fortgeführt nach 2005 durch Dietrich Bleihöfer, ab 2022 durch Frank Mönig, Amt für Bauordnung, Vermessung und Geoinformation der Landeshauptstadt Kiel, Stand: Januar 2021. Abrufbar auf www.kiel.de oder als .pdf-Datei, ca. 1,5 MB
  2. Der Architekt Peter Hense fühlt sich übergangen bei kn-online.de, zuletzt gelesen am 18. August 2019
  3. Bericht zum Zustand der Feuersäule bei kn-online.de, gelesen am 19. Oktober 2017
  4. Denkmalliste der Stadt Kiel bei schleswig-holstein.de, gelesen am 22.09.2021