Kehdenstraße
Kehdenstraße
- Ort
- Kiel
- PLZ
- 24103
- Stadtteil
- Altstadt
- Hist. Namen
- Platea kediggorum, Kedinckstrate, Keden Straße
- Querstraßen
- Küterstraße, Anna-Pogwisch-Platz, Faulstraße, Holstenbrücke, Martensdamm
- Plätze
- Alter Markt
- Nutzung
- Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr
Die Kehdenstraße läuft von der Westecke des Alten Marktes zur Holstenbrücke. Sie ist damit eine der acht Straßen, die das historische Straßen-Doppelkreuz der Altstadt bilden.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Kehdenstraße ist bereits 1242 bei der Stadtgründung angelegt worden. Sie wurde in den folgenden Jahrhunderten wechselnd als Platea kediggorum (1264), Kedinckstrate (1472) oder Keden Straße (1730) bezeichnet. 1799 wird sie erstmals im Taschenbuch für die Einwohner der Stadt Kiel aufgeführt. Von 1793 bis 1844 hieß sie in falscher Übersetzung ihres Namens ins Hochdeutsche Kettenstraße.
Der Straßenname bezieht sich auf die Siedler aus dem Land Kehdingen an der Elbe, die bei der Gründung Kiels angeworben wurden.
Die Straße lief bis 1865 nur vom Alten Markt bis zur Faulstraße. Erst 1865/66 wurde sie über die Faulstraße hinaus bis zum Kleinen Kiel verlängert. Auf alten Stadtansichten ist dort ein turmartiges Gebäude dargestellt, das allerdings nie ein Stadttor war. Erst mit der Verlängerung der Kehdenstraße bis zum Kleinen Kiel wurde die damals noch offene Wasserverbindung zwischen dem Kleinen Kiel und dem Bootshafen mit der Kehdenbrücke überbrückt.[1]
Historische Gebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Nr. 4: Das Haus wurde um 1600 gebaut und stand dort bis 1936. Es besaß einen zur Straße gerichteten Treppengiebel im Stil der Lübecker Kaufmannshäuser.
- Nr. 6: Das Haus wurde 1550 von Johann Rantzau erworben, bei dessen Familie es bis 1700 verblieb. Es bildete damals mit dem Haus Kehdenstraße 8 eine Einheit. Die beiden Häuser wurden erst 1791 getrennt. 1812 kaufte es der Professor der Medizin Franz Hegewisch; anschließend besaß es ab 1865 der Chirurg Dr. C. Kunkel und schließlich an 1899 bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg der Homöopath und Kunstsammler Dr. med Paul Wassily.
- Nr. 9: Franzosenlager
- Nr. 12: Das Haus diente von 1762 bis 1782 als Kaffeehaus der Universität. Von 1796 bis 1868 nutzte es von die jüdischen Gemeinde als erste Kieler Synagoge. 1890 wurde es abgebrochen.
- Nr. 25: Lager der Firma ELAC
- Nr. 28: Lager der Firma ELAC
Historische Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Nr. 4: Wilhelm Schmidt (Messerschmied) - Solinger Stahlwaren bis 1936 (Abriß des Hauses)
Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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Die Häuser Kehdenstraße 4 und 6 im Jahr 1935
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Blickrichtung zum Alten Markt, Aufnahme von 1966
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
„Kehdenstraße“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Hans-G. Hilscher: Kieler Straßenlexikon. Fortgeführt nach 2005 durch Dietrich Bleihöfer, ab 2022 durch Frank Mönig, Amt für Bauordnung, Vermessung und Geoinformation der Landeshauptstadt Kiel, Stand: Januar 2021. Abrufbar auf www.kiel.de oder als .pdf-Datei, ca. 1,5 MB