Afrika-Viertel: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Kiel-Wiki
(typo: "z. B." mit non breakable space)
 
(4 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Das so genannte '''Afrika-Viertel''' ist ein Wohngebiet im [[Stadtteil]] [[Neumühlen-Dietrichsdorf]].  
Das so genannte '''Afrika-Viertel''' ist ein Wohngebiet im [[Stadtteil]] [[Neumühlen-Dietrichsdorf]].  


Zwischen [[Langer Rehm|Langem Rehm]] und [[Heikendorfer Weg]] entstand nach Plänen des Architekten [[Ernst Prinz]] ab [[1938]] eine Wohnsiedlung für Arbeiter der Howaldtswerke. Seine durch die [[NSDAP|Nazis]] festgelegten Straßennamen erinnerten an führende Vertreter der deutschen Kolonialpolitik in Afrika, die mit persönlicher Grausamkeit (z.&nbsp;B. bei Carl Peters), Sklaverei und Völkermord einherging<ref>Für eine erste Übersicht vgl. {{Wikipedia|NAME=Deutsche Kolonien}}, abgerufen 10.11.2020</ref>. Einzelne wurden nach Ende der NS-Herrschaft umbenannt - die ''Carl-Peters-Straße'' in [[Albert-Schweitzer-Weg]], die ''Lettow-Vorbeck-Straße'' in [[Hertzstraße]] und die ''Ritter-von-Epp-Straße'' in [[Verdieckstraße]]. Die [[Lüderitzstraße]], [[Nachtigalstraße]], [[Wißmannstraße]] und [[Woermannstraße]] tragen ihre Namen weiter.  
Zwischen [[Langer Rehm|Langem Rehm]] und [[Heikendorfer Weg]] entstand nach Plänen des Architekten [[Ernst Prinz]] ab [[1938]] eine Wohnsiedlung für Arbeiter der Howaldtswerke. Seine durch die [[NSDAP|Nazis]] festgelegten Straßennamen erinnerten an führende Vertreter der deutschen Kolonialpolitik in Afrika, die mit persönlicher Grausamkeit (z.&nbsp;B. bei Carl Peters), Sklaverei und Völkermord einherging<ref>Für eine erste Übersicht vgl. {{Wikipedia|NAME=Deutsche Kolonien}}, abgerufen 10. November 2020</ref>. Einzelne wurden nach Ende der NS-Herrschaft umbenannt - die ''Carl-Peters-Straße'' in [[Albert-Schweitzer-Weg]], die ''Lettow-Vorbeck-Straße'' in [[Hertzstraße]] und die ''Ritter-von-Epp-Straße'' in [[Verdieckstraße]]. Die [[Lüderitzstraße]], [[Nachtigalstraße]], [[Wißmannstraße]] und [[Woermannstraße]] tragen ihre Namen weiter.  


Das Afrika-Viertel zeichnet sich durch 2- bis 5-geschossige Backsteinbebauung in Blockrandbauweise aus. Die Bebauung wirkt insgesamt einheitlich, durch Begrünung, Ornamentik und bauliche Gestaltung jedoch abwechslungsreich. Besonders eindrucksvoll ist der Bereich zwischen ''Verdieckstraße'' und ''Woermannstraße''. Der Block enthält einen großen, gärtnerisch gestalteten Innenhof, der öffentlich zugänglich ist. Die Eingänge von der ''Verdieckstraße'' sind mit Backsteintorpfosten geschmückt, die von der ''Woermannstraße'' mit Arkaden.
Das Afrika-Viertel zeichnet sich durch 2- bis 5-geschossige Backsteinbebauung in Blockrandbauweise aus. Die Bebauung wirkt insgesamt einheitlich, durch Begrünung, Ornamentik und bauliche Gestaltung jedoch abwechslungsreich. Besonders eindrucksvoll ist der Bereich zwischen ''Verdieckstraße'' und ''Woermannstraße''. Der Block enthält einen großen, gärtnerisch gestalteten Innenhof, der öffentlich zugänglich ist. Die Eingänge von der ''Verdieckstraße'' sind mit Backsteintorpfosten geschmückt, die von der ''Woermannstraße'' mit Arkaden.
Zeile 9: Zeile 9:
== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Adolf-Reichwein-Schule]]
* [[Adolf-Reichwein-Schule]]
* [[Neumühlen-Dietrichsdorf 1864-1970]]


== Weblinks ==  
== Weblinks ==  
{{Commonscat|3=s}}
{{Commonscat|3=s}}
{{Karte|32577246|6021345|12}}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
Zeile 17: Zeile 19:


{{Navigationsleiste Stadtteile von Kiel}}
{{Navigationsleiste Stadtteile von Kiel}}
[[Kategorie:Neumühlen-Dietrichsdorf]][[Kategorie:Afrika-Viertel]]
[[Kategorie:Neumühlen-Dietrichsdorf]] [[Kategorie:Afrika-Viertel]] [[Kategorie: Stadtviertel]]

Aktuelle Version vom 10. August 2024, 14:04 Uhr

Das so genannte Afrika-Viertel ist ein Wohngebiet im Stadtteil Neumühlen-Dietrichsdorf.

Zwischen Langem Rehm und Heikendorfer Weg entstand nach Plänen des Architekten Ernst Prinz ab 1938 eine Wohnsiedlung für Arbeiter der Howaldtswerke. Seine durch die Nazis festgelegten Straßennamen erinnerten an führende Vertreter der deutschen Kolonialpolitik in Afrika, die mit persönlicher Grausamkeit (z. B. bei Carl Peters), Sklaverei und Völkermord einherging[1]. Einzelne wurden nach Ende der NS-Herrschaft umbenannt - die Carl-Peters-Straße in Albert-Schweitzer-Weg, die Lettow-Vorbeck-Straße in Hertzstraße und die Ritter-von-Epp-Straße in Verdieckstraße. Die Lüderitzstraße, Nachtigalstraße, Wißmannstraße und Woermannstraße tragen ihre Namen weiter.

Das Afrika-Viertel zeichnet sich durch 2- bis 5-geschossige Backsteinbebauung in Blockrandbauweise aus. Die Bebauung wirkt insgesamt einheitlich, durch Begrünung, Ornamentik und bauliche Gestaltung jedoch abwechslungsreich. Besonders eindrucksvoll ist der Bereich zwischen Verdieckstraße und Woermannstraße. Der Block enthält einen großen, gärtnerisch gestalteten Innenhof, der öffentlich zugänglich ist. Die Eingänge von der Verdieckstraße sind mit Backsteintorpfosten geschmückt, die von der Woermannstraße mit Arkaden.

Viele der Häuser im Afrika-Viertel stehen im Verzeichnis der eingetragenen Kulturdenkmale des Landes Schleswig-Holstein.[2]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 Commons: Afrika-Viertel – Sammlung von Bildern

Karte „Afrika-Viertel“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Für eine erste Übersicht vgl. Wikipedia: Deutsche Kolonien , abgerufen 10. November 2020
  2. Liste der Kulturdenkmale in Kiel (nach Stadtteilen gegliedert) in der deutschsprachigen Wikipedia