1933: Unterschied zwischen den Versionen

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== April ==
== April ==
* [[1. April]]: ''Beginn des Boykotts gegen jüdische Geschäftsleute''; Bewaffnete SA-Männer dringen in die [[Sternwarte]] ein und zwingen ihren jüdischen Leiter [[Hans Rosenberg|Professor Dr. Hans Rosenberg]], die Amtsgeschäfte seinem Stellvertreter zu übergeben. In der Universitätsbibliothek wird die Bibliothekarin [[Stolpersteine|Clara Stier-Somlo]] zum sofortigen Verlassen ihres Arbeitsplatzes aufgefordert. Beide werden von der [[Christian-Albrechts-Universität|Universität]] entlassen.
* [[1. April]]: ''Beginn des Boykotts gegen jüdische Geschäftsleute''; Die SA blockiert mit Schildern jüdische Geschäfte. Mutige Arbeiterfrauen drängen sich durch die Absperrungen und kaufen trotzdem dort ein. Der Rechtsanwalt Schumm, der seinen Eltern beistehen wollte und dabei auf einen SA-Mann schoss, wird von von Nazis im Polizeigefängnis erschossen.<ref>Osterroth, Franz: ''100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick'' (Kiel o. J. [1963]), Seite 109</ref> Bewaffnete SA-Männer dringen in die [[Sternwarte]] ein und zwingen ihren jüdischen Leiter [[Hans Rosenberg|Professor Dr. Hans Rosenberg]], die Amtsgeschäfte seinem Stellvertreter zu übergeben. In der Universitätsbibliothek wird die Bibliothekarin [[Stolpersteine|Clara Stier-Somlo]] zum sofortigen Verlassen ihres Arbeitsplatzes aufgefordert. Beide werden von der [[Christian-Albrechts-Universität|Universität]] entlassen.
* [[7. April]]: Die ''Bebelstraße'' wird zum [[Schusterkrug]],  die ''Bismarckstraße'' zu [[Klein-Ebbenkamp]], der [[Neumarkt]] (heute: [[Rathausplatz]]) wird in [[Adolf-Hitler-Platz]] und die ''Marxstraße'' in [[Apenrader Straße]] umbenannt, der ''Platz der Republik'' heißt wieder [[Wilhelmplatz]] und die [[Legienstraße]] wieder [[Fährstraße]]; der ''Krausplatz'' wird zur [[Krausstraße]] und der [[Schünemannredder]] bekommt seinen Namen.
* [[7. April]]: Die ''Bebelstraße'' wird zum [[Schusterkrug]],  die ''Bismarckstraße'' zu [[Klein-Ebbenkamp]], der [[Neumarkt]] (heute: [[Rathausplatz]]) wird in [[Adolf-Hitler-Platz]] und die ''Marxstraße'' in [[Apenrader Straße]] umbenannt, der ''Platz der Republik'' heißt wieder [[Wilhelmplatz]] und die [[Legienstraße]] wieder [[Fährstraße]]; der ''Krausplatz'' wird zur [[Krausstraße]] und der [[Schünemannredder]] bekommt seinen Namen.
* [[19. April]]: Polizei besetzt die Bibliotheken, um sie von "schädlichen Werken zu säubern".
* [[19. April]]: Polizei besetzt die Bibliotheken, um sie von "schädlichen Werken zu säubern".
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* [[31. Dezember]]: Die Amtszeit von [[Cornelius Andres]] als [[Liste der Stadtpräsidenten|Stadtverordnetenvorsteher]] endet, nachdem die ab 1934 gültige preußische Gemeindeordnung die demokratischen Strukturen abschafft.
* [[31. Dezember]]: Die Amtszeit von [[Cornelius Andres]] als [[Liste der Stadtpräsidenten|Stadtverordnetenvorsteher]] endet, nachdem die ab 1934 gültige preußische Gemeindeordnung die demokratischen Strukturen abschafft.


== Einzelnachweise ==
<references />
[[Kategorie:Jahr]] [[Kategorie:1931-1940]]
[[Kategorie:Jahr]] [[Kategorie:1931-1940]]

Aktuelle Version vom 21. Dezember 2022, 23:49 Uhr



Das Jahr 1933 steht im Zeichen des Umbaus der Weimarer Republik zur Nationalsozialistischen Diktatur.

Januar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Februar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

März[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

April[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mai[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Juni[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 23. Juni: Durch einen Erlass des preußischen Innenministers wird die SPD zur staats- und verfassungsfeindlichen Partei erklärt. Dadurch verliert sie ihre 20 Sitze in der Stadtverordnetenversammlung und die NSDAP erhält die absolute Mehrheit.

Juli[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

August[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

September[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 18. September: Das geborgene Wrack der Niobe wird vor Stolpmünde (heute: Ustka, Polen) endgültig versenkt.

Oktober[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 12. Oktober: Der Reichstagsabgeordnete und Kieler Kommunalpolitiker Otto Eggerstedt, Namensgeber der Eggerstedtstraße, wird im Konzentrationslager Esterwegen ermordet.
  • 15. Oktober: Am Gammendorfer Strand auf Fehmarn wird die Gedenkstätte für den Untergang des Segelschulschiffs Niobe eingeweiht.

November[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dezember[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 15. Dezember: Das preußische Gemeindeverfassungsgesetz beseitigt zum Jahresende die Funktion der Stadtverordnetenversammlung als Beschlussorgan.
  • 31. Dezember: Die Amtszeit von Cornelius Andres als Stadtverordnetenvorsteher endet, nachdem die ab 1934 gültige preußische Gemeindeordnung die demokratischen Strukturen abschafft.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 109