Cornelius Andres

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Cornelius Andres (* 6. April 1881 in Hattstedt; + 13. Januar 1960 in Kiel) war von März bis Dezember 1933 Stadtverordnetenvorsteher in Kiel.[1]

Andres wurde im April 1881 in Hattstedt bei Husum geboren. Er besuchte die Bürgerschule in Itzehoe und schlug zunächst die Marinelaufbahn ein. Er wechselte dann in die Steuerverwaltung, war seit 1930 bei der Reichsfinanzverwaltung in Kiel tätig, zuletzt seit 1944 als stellvertretender Vorsteher des Finanzamts Kiel-Süd. Andres gründete 1925 die Verwaltungsakademie der Nordmark, einer Fortbildungseinrichtung für Beamte, die an der Christian-Albrechts-Universität angesiedelt war. Diese Verwaltungsakademie leitete er bis 1945, wofür er 1944 mit der Universitäts-Medaille ausgezeichnet wurde.

1924 ließ sich Andres in die Kieler Stadtverordnetenversammlung wählen. Zum 1. März 1930 trat er in die NSDAP ein und wurde Mitglied der Kieler Stadtverordneten-Gruppe der NSDAP. Nach der Kommunalwahl vom 12. März 1933 war die NSDAP die mit Abstand stärkste Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung. Cornelius Andres wurde nun mit Amstantritt am 31. März 1933 mit dem Amt des Stadtverordnetenvorstehers bedacht, und setzte sich in diesem Amt für die zügige Aufhebung der demokratischen Stadtverfassung ein. Im Oktober 1933 beschloss die Stadtverordnetenversammlung einstimmig, ihre Befugnisse auf einen „beschließenden Ausschuss“ zu übertragen. Dieser Schritt war die Selbstentmachtung der Stadtverordnetenversammlung.

Die neue preußische Gemeindeordnung, die zum 1. Januar 1934 in Kraft trat, richtete die Kommunalverfassung endgültig nach dem Führerprinzip an der Person des Oberbürgermeisters aus. Damit schafften die Nationalsozialisten die demokratisch gewählten Gemeindevertretungen ab und ersetzten sie durch berufene Gemeinderäte ohne Entscheidungsbefugnisse. Dadurch verlor Cornelius Andres sein Amt zum 31. Dezember 1933.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Liste der Stadtpräsidentinnen und Stadtpräsidenten mit Bildern und Kurzbiografien, aufrufbar auf kiel.de. Stand: Januar 2018