Ferdinand Hurtzig
Ferdinand August Wilhelm Hurtzig (* 23. März 1872 in Kieth/Meckl.; † 23. Juli 1939 in Kiel) war von 1900 bis 1937 als Stadtgärtner in Kiel tätig.
Beruf
1904 wurde er zum Stadtgarteninspektor befördert, 1920 zum Stadtgartendirektor, und ab 1934 war er Stadtgartenbaudirektor. In diesen Funktionen plante und realiserte er eine Vielzahl von Plätzen und Grünanlagen in der Stadt, von denen etliche bis heute erhalten sind.
Er bewohnte eine Dienstvilla in der Freiligrathstraße 4, wo er unmittelbar am Schrevenpark 1901 die städtische Gärtnerei angelegt hatte.
Werke
Bis zum Ersten Weltkrieg plante und realisierte Ferdinand Hurtzig vor allem Plätze und Grünanlagen: den Schrevenpark (1900-02), den Geibel- (1901), den Joachim- (1904), den Arndt- (1906) und den Lessingplatz (1906), außerdem die Parkanlagen am Kleinen Kiel. Auf ihn gehen auch der Schützenpark (1903-09), die Moorteichwiese (1905-08) und das Nordmark-Sportfeld (1907) zurück.
Nach seiner Kriegsteilnahme kehrte er an seine Kieler Wirkungsstätte zurück und sorgte ab 1919 für den Ausbau des Urnenfriedhofs am Eichhof. Ab 1921 gab Stadtbaurat Willy Hahn dem städtischen Gartenbau eine neue Richtung. Hurtzig baute fortan nicht mehr Grünanlagen im Stil der wilhelminischen Zeit, sondern Sozialgrünflächen wie Kleingärten, Sportanlagen und Spielplätze. In dieser Zeit gestaltete er auch den Werftpark nach Plänen von Stadtbaurat Hahn und Gartenarchitekt Leberecht Migge zum Volkspark um (ab 1923). Ebenfalls nach Plänen von Migge realisierte Hurtzig ab 1920 die auf Selbstversorgung ausgelegte Gartenstadt Kiel-Hammer. In jenen Jahren entstand auch die Weserfahrt (1926) sowie der Serpentinenweg am Hirschfeld-Blick (1928). Außerdem war er an der Umgestaltung und Aufforstung der Gehölze Vieburg und Projensdorf beteiligt.
Im Nationalsozialismus wechselte die Zielrichtung erneut; jetzt standen nicht mehr sozial nutzbare Anlagen, sondern Grünflächen im Vordergrund, die auch als Aufmarschplätze dienen konnten. In dieser Zeit entstand nach Hurtzigs Planung auch der Stadtrat-Hahn-Park (1936), damals unter dem Namen Schlageterpark.
Bilder
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Stadtgärtnerei und Dienstvilla von Ferdiand Hurtzig, 1913
Personendaten | |
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NAME | Hurtzig, Ferdinand |
KURZBESCHREIBUNG | Stadtgartenbaudirektor |
GEBURTSDATUM | 23. März 1872 |
GEBURTSORT | Kieth/Meckl. |
STERBEDATUM | 23. Juli 1939 |
STERBEORT | Kiel |