Sternwarte Kiel

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Die jetzige Sternwarte Kiel der Fachhochschule Kiel befindet sich am Sokratesplatz 2. An der Sternwarte werden regelmäßig öffentliche Himmelsbeobachtungen durchgeführt.

Geschichte

Universitätssternwarten

Ehemalige Königliche Sternwarte der Universität Kiel

Im Jahre 1873 wurde die erste Sternwarte Kiel, die Universitätssternwarte auf dem Linsberg an der Keplerhöhe ((jetzt Sternwartenweg) errichtet.

Im Jahr 1821 gründete Heinrich Christian Schumacher (1780-1850) in Altona auf dänisch-königliches Geheiß die Astronomischen Nachrichten, die älteste existierende astronomische Fachzeitschrift der Welt, und errichtete dort 1822 eine Sternwarte.[1] Nach der Abtrennung Altonas von Dänemark im Jahre 1866 wurden die Sternwarte und der Sitz der Astronomischen Nachrichten nach Kiel an die Christian-Albrechts-Universität verlagert.

Die Königliche Sternwarte der Universität Kiel wurde die erste ernstzunehmende astronomische Forschungsstätte der Kieler Universität. Unter der Leitung des Professors für Astronomie Adalbert Krueger (* 9. Dezember 1832 in Marienburg; † 21. April 1896 in Kiel) erlebte die Universitätsternwarte von 1880 bis 1896 ihren Höhepunkt mit dem neuesten Stand der Technik und internationale Anerkennung.[2] Die Universitätssternwarte wurde 1938 geschlossen und ihre Geräte auf verbleibende Sternwarten in Deutschland aufgeteilt.

Trotzdem überlebte der Name für Jahrzehnte durch das Institut für Theoretische Physik und Sternwarte (später umbenannt in Institut für Theoretische Physik und Astrophysik - ITAP): Dem Kieler Astrophysiker Albrecht Unsöld (* 20. April 1905 in Bolheim, † 23. September 1995 in Kiel), der bereits im Jahr 1932 als 26-jähriger den Lehrstuhl für Theoretische Physik der CAU übernommen hatte, gelang es nach der Schließung der Sternwarte, die wertvolle astronomische Bibliothek vor dem Bombenkrieg zu retten und in Kappeln zwischenzulagern. Im Jahr 1956 wurde auf Unsölds Initiative der Bau des deutschlandweit ersten Radioteleskops auf dem Gelände der CAU bewilligt. Heute befindet es sich am Ende der Max-Eyth-Straße.[3] Eine kleine Sternwarte zu Übungszwecken für Studierende steht auf dem Dach des in den 1970er-Jahren bezogenen Instituts in der Leibnizstraße.[4]

Sternwarten der Fachochschule Kiel

Rechts zu sehen die Kuppel der Sternwarte der Staatliche Ingenieurschule 1963

Die erste Sternwarte der Fachhochschule Kiel wurde Anfang der 1960er-Jahre auf dem Gebäude der Ingenieurschule (heute Muthesius Kunsthochschule in der Legienstraße errichtet. Als das Gebäude 1988 saniert wurde und die Blechkuppel entfernt werden musste, scheiterte der Wiederaufbau am Einspruch eines Anwohners.

Daraufhin wurde auf dem Dach des Hochhauses der Fachbereiche Wirtschaft und Sozialwesen am Sokratesplatz eine 4 m große Beobachtungskuppel aus Kunststoff errichtet, in der das Teleskop untergebracht ist. Unterhalb der Kuppel befindet sich der Seminarraum der Sternwarte. Zur Betreuung wurde eine Arbeitsgemeinschaft gegründet, die aus Studenten, Mitarbeitern der FH und einer amateurastronomischen Vereinigung, der Gesellschaft für volkstümliche Astronomie, besteht.[5]

Weblinks

Karte „Sternwarte Kiel“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de
Karte „Radioteleskop“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de; dort als eingetragenes Kulturdenkmal Radio-Sternwarte[6]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Weitere Informationen zum Thema "Heinrich Christian Schumacher" und "Astronomische Nachrichten" in der deutschsprachigen Wikipedia
  2. Weitere Informationen zum Thema Adalbert Krueger in der deutschsprachigen Wikipedia
  3. Gudrun Wolfschmidt: Das Kieler Radioteleskop auf Institut für Theoretische Physik und Astrophysik, abgerufen am 25. Dezember 2018. Weitere Informationen zum Thema Albrecht Unsöld in der deutschsprachigen Wikipedia;
  4. Die Sternwarte der Universität Kiel (pdf) auf der Webseite Die Sternwarte der CAU, abgerufen am 25. Dezember 2018
  5. Wikipedia: „Sternwarte Kiel“
  6. Abgefragte Informationen: Baudenkmal (bauliche Anlage) Objektnummer: 29338 LD Beschreibung: Radio-Sternwarte Art extern: eingetragenes Kulturdenkmal