Georg Pauly
Friedrich Wilhelm Georg Pauly (* 5. Juni 1865 in Berlin; † 30. September 1951 in Büsum) war ein Architekt und Kieler Stadtbaurat.
Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Georg Pauly war ein Sohn des Kaufmanns Friedrich August Leopold Pauly (1824–1891) und dessen Ehefrau Charlotte Auguste Juliane, geborene Herfforth (1835–1910). Er studierte Architektur an der Technischen Hochschule Berlin und arbeitete danach als Regierungsbauführer in Stettin und als Regierungsbaumeister in seiner Geburtsstadt. 1896 heiratete er Maria Luise Auguste Müller (1859–1936) aus Landsberg an der Warthe.
1899 erhielt Pauly eine Stelle als Stadtbauinspektor in Kiel. 1903 übernahm er als Stadtbaurat für Hochbau und Baupolizeiverwaltung die Leitung der Abteilung für Hochbau des städtischen Bauamtes. Während seiner Dienstzeit kam es zum Bau des Kieler Stadttheaters, des Rathauses und des städtischen Krematoriums.
Pauly hatte maßgeblichen Einfluss auf das Erscheinungsbild Kiels. 1909 setzte er das „Ortsstatut betreffend den Schutz gegen die Verunstaltung des Stadtbildes“ durch. Unter seiner Oberbauleitung entstanden:
- das Neue Kieler Rathaus[1]
- die Schiffs- und Maschinenbauschule (später Staatliche Ingenieurschule) und Handwerker- und Gewerbeschule an der Legienstraße, heute die Muthesius Kunsthochschule
- die Oberrealschule am Rondeel
- das Oberlyzeum Harmsstraße
- Doppelmittelschule in der Rankestraße nach Entwürfen von J. Pregyn vom städtischen Hochbauamt (1906/07)[2]
- mehrere Mittel- und Volksschulen
- das Schulmuseum
- drei Volksbäder, in Gaarden zusammen mit J. Pregyn
- die Fischhalle am Seegarten
- das Gasthaus Forstbaumschule nach Entwürfen von J. Pregyn
- Bauwerke der Krankenanstalt
- der städtische Schlachthof
- die Licht- und Wasserwerke
- der Erweiterungplan für den Urnenfriedhof am Eichhof[3]
und mehrere kleine Bauwerke.
1922 ging Pauly in den Ruhestand. Danach beschrieb er 1926 „Das Altkieler Bürger- und Adelshaus“. Es handelt sich um eine Sammlung und Darstellung der Geschichte alter Kieler Häuser mit ihrer historischen Nutzung und künstlerischen Gestaltung. Darin arbeitete er seine über Jahrzehnte gesammelten Fotografien von Bauwerken und Zeugnissen ein. Das Landesamt für Denkmalpflege nutzte sie in den 1960er-Jahren als wichtige Quelle.
1925 wurde Pauly zum Stadtoberbaurat ernannt. Im Alter von 63 Jahren promovierte er an der TH Hannover über die „Raumgestaltung des Altkieler Bürgerhauses“.[4]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Eva-Maria Karpf: 100 Jahre Kieler Rathaus 1911–2011. Kiel 2011, ISBN 978-3-00-034867-9 (PDF-Datei; 2 MB)
- ↑ RZB Wirtschaft: Geschichte der Schule, abgerufen am 07. Januar 2019
- ↑ Urnenfriedhöfe am Eichhof, abrufbar auf kiel.de
- ↑ Wikipedia: „Georg Pauly (Baurat)“