Hörn
Als Hörn oder „Die Hörn“ wird die Hafenspitze der Landeshauptstadt Kiel (Schleswig-Holstein) bezeichnet, die den südlichen Abschluss der Kieler Förde bildet.
Die Hörn bildete ursprünglich eine natürliche Bucht, die seitlich und an der Spitze wesentlich breiter und länger war. Sie reichte damals bis zum heutigen Schwedendamm, der seinen Namen daher hat, dass sich dort die traditionellen Liegeplätze der Frachtsegler aus Schweden bafanden. Erst durch Vorschuhen der ursprünglich strandartigen Uferlinie und den Bau von Kaimauern entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die heutige rechteckige Form.
Die Hörn wird von der dreigliedrigen Hörnbrücke (Dreifeldzugklappbrücke) für Fußgänger und Radfahrer überspannt. Sie verbindet nahe dem Hauptbahnhof das auf dem Westufer gelegene Stadtzentrum mit dem Ortsteil Gaarden-Ost und dem Norwegenkai am Ostufer. Dort wurde 2007 das Hochhauscenter am Germaniahafen fertiggestellt. Im angrenzenden Germaniahafen sind diverse traditionelle Arbeitsschiffe untergebracht. Am Westufer ist die Bahnhofsbrücke eine Anlegestelle für die Linienfähren der Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel im Regionalverkehr, u. a. nach Laboe.
Historisch lag an der Hörn die Germaniawerft, welche in erster Linie U-Boote herstellte. Schon seit 1989 arbeitet die Stadt Kiel an einem Sanierungskonzept für dieses ehemalige Industriegebiet. Nördlich der Hörn liegt heute noch auf dem Ostufer die Werft von HDW mit ihren charakteristischen Portalkränen.
Von der Hörnbrücke hat man einen schönen Ausblick auf die Skyline Kiels und den Kieler Hafen. Hier finden regelmäßig Open-Air-Veranstaltungen statt, insbesondere zur Kieler Woche. Zur Heringszeit sieht man hier auch Angler stehen, da die Hörn ein wichtiges Laichgebiet des Herings ist. Auf der Südostseite der Hörn wurde nach dem Umbau der Hörn wieder mit Hilfe von Granitblöcken ein entsprechender Untergrund geschaffen, der durch gelb-schwarze Markierungstonnen als Sperrgebiet für Wasserfahrzeuge gekennzeichnet ist.
Nach dem Norwegenterminal 1997 waren das Hochhauscenter am Germaniahafen und das Gebäude des Hörn Campus an der Stirnseite der Hörn die ersten Gebäude, die im Rahmen des Projektes Kai-City Kiel fertiggestellt wurden. Die Bebauung des ehemaligen Werftgeländes kommt aber seit fast 20 Jahren nicht recht voran. Das Gelände ist seitdem eine Teilbrache, die für Sonderveranstaltung sowie als Jahrmarkts- und Zirkusplatz genutzt wird.
Im Juli 2018 wurden von der Stadt Kiel und neun regionalen Wohnungsbauunternehmen Verträge für die weitere Bebauung paraphiert. Die Unternehmen haben sich hierzu bereits 2015 in der Projektgemeinschaft Hörnbebauung zusammengeschlossen. Nach der Fertigstellung der Bebauungspläne sollen von 2019 bis 2021 über 400 Miet- und Eigentumswohnungen entstehen, darunter 85 geförderte Wohnungen.[1]
Historische Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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Luftaufnahme der Hörn, 1972. In der Bildmitte die Gablenzstraße mit der Gablenzbrücke, dahinter die Gleisanlagen des Hauptbahnhofs und das Barkauer Kreuz.
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Bericht der Kieler Nachrichten, bei kn-online.de abgerufen am 11. Juli 2018