ThyssenKrupp Marine Systems GmbH
ThyssenKrupp Marine Systems GmbH
auch "TKMS"
- Historische Namen
- ThyssenKrupp Marine Systems AG"
- Gegründet
- 2005
- Adresse
- Werftstraße 112-114
24143 Kiel - Telefon
- 0431-7000
- Web
- https://www.thyssenkrupp-marinesystems.com
- Rechtsform
- GmbH
- Handelsregister
- HRB 6960 KI
- Mitarbeiter
- 6500
- Branche
- Schiffbau
Die ThyssenKrupp Marine Systems GmbH ist eine deutsche Großwerft mit Standorten in Kiel, Hamburg und Emden sowie je einer Werft in Schweden und Griechenland.
Entstehung der Werft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Werft entstand 2005 durch den Zusammenschluss der ThyssenKrupp AG (Blohm+Voss Hamburg und Nordseewerke Emden) mit denen der Howaldtswerke-Deutsche Werft AG (HDW) und ihrer Tochtergesellschaften (Kockums in Schweden und Hellenic Shipyard in Griechenland). Das Konsortium, die ThyssenKrupp Marine Systems AG, hatte seinen Sitz in Hamburg. Die ThyssenKrupp Marine Systems AG (TKMS AG) war eine eigenständige Business Unit innerhalb der ThyssenKrupp Technologies die ihrerseits zur ThyssenKrupp AG gehörte.
Über diesen Zusammenschluss der beiden Werftengruppen unter Führung von ThyssenKrupp war schon seit 2001 verhandelt worden. Dies geschah auch im Interesse der Bundesregierung und des deutschen Marineschiffbaus. ThyssenKrupp und der private Investor One Equity Partners, als Eigentümer von HDW, hatten bereits entsprechende Absichtserklärungen unterschrieben.
Im Januar 2005 nahm die TKMS AG mit Sitz in Hamburg ihre Arbeit auf. Das Konsortium teilte sich in die Teilbereiche Unterwasserschiffbau in Kiel und Überwasserschiffbau in Hamburg auf. Neben dem Marineschiffbau ("graue Schiffe") befasst sich TKMS auch mit dem Handelsschiffbau ("weiße Schiffe").
In der entstandenen Werft wurden schließlich
- die drei in Hamburg ansässigen Betriebe Blohm+Voss GmbH, Blohm+Voss Repair, Blohm+Voss Industries,
- die Emdener Nordseewerke GmbH,
- die Kieler Howaldtswerke-Deutsche Werft (HDW) mit ihren Beteiligungen an der Hellenic Shipyard und Kockums und
- die Rendsburger Werft Nobiskrug
zusammengefasst.
TKMS im Wandel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die HDW gliederte zum 1. Juli 2005 den Handelsschiffbau aus dem Unternehmen aus. Der buchungstechnisch eigenständige Handelsschiffbau ging auf die HDW-Gaarden GmbH über, die den nördlichen Teil des ehemaligen Werftgeländes der HDW in Ellerbek nutzte. 2011 wurde dann die HDW-Gaarden GmbH von Abu Dhabi MAR (ADM) übernommen und in Abu Dhabi MAR Kiel GmbH umbenannt. Ab März 2015 firmiert ADMK als German Naval Yards
Die anhaltende Krise im internationalen Schiffbau zwang ThyssenKrupp, das Werftengeschäft neu aufzustellen. Anfang März 2008 wurde beschlossen, dass die ThyssenKrupp Marine Systems AG (TKMS) eine stärkere Aufteilung der Bereiche Marineschiffbau und ziviler Neubau vornehmen solle.
Das Werftgelände mit den Fertigungskapazitäten für den Bau von Unterseebooten der seit Dezember 2012 im Handelsregister eingetragenen ThyssenKrupp Marine Systems in Gaarden befindet auf dem südlichen Teil des Firmengeländes der ehemaligen Howaldtswerke-Deutsche Werft AG.
Zeittafel | |
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2008 | In Hamburg wird eine Neuorganisation der Geschäftsbereiche Zivil- und Marineschiffbau bei Blohm+Voss durchgeführt: Der zivile Bereich wird zur Blohm+Voss Shipyard GmbH,der militärische Bereich wird ab dem 01. Juli 2010 zur Blohm+Voss Naval GmbH |
2011 | TKMS verkauft den Handelsschiffbau (HDW Gaarden) an Abu Dhabi MAR |
02/2012 | ThyssenKrupp verkauft 75,1 % seiner Anteile an der Hellenic Shipyard an Abu Dhabi Mar Der Handelsschiffbau der Hamburger Traditionswerft Blohm+Voss wird an private Investoren (Star Capital Partners) verkauft. Nur Engineering und Konstruktion für den Marineschiffbau verbleiben in Hamburg bei der Blohm+Voss Naval GmbH |
01/2013 | Howaldtswerke-Deutsche Werft AG und die Blohm & Voss Naval GmbH verschmelzen zur ThyssenKrupp Marine Systems GmbH |
07/2014 | ThyssenKrupp verkauft seine Anteile an Kockums, Schweden an Saab AB |
2017 | ThyssenKrupp übernimmt die Atlas Elektronik GmbH |
2022 | TKMS übernimmt den Standort Wismar der insolventen MV Werften |
Die ThyssenKrupp Marine Systems GmbH, mit Hauptsitz in Kiel, hat sich nach eigenen Angaben seit 2005 zum führenden europäischen Systemanbieter für konventionelle U-Boote, Marineschiffe und neue Über- und Unterwassertechnologie entwickelt. Die ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) ist eine eigenständige Business Unit innerhalb der ThyssenKrupp AG.
Außer der Zentrale der ThyssenKrupp Marine Systems befinden sich in Kiel die Infrastruktur und die notwendigen Fertigungsstätten für den Bau von U-Boots-Bau. Am Standort Hamburg sind die Konstruktion und das Engineering für Marine Überwasserschiffe angesiedelt. In Emden stehen TKMS noch weitere Kapazitäten zur Konstruktion und dem Engineering für U-Boote und Überwasserschiffe zur Verfügung. Ab dem Jahr 2024 soll dann auch der neue Standort Wismar in die Fertigung von U-Booten eingebunden werden.
Weiterhin gehört zu TKMS auch die in Bremen ansässige Atlas Elektronik GmbH mit Zweigniederlassungen in Wedel und Wilhelmshaven. Die in Flintbek ansässige Hagenuk Marinekommunikation gehört ebenfalls zur Atlas Elektronik Gruppe.
Standorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die ThyssenKrupp Marine Systems ist an der Nord- und Ostsee an den nachfolgenden Standorten vertreten:
Die Zentrale von Thyssenkrupp Marine Systems GmbH ist in Kiel. Hier befinden sich ebenfalls die Docks und Schiffbauhallen für die Produktion und den Service von U-Booten. In Brasilien verfügt TKMS über einen Schiffbauplatz für den Bau von grauen Überwassereinheiten.
In Hamburg sind Konstruktion und Engineering für den Überwasserschiffbau ansässig. Am Standort Emden werden von TKMS noch zusätzliche Kapazitäten im Bereich Engineering und Konstruktion für U-Boote und Überwasserschiffe vorgehalten.
Ab 2024 sollen am Standort Wismar U-Boote und Überwasserschiffe gebaut werden.
Die Zentrale der Atlas Elektronik Gruppe, als Naval Electronics Systems, befindet sich in Bremen (Atlas Elektronik GmbH) mit Zweigniederlassungen in Wedel bei Hamburg und Wilhelmshaven. Tochterunternehmen der Atlas Elektronik befinden sich unter anderem in Flintbek (Hagenuk Marinekommunikation), Großbritannien (Atlas Elektronik UK), USA (Atlas North America) und Australien (Sonartech ATLAS).
Besondere Ereignisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 1. April 2022 wurde bei Umbauarbeiten in einer Schiffbauhalle eine 500 kg-Fliegerbombe unter dem Hallenboden gefunden. Weil die Bombe bei der Auffindung bereits bewegt worden war, war nicht auszuschließen, dass dadurch ihr Langzeitzünder aktiviert wurde. Sie musste daher gesprengt werden. Die Sprengung am frühen Nachmittag war in weiten Teilen des Stadtgebietes zu hören; Splitter flogen bis in die Werftstraße. In der Halle entstand ein kleines Feuer, das aber schnell gelöscht werden konnte. Dach, Stahlträger und Mauerwerk der Halle wurden bei der Sprengung beschädigt; auch umliegende Gebäude trugen Schäden davon. Der Gesamtschaden wurde auf einen zweistelligen Millionenbetrag geschätzt.[1]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Wikipedia: „ThyssenKrupp Marine Systems“
- Wikipedia: „Howaldtswerke-Deutsche Werft“
- Wikipedia: „German Naval Yards Holdings“
- Wikipedia: „Blohm+Voss“