Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Kiel-Wiki
(Text in Seite mit genauerem Titel überführt)
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
 
 
(3 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 18: Zeile 18:
* Dokumentiert sind die Ereignisse auch im Kieler [[Schifffahrtsmuseum]].
* Dokumentiert sind die Ereignisse auch im Kieler [[Schifffahrtsmuseum]].
* Am [[16. September]] [[1999]] wurde der [[Max-Reichpietsch-Platz]] nach einem der Organisatoren der Antikriegsbewegung benannt.
* Am [[16. September]] [[1999]] wurde der [[Max-Reichpietsch-Platz]] nach einem der Organisatoren der Antikriegsbewegung benannt.
* Am [[7. November]] [[2009]] fand zum ersten Mal ein Gedenkmarsch statt, der von der Stadt Kiel selbst organisiert wurde.<ref>[http://www.kn-online.de/News/Nachrichten-aus-Kiel/Gedenkmarsch-startet-an-der-Waldwiese ''Gedenkmarsch startet an der Waldwiese''] auf kn-online.de, zuletzt abgerufen 22.07.2016</ref> Es wurde geplant, dem Bahnhofsvorplatz einen Namen zu geben, der an die Geschehnisse von damals erinnert.<ref>Quelle: Stadtpräsidentin Cathy Kietzer in ihrer Rede auf dem Bahnhofsvorplatz am 7. November 2009</ref>
* Am [[7. November]] [[2009]] fand zum ersten Mal ein Gedenkmarsch statt, der von der Stadt Kiel selbst organisiert wurde.<ref>[http://www.kn-online.de/News/Nachrichten-aus-Kiel/Gedenkmarsch-startet-an-der-Waldwiese ''Gedenkmarsch startet an der Waldwiese''] auf kn-online.de, zuletzt abgerufen am 22. Juli 2016, verschollen zum 1. Mai 2024</ref> Es wurde geplant, dem Bahnhofsvorplatz einen Namen zu geben, der an die Geschehnisse von damals erinnert.<ref>Quelle: Stadtpräsidentin Cathy Kietzer in ihrer Rede auf dem Bahnhofsvorplatz am 7. November 2009</ref>
* Am [[17. Juni]] [[2011]], während der [[Kieler Woche]], wurde der Bahnhofsvorplatz offiziell durch Oberbürgermeister [[Torsten Albig]] in „[[Platz der Kieler Matrosen]]“ umbenannt.<ref>[http://foerdefluesterer.de/Artikel/News/%22Platz-der-Kieler-Matrosen%22-wird-eingeweiht.3510.html ''„Platz der Kieler Matrosen“ wird eingeweiht''] auf foerdefluesterer.de, zuletzt abgerufen 22.07.2016</ref>
* Am [[17. Juni]] [[2011]], während der [[Kieler Woche]], wurde der Bahnhofsvorplatz offiziell durch Oberbürgermeister [[Torsten Albig]] in „[[Platz der Kieler Matrosen]]“ umbenannt.<ref>[http://foerdefluesterer.de/Artikel/News/%22Platz-der-Kieler-Matrosen%22-wird-eingeweiht.3510.html ''„Platz der Kieler Matrosen“ wird eingeweiht''] auf foerdefluesterer.de, zuletzt abgerufen am 22. Juli 2016, verschollen zum 1. Mai 2024</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
[[Zeitzeugen Matrosen– und Arbeiteraufstand 1918/1919]]
*[[Zeitzeugen Matrosen– und Arbeiteraufstand 1918/1919]]
*[[Kieler Arbeiter- und Soldatenräte]]


== Weblinks ==  
== Weblinks ==  

Aktuelle Version vom 9. Oktober 2024, 10:11 Uhr

Der Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand fand Anfang November 1918 – unmittelbar vor dem Ende des Ersten Weltkrieges – statt. Auslösende Momente waren Befehlsverweigerungen auf einzelnen Schiffen der vor Wilhelmshaven ankernden Flotte gegen den Befehl, zu einer Entscheidungsschlacht gegen die britische Marine auszulaufen. Dies mündete in einem offenen Widerstand mehrerer Schlachtschiff-Besatzungen gegen den illegalen Befehl der Seekriegsleitung, der den politischen Friedenszielen der Reichsregierung eindeutig widersprach.[1] Das III. Geschwader wurde daraufhin nach Kiel zurückbeordert. In Kiel trat die Arbeiterschaft an die Seite der Matrosen. Es kam zu einem allgemeinen Aufstand. Von Kiel aus wurde der Impuls zur Ausbreitung der Unruhen gegeben, die dann zur reichsweiten Novemberrevolution, zum Sturz der Monarchie in Deutschland und zur Errichtung der Weimarer Republik führten.[2]

Novemberrevolution[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihren Ausgang hatte die Revolution mit der Gehorsamsverweigerung der Matrosen in Kiel genommen. Soldatenräte sollten ihren Forderungen Ausdruck verleihen. Eine spontane Bewegung erfasste weitere Hafenstädte und auch Mittel- und Süddeutschland. Beauftragte der Arbeiterparteien und Gewerkschaften übernahmen als Arbeiterräte vor Ort die politischen Funktionen.

Die Beendigung der Aufstandsbewegung in Kiel gelang nicht zuletzt deshalb, weil die meisten Matrosen ohnehin die Stadt verließen. Sie marschierten, da die Bahnlinie außer Betrieb war, nach Neumünster und schwärmten von dort in alle größeren Städte des Deutschen Reichs aus, um auch dort Arbeiter- und Soldatenräte nach Kieler Vorbild zu gründen. Damit erfasste die Novemberrevolution ganz Deutschland.

Dokumentation zum 100. Jahrestag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Unterstützung der Filmförderung Hamburg Schleswig Holstein und der Stadt Kiel entstand ein einstündiger Dokumentarfilm über die Ereignisse des Kieler Matrosenaufstands. Der Film wurde von den Kieler Dokumentar-Filmemachern Klaus Kuhl (Konzept und Text) und Kay Gerdes (filmische Bearbeitung) produziert und von der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte herausgegeben. Er wurde am 24. April 2018 im Metro-Kino im Schloßhof vorgestellt.[3]

Gedenken in Kiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hans-Jürgen Breustes Plastik „Wik“ erinnert im Ratsdienergarten seit 1982 an den Kieler Matrosenaufstand
Gedenktafel am Kieler Gewerkschaftshaus in der Legienstraße

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 Commons: Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zur historisch-rechtlichen Einschätzung des Sachverhaltes vgl. Martin Rackwitz: "Kiel 1918", Kiel (Wachholtz) 2018, ISBN: 978-3-529-051746; Fußnote auf S. 275
  2. Wikipedia: „Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand“
  3. Videofilm über den Kieler Matrosenaufstand 1918, abgerufen 30. Dezember 2019
  4. Gedenkmarsch startet an der Waldwiese auf kn-online.de, zuletzt abgerufen am 22. Juli 2016, verschollen zum 1. Mai 2024
  5. Quelle: Stadtpräsidentin Cathy Kietzer in ihrer Rede auf dem Bahnhofsvorplatz am 7. November 2009
  6. „Platz der Kieler Matrosen“ wird eingeweiht auf foerdefluesterer.de, zuletzt abgerufen am 22. Juli 2016, verschollen zum 1. Mai 2024