Alwin Blaue: Unterschied zwischen den Versionen

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Blaue machte zunächst eine Holzbildhauerlehre und studierte dann von 1918 (andere Quelle 1919) bis 1924 an der Hamburger Kunstgewerbeschule. Nach einer Tätigkeit bei Villeroy & Boch in Lübeck kam er 1928 oder 1929 nach Kiel, wo er für die [[Kieler Kunstkeramik AG|Kieler Kunstkeramik]] Bauplastiken entwarf und deren baukeramische Abteilung er von 1929 bis zur Einstellung des Betriebes 1930 leitete. Ab 1930 war er als freischaffender Künstler in Kiel tätig.
Blaue machte zunächst eine Holzbildhauerlehre und studierte dann von 1918 (andere Quelle 1919) bis 1924 an der Hamburger Kunstgewerbeschule. Nach einer Tätigkeit bei Villeroy & Boch in Lübeck kam er 1928 oder 1929 nach Kiel, wo er für die [[Kieler Kunstkeramik AG|Kieler Kunstkeramik]] Bauplastiken entwarf und deren baukeramische Abteilung er von 1929 bis zur Einstellung des Betriebes 1930 leitete. Ab 1930 war er als freischaffender Künstler in Kiel tätig.


1940 wurde er als "entarteter Künstler" mit einem Berufsverbot belegt und zog sich in sein Haus in Lütjensee, Kreis Stormarn zurück. Da er wegen eines Hüftleidens nicht fronttauglich war, wurde er 1943 und 1944 als Kriegsmaler eingesetzt.
1940 wurde er von den [[NSDAP|Nationalsozialisten]] als "entarteter Künstler" mit einem Berufsverbot belegt und zog sich in sein Haus in Lütjensee im Kreis Stormarn zurück. Da er wegen eines Hüftleidens nicht fronttauglich war, wurde er 1943 und 1944 als Kriegsmaler eingesetzt.


Ab 1947 wieder in Kiel, wurde er ab 1949 von Stadtbaurat [[Rudolf Schröder]] geworben, zur Ausgestaltung der neu zu bauenden Schulen mit Keramiken und Plastiken beizutragen.
Ab 1947 wieder in Kiel, warb ihn 1949 [[Rudolf Schroeder]], Abteilungsleiter im Baudezernat der Stadt, für die Ausgestaltung der neu zu bauenden Schulen mit Keramiken und Plastiken beizutragen. Die beiden kannten sich bereits aus der Arbeit in Kiel vor 1933.


==Werke in Kiel ==
==Werke in Kiel ==
* 1929–1930: Baukeramik an der ehemaligen [[Marineviertel]] in Kiel
* 1929–1930: Baukeramik im ehemaligen [[Marineviertel]] in Kiel
* 1929: [[Fichtestraße]] 33 in Kiel, Tympanonfeld über dem Eingang
* 1929: [[Fichtestraße]] 33 in Kiel, Tympanonfeld über dem Eingang
* Fichtestraße 31 und 33, acht keramische Wandreliefs aus Klinkerkeramik im Innenhof
* Fichtestraße 31 und 33, acht keramische Wandreliefs aus Klinkerkeramik im Innenhof
* [[Kleiststraße]] 43–47, Zickzackband mit jeweils sieben unterschiedlichen Fischen im Innenhof
* [[Kleiststraße]] 43–47, Zickzackband mit jeweils sieben unterschiedlichen Fischen im Innenhof
* [[Niebuhrstraße]], Hohlrelief über zwei Etagen mit jeweils fünf unterschiedlichen Fischen aus Klinkerkeramik
* [[Niebuhrstraße]], Hohlrelief über zwei Etagen mit jeweils fünf unterschiedlichen Fischen aus Klinkerkeramik
* 1930: [[Hardenbergstraße]], Acht Keramikmedaillons mit Darstellung der vier Jahreszeiten
* 1930: [[Hardenbergstraße]], acht Keramikmedaillons mit Darstellung der vier Jahreszeiten
* 1930: Telegrafenzeugamt, Adlerplastik, Schriftband (das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört)
* 1930: Telegrafenzeugamt, Adlerplastik, Schriftband (das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört)
* 1931: [[''Seesoldaten-Ehrenmal'']] an der [[Kiellinie]] (ehemals Hindenburgufer), Ecke [[Düsternbrooker Weg]] ([[Bellevue]]), erbaut von Hermann Suhr, Stele aus Ostseegranitquardern von Blaue gestaltet
* 1931: [[''Seesoldaten-Ehrenmal'']] an der [[Kiellinie]] (ehemals Hindenburgufer), Ecke [[Düsternbrooker Weg]] ([[Bellevue]]), erbaut von Hermann Suhr, Stele aus Ostseegranitquardern von Blaue gestaltet
* 1933: Der [[Marientempel]] an der [[Krusenkoppel]] wurde 1933 von Rudolf Schroeder als Weihestätte umgebaut, Blaue gestaltete die Gedenktafel mit den Namenszügen der Gefallenen (im Krieg zerstört)
* 1933: Der [[Marientempel]] an der [[Krusenkoppel]] wurde 1933 von [[Rudolf Schroeder]] als Weihestätte umgebaut, Blaue gestaltete die Gedenktafel mit den Namenszügen der Gefallenen (im Krieg zerstört)
* 1934: [[Wulfsbrook]] 30, Türportal
* 1934: Türportal, [[Wulfsbrook]] 30
* 1935: Innenausstattung der [[Lessinghalle]]
* 1935: Innenausstattung der [[Lessinghalle]]
* 1936: ''Uhrenturm'' aus Granit, ursprünglich am [[Seegarten]], heute am [[Hohes Ufer|Hohen Ufer]] in [[Schilksee]]
* 1936: ''Uhrenturm'' aus Granit, ursprünglich am [[Seegarten]], heute am [[Hohes Ufer|Hohen Ufer]] in [[Schilksee]]
* 1955: ''Blumenpflücker'' (Keramik) auf der Grünfläche Höhe [[Esmarchstraße]] 77/78
* 1955: ''Blumenpflücker'' (Keramik) auf der Grünfläche Höhe [[Esmarchstraße]] 77/78
* 1956: [[Fleethörn]] 18, ''Schlangenbrunnen'' am [[Amt für Gesundheit|Gesundheitsamt]]
* 1956: ''Schlangenbrunnen'' am [[Amt für Gesundheit|Gesundheitsamt]], [[Fleethörn]] 18


Kirchenausstattung
Kirchenausstattung
* 1958: Engel für die Kirche in Dänischenhagen, Bronze, Ehrenmal für die Opfer beider Weltkriege
* 1958: Engel für die Kirche in [[Dänischenhagen]], Bronze, Ehrenmal für die Opfer beider Weltkriege


Kasernen
Kasernen
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Innenraumgestaltung
Innenraumgestaltung
* 1930: Telegrafenzeugamt in Kiel, Keramik-Mosaik-Fußboden (das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört)
* 1930: Telegrafenzeugamt in Kiel, Keramik-Mosaik-Fußboden (das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört)
* 1957: Wandrelief "''Bürger bauen eine neue Stadt''" zusammen mit [[Fritz During]] im [[Rathaus]] mit acht Sandsteinfelder „Lebensangst“, „Bombenopfer“, „Trümmerräumung“, „Trümmerbegrünung“, „Schiffbau“, „Der schaffende Mensch“, „Kieler Woche“ und „Jugend“.
* 1957: Wandrelief ''Bürger bauen eine neue Stadt'' im [[Rathaus]], erste Etage, Flur vor dem heutigen Einwohnermeldeamt; acht Sandsteinfelder: „Lebensangst“, „Bombenopfer“, „Trümmerräumung“, „Trümmerbegrünung“, „Schiffbau“, „Der schaffende Mensch“, „Kieler Woche“ und „Jugend“ (zusammen mit [[Fritz During]]).


Hinweisschilder
Hinweisschilder
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== Bilder ==
== Bilder ==
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Marineviertel (24) (32848917121).jpg|Fichtestraße 33
Marineviertel (24) (32848917121).jpg|Fichtestraße 33
Marineviertel (62) (33546707272).jpg|Innenhof Marineviertel
Marineviertel (62) (33546707272).jpg|Innenhof Marineviertel

Aktuelle Version vom 10. Dezember 2020, 01:36 Uhr

Die Blumenpflücker in der Esmarchstraße

Alwin Arthur Robert Blaue (* 6. September 1896 in Hamburg; † 28. November 1958 in Kiel) war ein deutscher Maler, Graphiker, Bildhauer und Kunsthandwerker.

Blaue machte zunächst eine Holzbildhauerlehre und studierte dann von 1918 (andere Quelle 1919) bis 1924 an der Hamburger Kunstgewerbeschule. Nach einer Tätigkeit bei Villeroy & Boch in Lübeck kam er 1928 oder 1929 nach Kiel, wo er für die Kieler Kunstkeramik Bauplastiken entwarf und deren baukeramische Abteilung er von 1929 bis zur Einstellung des Betriebes 1930 leitete. Ab 1930 war er als freischaffender Künstler in Kiel tätig.

1940 wurde er von den Nationalsozialisten als "entarteter Künstler" mit einem Berufsverbot belegt und zog sich in sein Haus in Lütjensee im Kreis Stormarn zurück. Da er wegen eines Hüftleidens nicht fronttauglich war, wurde er 1943 und 1944 als Kriegsmaler eingesetzt.

Ab 1947 wieder in Kiel, warb ihn 1949 Rudolf Schroeder, Abteilungsleiter im Baudezernat der Stadt, für die Ausgestaltung der neu zu bauenden Schulen mit Keramiken und Plastiken beizutragen. Die beiden kannten sich bereits aus der Arbeit in Kiel vor 1933.

Werke in Kiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirchenausstattung

  • 1958: Engel für die Kirche in Dänischenhagen, Bronze, Ehrenmal für die Opfer beider Weltkriege

Kasernen

Schulen

Innenraumgestaltung

  • 1930: Telegrafenzeugamt in Kiel, Keramik-Mosaik-Fußboden (das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört)
  • 1957: Wandrelief Bürger bauen eine neue Stadt im Rathaus, erste Etage, Flur vor dem heutigen Einwohnermeldeamt; acht Sandsteinfelder: „Lebensangst“, „Bombenopfer“, „Trümmerräumung“, „Trümmerbegrünung“, „Schiffbau“, „Der schaffende Mensch“, „Kieler Woche“ und „Jugend“ (zusammen mit Fritz During).

Hinweisschilder

In Kiel erstellte Blaue für viele private und öffentliche Bauherren Hinweisschilder, Firmenschilder, Hausnummern und Jahreszahlen, die heute zum Teil noch erhalten sind.

Grabschmuck

Alwin Blaue führte zahlreiche Grabsteine und Grabmäler aus, über deren Verbleib nichts bekannt ist. Außerdem entwarf er einige Grabkreuze und Grabplastiken.[1]

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 Commons: Alwin Blaue – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wikipedia: „Alwin Blaue“