Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel mbH
Schlepp- und Fährgesellschaft
Kiel mbH
auch "SFK"
- Adresse
- Kaistraße 51
24114 Kiel - Telefon
- +49 431 594-1263
- Web
- https://www.sfk-kiel.de/
- Rechtsform
- GmbH
- Handelsregister
- HRB 4278
- Geschäftsführung
- Andreas Schulz
- Branche
- ÖPNV, Hafenschlepper, Fährlinie
Die Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel ist eine seit 1996 bestehende GmbH, an welcher die Landeshauptstadt Kiel über ihren Eigenbetrieb Beteiligungen zu 100 % beteiligt ist.
Sie ist in Kiel vor allem als Träger des ÖPV auf der Kieler Förde bekannt. Zu ihrem Dienstleistungsangebot zählen aber außerdem neben Ausflugs- und Charterfahrten auch, wie ihr Name sagt, die Schleppschifffahrt.[1]
Fahrgastschifffahrt
Es werden zwei Fährlinien bedient:
- Fördelinie (F1): Auf der Kieler Förde zwischen Kiel und Laboe, im Sommer Strande von der Kieler Bahnhofsbrücke über die Anlegestellen Seegarten, Reventlou, Bellevue, Mönkeberg, Möltenort, Friedrichsort nach Laboe, zusätzlich in den Sommermonaten Falckenstein, Schilksee und Strande;
- Schwentinelinie (F2): Ganzjährig zwischen dem Kieler Westufer (Anlegestelle Reventlou) und der Schwentinemündung (Anlegestellen Wellingdorf und Dietrichsdorf-Neumühlen).[2]
Für die Personenbeförderung stehen sechs Fahrgastschiffe zur Verfügung:
Außerdem stehen zwei Kombischiffe für die Fahrgast- und die Schleppschifffahrt zur Verfügung:
Schleppschifffahrt
Für die Schleppschifffahrt auf der Kieler Förde, auf der westlichen Ostsee und im Nord-Ostsee-Kanal besitzt die SFK vier Schlepper:
- MS Stein,
- MS Kiel,
- MS Bülk und
- MS Holtenau.
Geschichte
1896 gründete der erfolgreiche Kieler Reeder August Sartori das Unternehmen Neue Dampfer-Companie (auch Neue Dampfer Compagnie (NDC) genannt), das die Ausflugs-, Fähr- und Schleppschifffahrt in der Kieler Förde zusammenfasste.
Die 1905 als Eigenbetrieb der Stadt Kiel gegründete Hafenrundfahrt AG (Harufag) wurde mit dem 11. Februar 1938 in Kieler Verkehrsaktiengesellschaft (KVAG) umbenannt, nachdem sie eine Reihe von Omnibusbetrieben übernommen hatte. Am 16. Juni 1939 fusionierte die KVAG mit der NDC und übernahm ihre vorhandenen Schiffe: unter anderem die Stadt Kiel und das Schwesterschiff Heikendorf, die etwas größere Laboe und die kleinere Kitzeberg.[3].
Zur Ablösung der alten Schiffe nach dem Zweiten Weltkrieg wurden zwischen 1953 und 1968 sechs fast baugleiche Fahrgastschiffe von der Kröger-Werft aus Rendsburg bezogen, die eine Größe von um die 140 BRT hatten und 300 Passagiere fassen konnten: Schilksee, Falckenstein, Bellevue, Laboe, Möltenort und Mönkeberg. 1968 wurde die kleinere Gaarden mit 99 BRT für 198 Passagiere von der Kröger-Werft im gleichen Stil gebaut, zu den Olympischen Spielen 1972 die mit 170 BRT etwas größere Friedrichsort.
Zwischen 1979 und 1990 wurden diese Schiffe an verschiedene Reedereien verkauft, die meisten sind auch noch heute im Einsatz. Sie wurden zwischen 1981 und 1984 durch die heute noch vorhandenen, bei der Lindenau Werft gebauten drei Schiffe und die bereits 1992 wieder verkaufte Friedrichsort (Baujahr 1981) ersetzt.
Aus Kostengründen wurde in den 1980er Jahren der Fahrplan gestrafft und eine Reihe von Anlegern aufgegeben: Wik und Holtenau auf der Westseite, Gaarden, Kitzeberg und Heikendorf auf der Ostseite der Förde, die heute teilweise angelaufen werden.
1996 wurde die Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel mbH aus der KVAG-Abteilung Schifffahrt gegründet.[4]
Erneuerung der Flotte
Im November 2018 bestellte die SFK ein erstes neues Schiff bei der Werft Holland Shipyards aus der Nähe von Rotterdam. Die Schiffe sollen elektrisch betrieben werden und im Bereich der Innenförde bis Bellevue im Batteriebetrieb fahren. Außerhalb davon soll der Strom von zwei Generatoren erzeugt werden, die mit synthetischem Kraftstoff betrieben werden. Der Kraftstoff wird im GtL-Verfahren ("Gas to Liqid") aus Erdgas gewonnen. Er ist zum Antrieb von Dieselaggregaten geeignet, vermeidet aber die mit Dieselkraftstoff verbundenen Umweltprobleme.
Zunächst ist die Lieferung von vier Schiffen geplant, durch welche die zum Teil über 35 Jahre alten Schiffe Laboe, Strande, Schilksee und Heikendorf ersetzt werden sollen. Nach der zunächst beauftragten Gaarden sollen bis 2026 eine Friedrichsort, eine Wik und eine Schilksee folgen.
Die neuen Fördeschiffe werden mit 32 m Rumpflänge und 8 m Breite die Ausmaße der bisherigen Schiffe haben. Sie sollen über doppelt so viel Fahrradstellpätze wie bisher (40 statt 20) verfügen und eine andere Aufteilung der Decks und Salons besitzen. Dies bringt eine deutlich veränderte Silhouette mit sich; der seit Jahrzehnten vertraute Doppelschornstein, der dem Schiffsführer die freie Sicht nach achtern ermöglicht, bleibt jedoch erhalten.[5]
Am 14. Mai 2020 wurde mit dem Stapelhub der Gaarden das erste Schiff der Serie bei der Bauwerft ins Wasser gesetzt. Anfang Juli wird das Schiff in Kiel erwartet.[6]
Siehe auch
Bilder
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Fahrgäste besteigen die Fähre "MS Schilksee" an der Anlegestelle Bahnhofsbrücke
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Kartenverkaufsstelle an der Kaistraße
Quellen
- ↑ Internetauftritt der SFK Kiel
- ↑ Wikipedia: „SFK“
- ↑ Bock, Bruno: "Grüne Blaue Schwarze Weisse Dampfer", Herford (Koehlers Verlagsgesellschaft) 1978, ISBN 3-7822-0163-9, S. 95-99
- ↑ ÖPNV Kennzahlen 2017 (pdf) auf der Website KVG - Unterpunkt Die KVG, abgerufen am 08. Oktober 2018
- ↑ Bericht der Kieler Nachrichten zum Vertragsabschluss in der Druckausgabe vom 30. November 2018 sowie bei kn-online.de
- ↑ Kieler Nachrichten vom 15.Mai 2020 (Druckausgabe; keine Verlinkung, da nur kostenpflichtig erreichbar)