Schwentine
Die Schwentine ist mit 62 km einer der längsten Flüsse Schleswig-Holsteins. Sie entspringt am höchsten Punkt des Bundeslandes, dem Bungsberg, und durchfließt die gesamte Holsteinische Schweiz mit zahlreichen großen Seen. Der Fluss fließt durch die Orte Eutin, Bad Malente, Plön, Preetz, Schwentinental (Raisdorf und Klausdorf) und mündet in Kiel zwischen den Stadtteilen Neumühlen-Dietrichsdorf und Wellingdorf in die Kieler Förde.[1]
Wasserwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Für die Trinkwassergewinnung der Stadtwerke Kiel AG hat die Schwentine eine große Bedeutung: In der Nähe von Klausdorf befindet sich seit ca. 1900 das Wasserwerk Schwentinetal.
Obwohl das Schwentinetal praktisch auf der gesamten Länge einen außerordentlich naturbelassenen Eindruck macht, ist es eng mit der Industrialisierung der Stadt Kiel verbunden. Zwei als Kulturdenkmale eingestufte Wasserkraftwerke (eins am Rosensee) wurden von dem Werftgründer Bernhard Howaldt angelegt und sind bis heute in Betrieb.
Die großen Mühlenbetriebe existieren heute nicht mehr. Von der alten Howaldt-Werft (die im HDW-Konzern aufging), ist nur noch die Alte Metallgießerei übrig geblieben. Sie wurde als Industriemuseum wiederbelebt. Dank diverser Förderprogramme (z. B. URBAN II) verliert der Bereich Schwentinemündung nach und nach den Charakter einer Industriebrache.
Abgesehen vom unmittelbaren Mündungsgebiet findet auf der Schwentine keine Frachtschifffahrt statt, umso mehr sind Ausflugsschiffe (5-Seen-Fahrt, Schwentinetalfahrt) und Paddler anzutreffen.
In der Schwentinemündung sind 5 Bootsvereine mit Hafen ansässig: EWSK (Ellerbek Wellingdorfer Segelklub e.V), SVS (Segel-Verein Schwentinemünde e.V.), SFS (Schwentine-Fahrten-Segler Kiel), PTSK (Post und Telekom Sportverein Kiel), WSCE (Wassersportclub Ellerbek e.V.) und der 1.KBV (Erster Kieler Bootshafenverein e.V.)
Naturschutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Altarm der Schwentine ist ein 1984 als Naturschutzgebiet ausgewiesenes Teilstück der Schwentine. Es erhielt diesen Schutzstatus, da der Gewässerabschnitt aufgrund seiner steilen Uferhänge naturnah verblieben ist und Lebensraum für eine Reihe seltener Pflanzen und Tiere darstellt. Das Gebiet ist 19 Hektar groß. Zu ihm gehören neben dem Flusslauf auch ein Altarm sowie ein Nebenbach, Knicks, krautreiche Ufer- und Hangwälder sowie Kleingewässer.
Historisches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Name „Schwentine“ kommt vom slawischen Sventana oder dem baltischen šventa für „die Heilige“, siehe auch Balto-slawische Hypothese. Die ursprüngliche Quelle der Schwentine ist nicht am Bungsberg, sondern in der Nähe von Bornhöved zu finden. Die Quelle der heutigen Alten Schwentine ist aus Sicht von Historikern, Naturwissenschaftlern und Sprachforschern die ursprüngliche Quelle der Schwentine. Der kleine Fluss markierte im Früh- und Hochmittelalter die Grenze zwischen dem deutschen bzw. sächsischen Gebiet, das bei Kiel an die Ostsee stieß, und den temporär slawisch besiedelten Gebieten im heutigen Ostholstein.
Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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Quelle der Alten Schwentine bei Bornhöved
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Schwentine bei Bad Malente
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Die Schwentine im Bereich zwischen Preetz und dem Rosensee bei Raisdorf
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Schwentinemündung am Kieler Seefischmarkt
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Eine Fußgängerbrücke verbindet die beiden Stadtteile Wellingdorf und Neumühlen-Dietrichsdorf
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Blick über die Schwentinemündung, Dezember 1967. In der Bildmitte im Hintergrund zu erkennen die Holsatiamühle
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Blick vom Scharweg auf die Schwentine
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Eisenbahnbrücke über die Schwentine zwischen Wellingdorf und Oppendorf
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein (Hrsg): einzigartig – Naturführer durch Schleswig Holstein, Wachholtz Verlag, Neumünster 2008, ISBN 978-3-529-05415-0
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Aktivitäten in und an der Schwentine - Tipps für Wassersport
- Wasserwandern auf der Schwentine (mit vier Streckenkarten)
- ausführliche Beschreibung für Wasserwanderer
- Neues Leben an der Schwentinemündung
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Wikipedia: „Schwentine“