1933
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Das Jahr 1933 steht im Zeichen des Umbaus der Weimarer Republik zur Nationalsozialistischen Diktatur.
Januar
- 30. Januar: Reichspräsident Paul von Hindenburg ernennt Adolf Hitler zum Reichskanzler
Februar
- 13. Februar: Verbot der KPD-nahen Norddeutschen Zeitung
- 15. Februar: Der Oberpräsident der Provinz Schleswig-Holstein verbietet des Erscheinen der Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung bis zum 1. März.
- 27. Februar: Nach erfolgreicher Beschwerde gegen das Verbot vom 15. Februar erscheint die Schleswig-Holsteinische Volkszeitung letztmalig vor ihrem endgültigen Verbot.
- 27./28. Februar: Reichstagsbrand
- 28. Februar: Einschränkung der Bürgerrechte: Reichspräsident Paul von Hindenburg erlässt die Notverordnung "Zum Schutz von Volk und Staat"
März
- 2. März: SA-, SS- und Stahlhelmangehörige besetzen das Gewerkschaftshaus
- 5. März: Reichtagswahl – Ergebnis: NSDAP 43,9 %, SPD 18,3 %, KPD 12,3 %, Zentrumspartei 11,2 %, DNVP 8 %.
- 10. März:
- Oberbürgermeister Dr. Emil Lueken wird Regierungspräsidenten abgesetzt, die Stadtverordnetenversammlung aufgelöst.
- Fackelzug und erste Bücherverbrennung auf dem Rathausplatz (damals: Neumarkt, später dann Adolf-Hitler-Platz)
- 11. März:
- SA und SS sowie Mitglieder des "Stahlhelm" und der DNVP besetzen das Rathaus.
- Walter Behrens übernimmt anstelle des am Vortag abgesetzten, gewählten Oberbürgermeisters Emil Lueken dessen Amtsgeschäfte.
- 12. März:
- Nationalsozialisten ermorden in der Nacht vor der Landtagswahl den SPD-Politiker Wilhelm Spiegel.
- Landtagswahl und Kommunalwahlen
- 15. März: Der in der Nacht nach der nationalsozialistischen Machtübernahme in Kiel (am 11. März) ermordete Rechtsanwalt Wilhelm Spiegel wird beigesetzt. Der Trauerzug mit tausenden von Arbeitern wurde die letzte Demonstration des republikanischen Kiels.
- 24. März: Ermächtigungsgesetz: Der Reichstag übergibt Hitler die Macht
April
- 1. April: Beginn des Boykotts gegen jüdische Geschäftsleute; Bewaffnete SA-Männer dringen in die Sternwarte ein und zwingen ihren jüdischen Leiter Professor Dr. Hans Rosenberg, die Amtsgeschäfte seinem Stellvertreter zu übergeben. Die Bibliothekarin Clara Stier-Somlo wird zum sofortigen Verlassen ihres Arbeitsplatzes aufgefordert. Beide werden von der Universität entlassen.
- 7. April: Der Neumarkt (heute: Rathausplatz) wird in Adolf-Hitler-Platz umbenannt, die Legienstraße heißt wieder Fährstraße.
- 19. April: Polizei besetzt die Bibliotheken, um sie von "schädlichen Werken zu säubern".
- 28. April: Der von den Nationalsozialisten am 11. März im Handstreich als Oberbürgermeister eingesetzte Walter Behrens wird von der Stadtverordnetenversammlung durch Akklamation "gewählt".
Mai
- 10. Mai: Verbrennung der beschlagnahmten Bücher aus den öffentlichen Bibliotheken auf dem Wilhelmplatz.
Juni
Juli
- 20. Juli: Die Stadtkollegien beschließen einstimmig, dass Adolf Hitler und Reichspräsident Paul von Hindenburg zu Ehrenbürgern ernannt werden. Beide Ernennungen wurden später aberkannt.
August
- 8. August: Nachdem sie bereits am 27. März verboten wurde, wird die Schleswig-Holsteinische Volkszeitung offiziell enteignet.
- 24. August: Das Skagerrakufer bekommt seinen heutigen Namen.
September
- 18. September: Das geborgene Wrack der Niobe wird vor Stolpmünde (heute: Ustka, Polen) endgültig versenkt.
Oktober
- 15. Oktober: Am Gammendorfer Strand auf Fehmarn wird die Gedenkstätte für den Untergang des Segelschulschiffs Niobe eingeweiht.
November
- 12. November: Reichstagswahl und Volksabstimmung über den Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund - Nur die NSDAP steht zur Wahl.