Martensplan
Der Martensplan war der erste planmäßige Entwurf für eine Stadterweiterung. Er geht auf den Kieler Stadtbaumeister Gustav Ludolf Martens (* 20. Oktober 1818 in Wismar, † 7. Januar 1872 in Kiel) zurück.
Der Plan fällt in die Zeit, unmittelbar nachdem Kiel Standort der preußischen Marinestation der Ostsee geworden war, die 1865 von Danzig nach Kiel verlegt worden war. Im gleichen Jahr wurde der in Kiel ansässige Architekt Martens zum Kieler Stadtbaumeister bestellt. 1866 legte er (mit einer Fortschreibung 1869) mit dem Martensplan ein Konzept für eine Erweiterung der Stadt vor. Dieses sah im Süden und Westen die Schaffung der heutigen Stadtteile Exerzierplatz, Damperhof und in Teilen Südfriedhof vor und beinhaltete die Eingemeindung des Fleckens Brunswik.
Details des Plans[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Plan beinhaltete unter anderem:
- Eine teilweise Zuschüttung der Hörn und eine Befestigung ihrer Ufer
- Eine Eisenbahngleis, das um die Hörn herum zu den Werften auf dem Ostufer führte
- Die Schaffung einer Straße, die von der Hörn in Höhe der St.-Jürgen-Kapelle aus die Stadt halbkreisförmig bis an den Schreventeich umschließen und am Dreiecksplatz in die Brunswiker Straße münden sollte
- Die Zuschüttung der Galgenteiche
- Ein Straßennetz innerhalb der Ringstraße, soweit sie bislang unbebautes Gelände umschloss, sowie außerhalb der Ringstraße nach Süden auf dem Papenkamp
- Eine Anschüttung am Altstadtufer des Kleinen Kiels
Umsetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Als Martens 1872 mit nur 53 Jahren starb, waren erst einige Elemente seines Plans verwirklicht worden.
Der Martensplan wurde 1883 durch den Stübbenplan abgelöst, der die Stadterweiterung im Norden, nördlich der Beselerallee zum Ziel hatte.