Herzog-Friedrich-Straße

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Herzog-Friedrich-Straße

Ort
Kiel
PLZ
24103
Stadtteil
Vorstadt, Exerzierplatz (Stadtteil)
Hist. Namen
Neue Straße, Obere Straße, Friedrichstraße
Querstraßen
Kaistraße, Auguste-Viktoria-Straße, Sophienblatt, Hopfenstraße, Schülperbaum, Weberstraße, Schaßstraße, Ringstraße.
Nutzung
Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr
Straßenlänge
700 m
Herzog-Friedrich-Straße, Ecke Schülperbaum

Die Herzog-Friedrich-Straße beginnt an der Kaistraße als Teil des ZOB. Sie läuft von dort im leichten Bogen in westlicher Richtung über mehrere Querstraßen bis zur Ringstraße.

Der Straßenname erinnert an Herzog Friedrich VIII. von Schleswig-Holstein (vollständiger Name Friedrich Christian August von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg; (* 6. Juli 1829 auf Schloss Augustenborg; † 14. Januar 1880 in Wiesbaden), den Vater der Kaiserin Auguste Viktoria, der hier von 1863 bis 1880 eine Bürgerwohnung hatte.[1]

Herzog-Friedrich-Haus

Als weitere Ehrung erhielt auch das Gebäude an der Straßenecke Sophienblatt den Namen Herzog-Friedrich-Haus. Dieses Gebäude, in dem sich früher einmal die Provinzial-Versicherung befand, wird heute im Verzeichnis der eingetragenen Kulturdenkmale des Landes Schleswig-Holstein aufgeführt.[2]

Geschichte

Die Straße wurde ursprünglich unter dem Namen Neue Straße angelegt; dieser Name wird 1852 erstmalig im Kieler Adreßbuch aufgeführt. Sie begann damals am Sophienblatt und endete bereits am Schülperbaum gegenüber dem damaligen Botanischen Garten.

Am 19. Januar 1864 erfolgte eine Umbenennung in Friedrichstraße.

Ab 1877 wurde unter dem Namen Obere Straße (in Stadtplänen auch "Oberstraße") eine kurze Sackgasse am heutigen Straßenende an der Ringstraße angelegt. Sie endete zunächst nach nur 50 m an der Grenze des der Universität gehörenden Landes, auf dem sich u. a. der botanische Garten befunden hatte, der bereits ab 1873 an den Schwanenweg verlegt worden war. Diese Sackgasse wurde bis 1889 über den stillgelegten botanischen Garten bis zur Weberstraße verlängert.

Die Grundstücke oberhalb der Weberstraße wurde um 1895 von Theodor Timm, dem Besitzer der Dampfziegelei Petersburg, gekauft, der sie dort beidseitig mit Wohnhäusern bebaute. Inzwischen war auch ein Durchstich zwischen Schülperbaum und Weberstraße entstnden, der die Friedrichstraße mit der Oberen Straße verband. Am 1. Mai 1895 beschlossen die Städtischen Collegien die Einbeziehung diese Verbindungsstücks und der Oberen Straße in die Friedrichstraße.

Am 6. Juni 1905 bekam die Herzog-Friedrich-Straße ihren heutigen Namen.

1908 wurde die Herzog-Friedrich-Straße bis zur Kaistraße verlängert. Das war offenbar schon länger geplant gewesen, denn bei der Einbeziehung der Oberen Straße waren 1896 auch die Hausnummern der Friedrichstraße neu vergeben worden. Dabei waren Nummern für Häuser unterhalb des Sophienblatts freigehalten worden.

1973 wurde die Verlängerung zwischen Auguste-Viktoria-Straße und Kaistraße beim Bau des ZOB-Parkhauses überbaut.

1991 wurde der Abschnitt zwischen Schülperbaum und Weberstraße teileingezogen. Er war seitdem für Kraftfahrzeuge nicht mehr passierbar.[3] Am 19. April 2004 zog die Ratsversammlung den Abschnitt dann als öffentliche Verkehrsfläche ein. In jenem Straßenabschnitt befand sich mindestens von 1914 bis 1959 das Hotel Herzog Friedrich, in späteren Jahren dann die Gaststätte Paradiso, die am 30. Juni 1965 vollständig ausbrannte.

Stolpersteine

  • Herzog-Friedrich-Straße 72
für Abraham Bernhard Winzelberg, Mila Sara Winzelberg, Sara Winzelberg - geb. Münz und Jehuda Zivi Hersch Winzelberg
  • Herzog-Friedrich-Straße 93 für Herbert Engel

Unternehmen

Historische Gebäude und Unternehmen

  • Nr. 22: Geburtshaus des Dichters Detlev von Liliencron (zu Anfang der 1970er-Jahre abgebrochen); Gedenktafel an gleicher Stelle im Holstentörn (in der ersten Etage)
  • Nr. 23/27: Firma Holdorf & Richter
  • Nr. 28: Elektro Schulz

Bilder

Weblinks

Kiel „Herzog-Friedrich-Straße“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de

 Commons: Herzog-Friedrich-Straße (Kiel) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Wikipedia: „Friedrich VIII.“
  2. Liste der Kulturdenkmale in Kiel (nach Stadtteilen gegliedert) in der deutschsprachigen Wikipedia
  3. Hans-G. Hilscher: Kieler Straßenlexikon. Fortgeführt nach 2005 durch Dietrich Bleihöfer, ab 2022 durch Frank Mönig, Amt für Bauordnung, Vermessung und Geoinformation der Landeshauptstadt Kiel, Stand: Januar 2021. Abrufbar auf www.kiel.de oder als .pdf-Datei, ca. 1,5 MB