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Radbruch war seit 1919 Professor für Strafrecht, Kriminalpolitik, Rechtsphilosophie und Völkerrecht in Kiel. 1919 war er einer der Begründer der Kieler [[Volkshochschule]]. Beim [[Kapp-Putsch]] versuchte er 1920 in Kiel, zwischen den Aufständischen und den Werftarbeitern zu vermitteln, wurde aber von den Puschisten inhaftiert. | Radbruch war seit 1919 Professor für Strafrecht, Kriminalpolitik, Rechtsphilosophie und Völkerrecht in Kiel. 1919 war er einer der Begründer der Kieler [[Volkshochschule]]. Beim [[Kapp-Putsch]] versuchte er 1920 in Kiel, zwischen den Aufständischen und den Werftarbeitern zu vermitteln, wurde aber von den Puschisten inhaftiert. | ||
Von 1920 bis 1924 war er Reichstagsabgeordneter der [[SPD]] und zwischen 1921 und 1923 zweimal Reichsjustizminister. Viele Aspekte seiner Strafrechtsentwürfe konnten damals nicht durchgesetzt werden, waren aber später in der Bundesrepublik wegweisend. Im Mai 1933 war Radbruch der erste Hochschullehrer dem aufgrund des ''Gesetzes über die Wiederherstellung des Berufsbeamtentums'' die Lehrbefugnis entzogen wurde. Während der NS-Zeit befasste er sich vor allem mit der Rechtsgeschichte, so entstand 1934 eine Feuerbach-Biografie (vgl. [[Feuerbachstraße]]). | |||
Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] trat er nach einigem Zögern wieder in die SPD ein. Er starb 1949 an einem Herzinfarkt.<ref>{{WP|Gustav_Radbruch|Gustav Radbruch}}</ref> | Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] trat er nach einigem Zögern wieder in die SPD ein. Er starb 1949 an einem Herzinfarkt.<ref>{{WP|Gustav_Radbruch|Gustav Radbruch}}</ref> |
Aktuelle Version vom 24. August 2023, 11:05 Uhr
Radbruchstraße
- Ort
- Kiel
- PLZ
- 24106
- Stadtteil
- Wik, Klausbrook
- Querstraßen
- Johann-Fleck-Straße
- Nutzung
- Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr
Die Radbruchstraße ist eine Sackgasse im Wiker Bereich des Wohngebiets Klausbrook. Sie geht von der Johann-Fleck-Straße nach Norden ab. Von ihrem Wendehammer aus führen Fußwege zur Baumgartenstraße und in die Teichlandschaft am Westrand des Wohngebiets.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Name wurde am 17. November 1983 von der Ratsversammlung festgelegt.[1]
Er erinnert an Gustav Radbruch (* 21. November 1878 in Lübeck, † 23. November 1949 in Heidelberg).
Kurzbiografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Radbruch war seit 1919 Professor für Strafrecht, Kriminalpolitik, Rechtsphilosophie und Völkerrecht in Kiel. 1919 war er einer der Begründer der Kieler Volkshochschule. Beim Kapp-Putsch versuchte er 1920 in Kiel, zwischen den Aufständischen und den Werftarbeitern zu vermitteln, wurde aber von den Puschisten inhaftiert.
Von 1920 bis 1924 war er Reichstagsabgeordneter der SPD und zwischen 1921 und 1923 zweimal Reichsjustizminister. Viele Aspekte seiner Strafrechtsentwürfe konnten damals nicht durchgesetzt werden, waren aber später in der Bundesrepublik wegweisend. Im Mai 1933 war Radbruch der erste Hochschullehrer dem aufgrund des Gesetzes über die Wiederherstellung des Berufsbeamtentums die Lehrbefugnis entzogen wurde. Während der NS-Zeit befasste er sich vor allem mit der Rechtsgeschichte, so entstand 1934 eine Feuerbach-Biografie (vgl. Feuerbachstraße).
Nach dem Zweiten Weltkrieg trat er nach einigem Zögern wieder in die SPD ein. Er starb 1949 an einem Herzinfarkt.[2]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
„Radbruchstraße“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Hans-G. Hilscher: Kieler Straßenlexikon. Fortgeführt nach 2005 durch Dietrich Bleihöfer, ab 2022 durch Frank Mönig, Amt für Bauordnung, Vermessung und Geoinformation der Landeshauptstadt Kiel, Stand: Januar 2021. Abrufbar auf www.kiel.de oder als .pdf-Datei, ca. 1,5 MB
- ↑ Wikipedia: „Gustav Radbruch“