Prüne

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Die Prüne ist eine Straße im Stadtteil Exerzierplatz. Sie verbindet den Schülperbaum mit der Adelheidstraße. Der Name leitet sich von der alten Flurbezeichnung des Stadtwaldes her: Die Klesselsche Karte von 1793 verzeichnet den Wald jenseits der Vorstadt unter Nr. 31 als Die Prien. 1799 wird erstmals die Straße so bezeichnet. Gloy führt den Namen des Waldes auf das „Prünen“ der Eber zurück. Damit bezeichnete man das Hindurchziehen eines Ringes durch ihre Nase[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. November 1901 beschlossen die Städtischen Collegien die Verlängerung von der Schützenstraße (heute Hermann-Weigmann-Straße) bis zur Boninstraße und am 19. Dezember 1902 bis zur Chemnitzstraße. Nach dem Zweiten Weltkrieg verschwand der Abschnitt zwischen der Adelheidstraße und der Hermann-Weigmann-Straße durch Überbauung mit Straßen, Gebäuden und Grünanlagen in mehreren Etappen aus dem Stadtbild. Durch Beschluss der Ratsversammlung vom 16. Oktober 1969 wurde dieser Abschnitt schließlich aufgehoben und der Teil der Prüne jenseits der Hermann-Weigmann-Straße der Zastrowstraße zugeschlagen.[2]

An der Adresse Prüne 40 fand sich eine der Stadt gehörende Volksbadeanstalt. Zwischen dem Jugendverkehrsschule und der Grünanlage vor dem Hochhaus des Max-Rubner-Instituts trägt eine Umspannstation bis heute die Hausnummer 42. An der Ecke zur 1979 aufgehobenen Schlichtingstraße befand sich die 1897 eingeweihte Feuerwache Süd (Prüne 44). Sie wurde in den 1950er-Jahren abgebrochen; Reste des Mäuerchens zur Straße existierten noch um 1960. Das Eckgebäude Prüne 70 an der Schützenstraße in Richtung Boninstraße beherbergte ein städtisches Altersheim.

Große Teile des Fünfecks innerhalb der Straßen Prüne, Weberstraße, Herzog-Friedrich-Straße, Schaßstraße und Adelheidstraße wurden von der Eiche-Brauerei eingenommen. Die Brauerei hatte ihr Sudhaus dort hinter einer Glasfront von der Straße aus sichtbar eingerichtet. Nach der Stilllegung der Brauerei im Jahr 1979 wurde das Viertel flächendeckend mit Wohnhäusern bebaut.

Kunst[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kieler Band Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen hat einen Song mit dem Titel Prüne 14 (Altes Haus) gemacht.

Ehemalige Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Historische Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Nr. 17-19: Brauerei zur Eiche
  • Nr. 32: Bräustübel der Brauerei zur Eiche.
  • Nr. 43: Kieler Haus- u. Lohnwäscherei F. Möller
  • Nr. 54: Altersheim

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kiel „Prüne“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de

 Commons: Prüne (Kiel) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gloy, Arthur: "Aus Kiels Vergangenheit und Gegenwart", Kiel (Robert Cordes) 1925 (Nachdruck 1979 bei Weidlich, Frankfurt/Main, ISBN 3-8035-1017-1); dort S. 244
  2. Hans-G. Hilscher: Kieler Straßenlexikon. Fortgeführt nach 2005 durch Dietrich Bleihöfer, ab 2022 durch Frank Mönig, Amt für Bauordnung, Vermessung und Geoinformation der Landeshauptstadt Kiel, Stand: Januar 2021. Abrufbar auf www.kiel.de oder als .pdf-Datei, ca. 1,5 MB