Heinrich Hansen
Heinrich Hansen (* 2. April 1881 in Aachen, † 3. Dezember 1955 in Kiel) war ein freischaffender Kieler Architekt.
Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Heinrich Hansen war ein Sohn des Tischlermeisters und Unternehmer Joseph Hansen († 1928 Aachen) und Josephine Hansen, geborene Kuck († 1899 in Aachen). Nach dem Besuch einer Aachener Realschule und einer Berufsausbildung bei einem Architekten Schneider studierte er Architektur an der Technischen Hochschule Aachen u. a. bei dem Architekten und Stadtplaner Karl Henrici (1842-1927).[1]
Henrici stellte für Hansen einen Kontakt zum Kieler Architekten Wilhelm Voigt (1857-1916) her, der Hansen eine erste Stelle gab. Ab 1903 arbeitete er überwiegend beim Bau der St.-Jürgen-Kirche mit und für kurze Zeit bei der Festung Friedrichsort. In Eckernförde entwarf er zusammen mit dem Eckernförder Architekten Wilhelm Kruckau das Kontorhaus der Firma Chr. Sieck (Langebrückstraße 1) im Stil des Neorenaissance.
Ab 1907 arbeitete Hansen als selbstständiger Architekt in Kiel. Sein erster Auftrag war der Neubau eines größeren Wohnhauses in Gaarden. Danach erstellte er Pläne für zahlreiche weitere Bauten, deren Ausführungen er selbst bis kurz vor seinem Lebensende betreute. Darüber hinaus nahm er an vielen Wettbewerben teil, u. a. im Jahr 1948 am Ideenwettbewerb zur Neugestaltung der Kieler Innenstadt und 1953 am Wettbewerb zum Neubau eines Verwaltungsgebäudes für die Kieler Oberpostdirektion und das Postamt 1 (gemeinsam mit Bernhard Voss). Von 1946 bis zum Lebensende gehörte Hansen dem Bund Deutscher Architekten an.
Hansen war seit dem 18. November 1921 verheiratet mit Dora Wagner (* 12. August 1888 in Wellingdorf), deren Vater Heinrich Wagner ein Kieler Bauunternehmen hatte.
Hansen sagte über sich selbst, dass er lieber Bauten plane, als deren Ausführungen zu begleiten. Er hielt an eigenen Vorstellungen fest, was mitunter zu Problemen mit Geschäftspartnern führte. Aufgrund seiner zielgerichteten Ratschläge und Anleitung sagte jedoch einer seiner Bauherren Jahrzehnte später: „Die Jahre dieser Zusammenarbeit bedeuten für mich eine ungewöhnliche Bereicherung in persönlicher und fachlicher Beziehung“. Bei seiner Teilnahme am Ideen-Wettbewerb zur Neugestaltung der Innenstadt urteilte Sedlmaier 1948, dass Hansen über „intime Kenntnisse der lokalen Verhältnisse“ verfüge, sein Entwurf jedoch eine „vielleicht etwas allzu-sehr zurückhaltende Auseinandersetzung mit dem Gegebenen“ sei.
Bauwerke in Kiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1907: Wohn- und Geschäftshaus des Arztes Dr. Paul Kattein in Gaarden, Augustenstraße 43
- 1915/16: Maschinenfabrik Bohn & Kähler in der Deliusstraße, Wohnhaus in der Boninstraße
- 1921/22: Wohnhäuser Sandkuhle 1–3 und Schülperbaum 2–14
- 1922 - 1924: Mehrfamilienhaus Gellertstraße 19-23 mit Reliefs und Halbplastiken des Bildhauer Richard Kuöhl (1880-1961) für die Kieler Kunstkeramik AG, Wohnungsbauten in der Zastrowstraße (geschlämmter Kalksandstein, zusammen mit Heinrich Stav) und Werkhallen für die Hasseer Firma Gebr. Andersen
- 1926/27: Wohnhäuser Schülperbaum 9–11 und Wichmannstraße 2–6
- 1929: Geschäftshaus der Provinzial-Versicherungsanstalt Kiel am Sophienblatt
- 1935/37: Katholisches Kloster im Krusenrotter Weg
- 1935/37: Wohn- und Geschäftsgebäude für die Fleischfabrik Ehlers & Co.
- 1947/48: Lagerhäuser für die Firma Bartels-Langness
- ab 1948: Wiederaufbau des Opernhauses gemeinsam mit Guido Widmann und Werner Kallmorgen
- 1949: Wiederaufbau der Sandkuhle für die Kieler Wohnungsbau, Wohnungsbauten Dietrichsdorfer Höhe gemeinsam mit Karl Doormann[2]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Wikipedia: „Karl Henrici“
- ↑ Rudolf Jaeger: Hansen, Heinrich. in: Schleswig-Holsteinisches Biographisches Lexikon. Band 4. Karl Wachholtz Verlag, Neumünster 1976, S. 79–80; Wikipedia: „Heinrich Hansen“;Denkmalliste der Stadt Kiel bei schleswig-holstein.de, abgerufen am 19. März 2019
Personendaten | |
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NAME | Hansen, Heinrich |
KURZBESCHREIBUNG | Architekt |
GEBURTSDATUM | 2. April 1881 |
GEBURTSORT | Aachen |
STERBEDATUM | 3. Dezember 1955 |
STERBEORT | Kiel |