Volksküche Boninstraße: Unterschied zwischen den Versionen

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Um die Jahrhundertwende ist der Ansturm auf die erste Volksküche so stark, dass eine zweite Volksküche gebaut wurde. Die Weltkriege und die Weltwirtschaftskrise verstärkten den Zulauf deutlich. [[1913]]/[[1914]] gaben beide Volksküchen 76.800 Portionen Essen aus, in den Jahren [[1916]]/[[1917]] waren es schon mehr als 489.000 Mahlzeiten. Anfang der zwanziger Jahre wurde die erste Volksküche geschlossen, der Bedarf konnte von der Boninstraße gedeckt werden. Allerdings brachte die Weltwirtschaftskrise [[1930]] die Küche fast an ihre Leistungsgrenze, denn täglich werden 3000 Gäste versorgt. Der [[Zweiter Weltkrieg|Zweite Weltkrieg]] und die Nachkriegsjahre ließen die Volksküche auf Hochtouren laufen.
Um die Jahrhundertwende ist der Ansturm auf die erste Volksküche so stark, dass eine zweite Volksküche gebaut wurde. Die Weltkriege und die Weltwirtschaftskrise verstärkten den Zulauf deutlich. [[1913]]/[[1914]] gaben beide Volksküchen 76.800 Portionen Essen aus, in den Jahren [[1916]]/[[1917]] waren es schon mehr als 489.000 Mahlzeiten. Anfang der zwanziger Jahre wurde die erste Volksküche geschlossen, der Bedarf konnte von der Boninstraße gedeckt werden. Allerdings brachte die Weltwirtschaftskrise [[1930]] die Küche fast an ihre Leistungsgrenze, denn täglich werden 3000 Gäste versorgt. Der [[Zweiter Weltkrieg|Zweite Weltkrieg]] und die Nachkriegsjahre ließen die Volksküche auf Hochtouren laufen.


[[1964]] endet die Geschichte der Volksküche in der Boninstraße, die Räumlichkeiten und Geräte waren zu groß und zu alt. Die Volksküche wurde in einem so großen Ausmaß nicht mehr gebraucht, das Wirtschaftswunder machte sie überflüssig. Die „Gesellschaft freiwilliger Armenfreunde“ zog mit der Volksküche in den [[Kaiser-Wilhelm I.-Stift]]. Im August [[1996]] wurde die Volksküche endgültig geschlossen.<ref>[http://www.kiel.de/kultur/stadtarchiv/erinnerungstage/index.php?id=103 ''Kieler Erinnerungstag: 1. Juli 1909] auf kiel.de, zuletzt abgerufen 11. Juli 2016</ref>
[[1964]] endet die Geschichte der Volksküche in der Boninstraße, die Räumlichkeiten und Geräte waren zu groß und zu alt. Die Volksküche wurde in einem so großen Ausmaß nicht mehr gebraucht, das Wirtschaftswunder machte sie überflüssig. Die „Gesellschaft freiwilliger Armenfreunde“ zog mit der Volksküche in den [[Kaiser Wilhelm I. Stift]]. Im August [[1996]] wurde die Volksküche endgültig geschlossen.<ref>[http://www.kiel.de/kultur/stadtarchiv/erinnerungstage/index.php?id=103 ''Kieler Erinnerungstag: 1. Juli 1909] auf kiel.de, zuletzt abgerufen 11. Juli 2016</ref>


Das Gebäude in der Boninstraße ist heute eingetragen in die Liste der Kulturdenkmale in Kiel-Südfriedhof.<ref>{{Kulturdenkmal}}</ref>
Das Gebäude in der Boninstraße ist heute eingetragen in die Liste der Kulturdenkmale in Kiel-Südfriedhof.<ref>{{Kulturdenkmal}}</ref>

Version vom 2. Januar 2017, 11:30 Uhr

Volksküche Boninstraße

Aktiv
Nein
Gegründet
1909
Beendet
1964
Adresse
Boninstraße 63-65
Kiel
Stadtteil
Südfriedhof
Ehemalige Volksküche II

Am 1. Juli 1909 wurde die zweite Kieler Volksküche in der Boninstraße 63-65 vom damaligen Kieler Oberbürgermeister Dr. Paul Fuß und Pastor Mau von der Gesellschaft freiwilliger Armenfreunde eröffnet. Die Gesellschaft gibt Hilfe zur Selbsthilfe und unterstützt arme, schwache, kranke, hilfsbedürftige Kinder und Erwachsene, unter anderem auch mit günstigen Mittagessen.

Geschichte

Bereits 1878 entsteht auf Initiative zweier Kieler Damen ein „Verein zur Errichtung einer Volksküche“, der sich an den Magistrat und die Gesellschaft um finanzielle Unterstützung wandte, weil beide über Geldreserven für diesen Zweck verfügten. Gemietet wurde wurde das Parterre im Professorenhaus, ein Gebäude in der Waisenhofstraße, in dem Lehrer wohnten. Am 1. Oktober 1878 eröffnete hier die erste Volksküche ihren Betrieb. 300 Mahlzeiten wurden jeden Mittag hier ausgegeben. Der Andrang war mittags groß. Fast alle Besucher kamen innerhalb einer Stunde. Die drei Zimmer, von denen eins für Frauen und Kinder reserviert war, fassten aber nicht mehr als 70 Personen. Mehr als ein dreimaliger Wechsel der Plätze war nicht möglich. Ein Ausweg musste gefunden werden.

Die Gesellschaft freiwilliger Armenfreunde ergriff die Initiative. Sie war bisher nur Mitglied des Vereins Kieler Volksküche gewesen. 1884 wurde die Volksküche ein „zu ihr gehörendes Institut“. Die Gesellschaft baute für eine Mädchenherberge zur Aufnahme von vorübergehend stellenlosen Mädchen und für die Speiseanstalt ein neues Haus am Klosterkirchhof. Am 1. Mai 1885 fand die Eröffnung statt. Im ersten Stock entstand ein Zimmer für Gäste, die an einem weiß gedeckten Tisch essen wollten.

Um die Jahrhundertwende ist der Ansturm auf die erste Volksküche so stark, dass eine zweite Volksküche gebaut wurde. Die Weltkriege und die Weltwirtschaftskrise verstärkten den Zulauf deutlich. 1913/1914 gaben beide Volksküchen 76.800 Portionen Essen aus, in den Jahren 1916/1917 waren es schon mehr als 489.000 Mahlzeiten. Anfang der zwanziger Jahre wurde die erste Volksküche geschlossen, der Bedarf konnte von der Boninstraße gedeckt werden. Allerdings brachte die Weltwirtschaftskrise 1930 die Küche fast an ihre Leistungsgrenze, denn täglich werden 3000 Gäste versorgt. Der Zweite Weltkrieg und die Nachkriegsjahre ließen die Volksküche auf Hochtouren laufen.

1964 endet die Geschichte der Volksküche in der Boninstraße, die Räumlichkeiten und Geräte waren zu groß und zu alt. Die Volksküche wurde in einem so großen Ausmaß nicht mehr gebraucht, das Wirtschaftswunder machte sie überflüssig. Die „Gesellschaft freiwilliger Armenfreunde“ zog mit der Volksküche in den Kaiser Wilhelm I. Stift. Im August 1996 wurde die Volksküche endgültig geschlossen.[1]

Das Gebäude in der Boninstraße ist heute eingetragen in die Liste der Kulturdenkmale in Kiel-Südfriedhof.[2]

Weblinks

Karte „Boninstraße 63-65“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de

Einzelnachweise

  1. Kieler Erinnerungstag: 1. Juli 1909 auf kiel.de, zuletzt abgerufen 11. Juli 2016
  2. Liste der Kulturdenkmale in Kiel (nach Stadtteilen gegliedert) in der deutschsprachigen Wikipedia