Gorch Fock

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Gorch Fock

Schiffskategorie
Kriegsschiff
Land
DeutschlandDeutschland Deutschland
Schiffstyp
Segelschulschiff
Schiffsklasse
Gorch-Fock-Klasse
Heimathafen
Kiel
Bauwerft
Blohm & Voss, Hamburg
Baunr
804
Stapellauf
23. August 1958
Indienststellung
17. Dezember 1958
Länge
89,32 m
Breite
12,0 m
Tiefgang
max. 5,35 m
Verdrängung
2.006 t
Vermessung
1.332 BRZ, 399 NRZ
Besatzung
222
Maschine
Deutz-MWM-Diesel BV6M628
Maschinen-
leistung
1.660 PS (1.221 kW)
Geschwindigkeit
max. 12 kn (22 km/h)
Propeller
1 Verstellpropeller Ø 2,45 m
Takelung
Bark
Masten
3
Segelanzahl
23
Segelfläche
2037 m²
Geschwindigkeit
unter Segeln
max. 18 kn (33 km/h)
Segelschulschiff Gorch Fock (2010)


Die Gorch Fock, zur Unterscheidung vom Typschiff desselben Namens auch als Gorch Fock II bezeichnet, ist ein als Bark getakeltes Segelschulschiff der Deutschen Marine.[1] Eine Bark ist ein Segler mit mindestens drei Masten, bei dem alle vorderen Masten Rahsegel tragen, der hinterste Mast eine Schrattakelung. Sie ist nach dem Schriftsteller Gorch Fock (bürgerlich Johann Wilhelm Kinau (* 22. August 1880 in Finkenwerder; ⚔ 31. Mai 1916 in der Skagerrakschlacht des 1. Weltkrieges) benannt.[2]

Das Schiff[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Gorch Fock haben der Fock- und der Großmast eine Höhe von 45,3 m über der Wasserlinie; der Besanmast ist rund 40 m hoch. Um dem Schiff die Fahrt durch den Nord-Ostsee-Kanal mit seiner Durchfahrtshöhe von 42 m unter den Brücken zu ermöglichen, können die Bramstengen (das sind die obersten Abschnitte bei dreiteiligen Masten) gefiert (d. h. hier: in Gleithülsen nach unten gefahren) werden.

Der Heimathafen ist Kiel, ihr Liegeplatz findet sich an der Gorch-Fock-Mole (bis 2021: Tirpitzmole) am nördlichen Ende der Kiellinie, nachdem sie zuvor ihren Stammplatz zentral an der Blücherbrücke hatte. Seit der Indienststellung ist die Stadt Hamburg Patenstadt des Schiffes; seit 1982 pflegt auch der Kieler Landtag eine Partnerschaft zur Gorch Fock.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gorch Fock wurde auf der Hamburger Werft Blohm + Voss am 24. Februar 1958 auf Kiel gelegt. Für den Bau wurden Teile verwendet, die für das Schwesterschiff Herbert Norkus fertig gestellt worden waren. Sie wurde auf denselben Namen getauft, den das Typschiff getragen hatte, da dieses 1958 unter dem Namen Towarischtsch fuhr.

Taufe und Stapellauf erfolgten am 23. August 1958. Taufpatin war Ulli Kinau, Nichte des Namensgebers (Tochter seines Bruders, des Schriftstellers Rudolf Kinau). In Dienst gestellt wurde die Bark am 17. Dezember 1958. Bereits im August 1959 begann ihre erste Auslandsreise.

Seither hat die Gorch Fock unzählige Länder und Häfen besucht und dabei über 750 000 Seemeilen zurückgelegt. Sie erwarb sich schnell einen Ruf als "Botschafterin Deutschlands". 1964 vertrat sie Deutschland bei der Weltausstellung in New York, 1974 besuchte sie im Rahmen der Großseglerregatta Kopenhagen–Gdingen als erstes Kriegsschiff der Bundesmarine einen polnischen Hafen, und 1976 wurde sie bei der Regatta anlässlich der 200-Jahr-Feiern der USA zum Sieger erklärt, nachdem sie in Führung gelegen hatte, als die Regatta wegen Flaute abgebrochen werden musste. Zeitweise hieß es, dass die Gorch Fock mehr in Diensten des Auswärtigen Amtes stünde als in denen der Bundesmarine.

Seit der Indienststellung sind Technik und Ausrüstung der Gorch Fock ständig verändert worden. Ursprünglich war sie lediglich mit einem 800 PS-Hilfsdieselmotor ausgerüstet, der von der Besatzung liebevoll "Flautenschieber" genannt wurde. Der Motor erwies sich als zu schwach und wurde 1991 durch eine Maschine mit 1660 PS ersetzt.

Die beiden Anker waren ursprünglich ein moderner Hallanker und ein altertümlicher Kreuzanker ("Admiralitätsanker"). Der letztere diente vor allem zu Ausbildungszwecken, weil 30 Kadetten erforderlich waren, um ihn mit Hilfe des handbetriebenen Ankerspills schweißtreibend einzuholen. Alte Bilder des Schiffes zeigen, dass damals kein Anker an der Bordwand der Backbordseite hing, sondern die Ankerkette aus der Ankerklüse zur Reling führte. Der Stockanker verhakte sich allerdings Ende 1983 vor Helgoland in einem Seekabel und musste mitsamt der Kette geslippt (aufgegeben) werden. Er wurde allerdings später geborgen und steht heute vor dem Kieler Landeshaus. Die Gorch Fock erhielt als Ersatz einen zweiten modernen Anker.

Besegelung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gorch Fock hat 23 Segel[3], die bei der Indienststellung eine Fläche von 1952 m² besaßen. Durch eine leichte Änderung des Schnitts wurde die Segelfläche später auf 2037 m² vergrößert. Auf See sind stets drei Garnituren Segel an Bord, von denen alle fünf Jahre eine ersetzt wird.

Ursprünglich aus Flachstuch gefertigt, sind die Segel heute aus wesentlich leichterer Kunstfaser. Dadurch sprechen sie auch bei weniger Wind bereits an. Ebenso handelt es sich beim laufenden Gut heute nicht mehr um Hanf- und Manilaseile, sondern um Synthetikmaterial.

Von der Indienststellung an wurden die Segel über 50 Jahre lang bei der Glückstädter Segelmacherei Hinsch & Ruhland gefertigt, die auf die Herstellung der Besegelung von Großseglern spezialisiert war. Diese ging 2010 in die Insolvenz. 2014/15 produzierte daher erstmals die Norderstedter Segelmacherei Diekow einen neuen Satz Segel für die Gorch Fock.

Galionsfigur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gorch Fock trägt einen Albatros als Galionsfigur. Diese musste seit 1958 allerdings mehrfach erneuert werden.

Der erste Albatros bestand aus massivem Eschenholz und war von dem Bildhauer Heinz Schroeteler aus dem Bochumer Stadtteil Gehrte geschaffen worden. Er ging allerdings bereits nach wenigen Jahren auf See verloren und wurde durch einen gleichartigen Eschenholz-Nachbau ersetzt. Wegen seines Gewichts und des erforderlichen Pflegeaufwandes wurde er 1969 durch einen leichteren Nachbau aus Polyester ersetzt. Dieser erlitt ein ähnliches Schicksal wie die erste Galionsfigur; er ging im April 1970 im Ärmelkanal verloren, konnte aber geborgen und erneut installiert werden. Er begleitete die Gorch Fock, bis er im Jahr 2000 beim Werftaufenthalt durch einen neuen Polyester-Albatros ersetzt wurde. Galionsfigur Nummer vier blieb nur knapp zwei Jahre am Bug des Schiffes, bis er im Dezember 2002 - ebenfalls im Ärmelkanal - spurlos verschwand. Nummer fünf war wieder aus Eschenholz, und obwohl der Holzbildhauer Claus Hartmann aus Schwanewede beteuerte, dass seine Galionsfiguren noch nie verloren gegangen seien, verschwand die Figur schon knapp ein Jahr nach dem vorigen Verlust, im Dezember 2003, auf Nimmerwiedersehen in der Biskaya.

Die derzeitige Galionsfigur beschreitet neue Wege. Sie wurde von der Neu Wulmsdorfer Firma fiberglas-technik gebaut und besteht aus einem durchgezogenen Edelstahlrahmen, der untrennbar mit dem Bugspriet verbunden ist und die eigentliche Skulptur trägt.[4]

Der zweite, 1969 abgelöste, Albatros stand lange Zeit am Eingang des Marinestützpunkts Olpenitz. Nach der Auflösung des Stützpunktes (2006) war er bei der Marine eingelagert. 2012 wurde er vom Verschönerungsverein der Stadt Kappeln vor einem Dornröschenschlaf bewahrt. Der Verein ließ ihn nach einer Restaurierung Ende 2012 an der Ellenberger Seite der Schleibrücke aufstellen und übergab ihn schließlich im August 2013 an die Stadt Kappeln.[5]

Kommandanten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Posten des Kommandanten stellt in der Bundesmarine eine Besonderheit dar. Denn es ist das einzige Bordkommando, das mit einem Kapitän zur See besetzt wird.[6]

Die Kommandanten üben das Bordkommando üblicherweise für vier Jahre aus, aber es gibt Ausnahmen. So blieb Immo von Schnurbein um 1990 für sechs Jahre und acht Monate an Bord, während es für Alexander-Peter Graf von Kielmannsegg nur 28 Monate wurden. Letzteres war durch die lange dauernde Sanierung des Schiffs verursacht, denn von Kielmanneggs Vorgänger Nils Brandt hatte die Aufgabe, das Schiff wieder in Fahrt zu bringen und musste daher seine vierjährige Dienstzeit auf fast acht Jahre ausdehnen.

Liste der Kommandanten der Gorch Fock[7] [8]
Kommandant von - bis AAR
Wolfgang Erhardt Dez 1958 - Jun 1962 001 - 009
Hans Engel Jul 1962 - Sep 1965 010 - 019
Peter Lohmeyer Okt 1965 - Dez 1968 020 - 030
Ernst von Witzendorff Jan 1969 - Sep 1972 031 - 040
Hans Freiherr von Stackelberg Okt 1972 - Mar 1978 041 - 053
Horst-Helmut Wind Apr 1978 - Mar 1982 054 - 064
Nickels Peter Hinrichsen Apr 1982 - Mar 1986 065 - 075
Immo von Schnurbein April 1986 - Dez 1992 076 - 095
Thomas-Georg Hering Jan 1993 - Sep 1997 096 - 108
John Schamong Sep 1997 - Aug 2001 111 - 120
Michael Brühn Aug 2001 - Feb 2006 127 - 143
Norbert Schatz Feb 2006 - Jan 2011 146 -
Michael Brühn Jan 2011 - Aug 2012
Helge Risch Aug 2012 - Jun 2014
Nils Brandt Jul 2014 - Mar 2022 171
Andreas-Peter Graf von Kielmannsegg Mar 2022 - Jul 2024
Elmar Bornkessel Aug 2024 -

(AAR=Auslandsausbildungsreisen)

Sanierung 2015-2021[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab Dezember 2015 lag die Gorch Fock zur Sanierung in der Werft, zunächst in Elsfleth, seit Januar 2016 bei der Bredo-Werft in Wilhelmshaven, weil die Elsflether Werft kein Trockendock besaß. Der Sanierungsbedarf des in die Jahre gekommenen Schiffes erwies sich als wesentlich umfangreicher, als zunächst angenommen worden war. Masten, Deck und Rumpf wurden im Sommer 2016 als stark sanierungs- bzw. erneuerungsbedürftig eingestuft[9]; schließlich musste auch das Brückenhaus erneuert werden.[10] Der ursprüngliche Kostenrahmen von 10 Millionen Euro stieg bis zum Januar 2017 auf 75 Millionen Euro; im Januar 2018 war die Rede davon, dass die Kosten möglicherweise auch 100 Millionen Euro übersteigen könnten.[11] Dies wurde im März 2018 mit 135 Millionen Euro genauer spezifiziert. Die zunächst für den April 2018 geplante Aufsetzung der neuen Masten sollte nach dem Stand vom Juni 2018 erst im Sommer des Jahres geschehen können, aber auf jeden Fall bis zur Feier des 60. Jahrestages des Stapellaufs (August 2018) geschehen sein.[12] Nach der Durchführung aller Maßnahmen solle die Gorch Fock, so die Vorhersage, bis über das Jahr 2040 hinaus einsatzfähig sein.[13]

Die Bundesmarine rechnete noch im Frühjahr 2018 damit, dass das Schiff im ersten Halbjahr 2019 wieder in Fahrt kommen könne. Dazu sollten zunächst im Sommer 2018 die neuen Masten gesetzt und das Schiff dann im November ausgedockt werden. Allerdings wurde im November bekannt, dass sich dies weiter verzögern wird; zu diesem Zeitpunkt besaß das Schiff noch keine Masten. Detailinformationen gab die Marine dazu nicht heraus. Die Bekanntgabe der erneuten Verzögerung war lediglich mit der Hoffnung verbunden, dass das Schiff der Marine im Herbst 2019 wieder zur Verfügung stehen wird. Damit zerschlug sich auch der Wunsch, dass die Gorch Fock die Windjammerparade zur Kieler Woche 2019 anführen werde. Dennoch sollte der bisher bekannte Kostenrahmen von 135 Millionen Euro eingehalten werden.

Im Februar 2019 ging die Elsflether Werft in die Insolvenz, u. a. nachdem es dort finanzielle Unregelmäßigkeiten gegeben hatte, die Gegenstand von Ermittlungen bei der Staatsanwaltschaft Osnabrück sind. Im Oktober 2019 übernahm die Lürssen-Werft die insolvente Elsflether Werft und damit auch den Gorch-Fock-Auftrag. Der schwimmfähige Rumpf wurde - noch ohne Masten und Antrieb - zur Lürssen-Werft verholt. Nach weiteren Verzögerungen musste der nach der Übernahme genannte Fertigstellungstermin vom 20. Dezember 2020 auf den 31. Mai 2021 verschoben werden. Die Gesamtkosten sollen sich auf 128 Millionen Euro belaufen, von denen 48 Millionen noch nicht verbaut wurden.[14]

Im Lauf des Jahres 2020 geriet die weitere Instandsetzung bei Lürssen dann in ruhigeres Fahrwasser. Im Juni konnten die Masten gestellt werden und nach Abschluss der Farbarbeiten am zu 80 % erneuerten Rumpf konnte Mitte Dezember der Albatros wieder angebracht werden. Kurz vor Weihnachten zeigte sich der Kommandant des Schiffs zuversichtlich, dass der Fertigstellungstermin 21. Mai 2021 gehalten werden könne und die Gorch Fock am 6. Juni 2021 wieder in Kiel sein werde. Am 19. Juli sollte sie dann zu ihrer ersten Ausbildungsreise nach der Instandsetzung auslaufen.[15]

Doch auch dieser Termin konnte nicht gehalten werden. Nach Werftprobefahrten und weiteren Tests im September lief die Gorch Fock am 4. Oktober 2021 wieder in Kiel ein. Wenige Tage vorher war aus diesem Anlass im Marinestützpunkt die geplante Umbenennung der Tirpitz- und der Scheermole in Gorch-Fock-Mole bzw. Oskar-Kusch-Mole vollzogen worden.[16]

Auf seiner ersten Auslandsreise nach der Sanierung - vom Herbst 2021 bis März 2022 - konnte das Schiff noch nicht wieder unter Vollzeug fahren. Die Zertifizierung der Segel steht noch aus.[17]

Alternativen für die Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mircea[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2017 wollte die Marine für ihre Offiziersausbildung zunächst das rumänische Schwesterschiff Mircea (s. u.) chartern. Es kam aber 2017 und 2018 lediglich zur Teilnahme von je rund 50 deutschen Kadetten an insgesamt vier Ausbildungsreisen der rumänischen Marine, denn wegen fehlender Sicherheitseinrichtungen in der Takelage musste der Einsatz der deutschen Kadetten auf die Arbeit an Deck und die Ausbildung im Hörsaal beschränkt werden.[18][12] Weltweit gibt es zur Zeit kein Schiff, dessen Takelage den strengen deutschen Sicherheitsvorschriften genügt; auch eine Ausbildung auf der norwegischen Statsraad Lehmkuhl, wie sie die niederländische Marine in Ermangelung eines eigenen Segelschulschiffs durchführt, ist deswegen nicht möglich. Für die Kadetten der Bundesmarine wurde daher in der Marineschule Flensburg-Mürwik eigens ein Übungsmast gebaut, an dem jetzt die regelmäßige Kletterausbildung stattfindet.

Alexander von Humboldt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab 2020 charterte die Bundesmarine wiederholt die etwas kleinere Bremerhavener Dreimastbark Alexander von Humboldt als Ausbildungsschiff. Bereits im Frühjahr 2020 gab es einen Ausbildungstörn mit 40 Offiziersanwärter*innen vor den Kanarischen Inseln. Vom Oktober 2020 bis zum Februar 2021 wurden weitere neun Törns von je zwei Wochen in der Ostsee durchgeführt. Wegen der Hygienevorschriften während der Corona-Pandemie durften dabei nur jeweils 20 Offiziersanwärter*innen an Bord sein. Der Start- und Zielhafen war jeweils Kiel, das Schiff hatte einen Stammliegeplatz an der Tirpitzmole. Während der Törns gab es für die Besatzung in den angelaufenen Häfen keinen Landgang.[19]

Juristisches Nachspiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund der Ermittlungen der Oldenburger Staatsanwaltschaft wegen der finanziellen Unregelmäßigkeiten bei der Elsflether Werft wird ab April 2024 beim Landgericht Oldenburg gegen sechs Beschuldigte verhandelt. Es handelt sich um drei Mitarbeitende der insolventen Werft, einen Mitarbeiter des Marinearsenals und zwei Mitarbeitende eines Subunternehmens. Ihnen werden je nachdem gemeinschaftlicher Betrug, Untreue, Vorteilsgewährung oder -annahme vorgeworfen. Das Verfahren gegen einen siebten Beschuldigten wurde wegen dessen Erkrankung abgetrennt. Der Prozess ist bis zum Dezember 2024 terminiert; er soll auch weitere Unregelmäßigkeiten aufklären, die mit anderen Aufträgen der Werft im Zusammenhang stehen. Dafür wurden drei Verfahren zusamengelegt.[20]

Schwesterschiffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gorch Fock II bildet zusammen mit fünf weiteren Großseglern eine Klasse von Segelschulschiffen, die alle bei Blohm & Voss in Hamburg gebaut wurden:

  • Typschiff war die Gorch Fock I. Sie wurde 1933 nach dem Untergang der Niobe gebaut und vermied gezielt deren verhängnisvolle Übertakelung. Die Gorch Fock I fuhr nach dem 2. Weltkrieg als sowjetische Towarischtsch und liegt seit 2003 - wieder unter dem Namen Gorch Fock - als Museumsschiff in Stralsund.
  • Die Horst Wessel (gebaut 1936) fährt heute als Schulschff der US-Küstenwache unter dem Namen USCGC Eagle.
  • Die Albert Leo Schlageter (1937) fuhr von 1948 bis 1961 als brasilianisches Schulschiff Guanabara und seither als portugiesische Sagres.
  • Die Mircea wurde 1938 für Rumänien gebaut, nach Kriegsende von der Sowjetunion beschlagnahmt, aber an Rumänien zurückgegeben. Sie fährt nach wie vor als rumänisches Schulschiff.
  • Die Herbert Norkus lief 1938 vom Stapel, wurde aber bis zum Kriegsende und auch danach nicht fertig gestellt. Sie wurde 1947 im Skagerrak versenkt.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 10 DM-Banknote der Deutschen Bundesbank zeigte ab 1963 auf ihrer Rückseite eine Abbildung der Gorch Fock.

Zum 50-jährigen Jubiläum des Stapellaufes 2008 gab die Deutsche Post eine Sonderbriefmarke heraus. Außerdem wurde zu diesem Anlass eine 10-Euro-Silbergedenkmünze geprägt.

Die Stadt Kiel ließ 2017 als Souvenir einen 0-Euro-Schein mit einer Abbildung der Gorch Fock herstellen, der in der Tourist Information für € 2,50 erhältlich war.[21]

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stackelberg, Hans Freiherr von: Im Kielwasser der Gorch Fock. Ein Kommandant erinnert sich (Koehler, Hamburg 1995), ISBN 3-7822-0635-5

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 Commons: Gorch Fock (1958) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wikipedia: „Gorch Fock (Schiff, 1958)“
  2. Wikipedia: „Gorch Fock (Schriftsteller)“
  3. Besegelung der Gorck Fock bei diekow-segel.de, gesehen am 21. Oktober 2017
  4. Dokumentation zum Bau der Galionsfigur bei fiberglas-technik.de, gelesen am 21. Oktober 2017
  5. "50 Jahre Gorch Fock", Sonderveröffentlichung mehrerer Zeitungsverlage (Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag, Kieler Nachrichten, Zeitungsverlag Schwerin, Wilhelmshavener Zeitung), August 2008
  6. Warum das? "Gorch Fock" bekommt wieder einen neuen Chef, Kieler Nachrichten vom 25. Juli 2024 (Druckausgabe; online mit Bezahlschranke)
  7. Kommandanten bei gorchfock.de, abgerufen am 28. Juli 2024
  8. Kommandanten bei esys.org, abgerufen am 28. Juli 2024
  9. Bericht in den Kieler Nachrichten zu weiteren Problemen bei der Instandsetzung am 17. Oktober 2017
  10. Bericht in den Kieler Nachrichten zu weiteren Problemen am 13. November 2018
  11. Bericht in den Kieler Nachrichten zur Kostensteigerung bei der Instandsetzung am 30. Januar 2018
  12. 12,0 12,1 Bericht in den Kieler Nachrichten vom 2. Juni 2018 zum aktuellen Sachstand"
  13. Bericht in den Kieler Nachrichten zur genaueren Kostenschätzung bei der Instandsetzung am 20. März 2018
  14. Bericht zur weiteren Entwicklung in den Kieler Nachrichten (Druckausgabe) vom 4. März 2020 (keine Verlinkung, da nur kostenpflichtig lesbar)
  15. Bericht zum Sachstand in den Kieler Nachrichten (Druckausgabe) vom 22. Dezember 2020 (keine Verlinkung, weil nur kostenpflichtig lesbar)
  16. Bericht über den geplanten Rückkehrtermin des Schiffs in den Kieler Nachrichten (Druckausgabe) vom 25. August 2021 (keine Verlinkung, weil nur kostenpflichtig lesbar)
  17. Behling, Frank: Die „Gorch Fock“ hat bald einen Graf [sic!] auf der Brücke, Kieler Nachrichten, 28. März 2022
  18. Bericht in den Kieler Nachrichten vom 3. März 2017 zur Ausbildung auf der Mircea
  19. Kieler Nachrichten (Druckausgabe) vom 19. Oktober 2020 (keine Verlinkung, weil nur kostenpflichtig lesbar)
  20. Bericht in den Kieler Nachrichten zur Verfahrenseröffnung von dem Landgericht Oldenburg (Bezahlschranke; in der Druckausgabe vom 15. April 2024 verkürzt)
  21. NEU in der Tourist-Info: Der Kieler Null-Euro Schein. (Version vom 11. August 2017 im Internet Archive)