Alwin Blaue
Alwin Arthur Robert Blaue (* 6. September 1896 in Hamburg; † 28. November 1958 in Kiel) war ein deutscher Maler, Graphiker, Bildhauer und Kunsthandwerker.
Blaue machte zunächst eine Holzbildhauerlehre und studierte dann von 1918 (andere Quelle 1919) bis 1924 an der Hamburger Kunstgewerbeschule. Nach einer Tätigkeit bei Villeroy & Boch in Lübeck kam er 1928 oder 1929 nach Kiel, wo er für die Kieler Kunstkeramik Bauplastiken entwarf und deren baukeramische Abteilung er von 1929 bis zur Einstellung des Betriebes 1930 leitete. Ab 1930 war er als freischaffender Künstler in Kiel tätig.
1940 wurde er als "entarteter Künstler" mit einem Berufsverbot belegt und zog sich in sein Haus in Lütjensee, Kreis Stormarn zurück. Da er wegen eines Hüftleidens nicht fronttauglich war, wurde er 1943 und 1944 als Kriegsmaler eingesetzt.
Ab 1947 wieder in Kiel, wurde er ab 1949 von Stadtbaurat Rudolf Schröder geworben, zur Ausgestaltung der neu zu bauenden Schulen mit Keramiken und Plastiken beizutragen.
Werke in Kiel
- 1929–1930: Baukeramik an der ehemaligen Marineviertel in Kiel
- 1929: Fichtestraße 33 in Kiel, Tympanonfeld über dem Eingang
- Fichtestraße 31 und 33, acht keramische Wandreliefs aus Klinkerkeramik im Innenhof
- Kleiststraße 43–47, Zickzackband mit jeweils sieben unterschiedlichen Fischen im Innenhof
- Niebuhrstraße, Hohlrelief über zwei Etagen mit jeweils fünf unterschiedlichen Fischen aus Klinkerkeramik
- 1930: Hardenbergstraße, Acht Keramikmedaillons mit Darstellung der vier Jahreszeiten
- 1930: Telegrafenzeugamt, Adlerplastik, Schriftband (das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört)
- 1931: ''Seesoldaten-Ehrenmal'' an der Kiellinie (ehemals Hindenburgufer), Ecke Düsternbrooker Weg (Bellevue), erbaut von Hermann Suhr, Stele aus Ostseegranitquardern von Blaue gestaltet
- 1933: Der Marientempel an der Krusenkoppel wurde 1933 von Rudolf Schroeder als Weihestätte umgebaut, Blaue gestaltete die Gedenktafel mit den Namenszügen der Gefallenen (im Krieg zerstört)
- 1934: Wulfsbrook 30, Türportal
- 1936: Uhrenturm aus Granit, ursprünglich am Seegarten, heute am Hohen Ufer in Schilksee
- 1955: Blumenpflücker (Keramik) auf der Grünfläche Höhe Esmarchstraße 77/78
- 1956: Fleethörn 24, Schlangenbrunnen am Gesundheitsamt
Kirchenausstattung
- 1958: Engel für die Kirche in Dänischenhagen, Bronze, Ehrenmal für die Opfer beider Weltkriege
Kasernen
- 1935: Haupteingang und eine Fliesenwand im Offiziersheim des Marinefliegerhorstes in Holtenau.
Schulen
- 1950: Hansastraße 25, Fohlengruppe (Muschelkalk) an der Goethe-Schule
- 1955: Winterbeker Weg 1, Reihergruppe (Bronze) an der Max-Planck-Schule
- 1953: Langenbeckstraße 65, Schäfer (Muschelkalk) an der Friedrich-Junge-Schule
Innenraumgestaltung
- 1930: Telegrafenzeugamt in Kiel, Keramik-Mosaik-Fußboden (das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört)
- 1957: Wandrelief "Bürger bauen eine neue Stadt" zusammen mit Fritz Düring im Rathaus mit acht Sandsteinfelder „Lebensangst“, „Bombenopfer“, „Trümmerräumung“, „Trümmerbegrünung“, „Schiffbau“, „Der schaffende Mensch“, „Kieler Woche“ und „Jugend“.
Hinweisschilder
- In Kiel erstellte Blaue für viele private und öffentliche Bauherren Hinweisschilder, Firmenschilder, Hausnummern und Jahreszahlen, die heute zum Teil noch erhalten sind.
Grabschmuck
- Alwin Blaue führte zahlreiche Grabsteine und Grabmäler aus, über deren Verbleib nichts bekannt ist. Außerdem entwarf er einige Grabkreuze und Grabplastiken.[1]
Bilder
-
Fichtestraße 33
-
Innenhof Marineviertel
-
Seesoldaten-Ehrenmal
-
Am Seegarten 1957
-
Wandrelief Ratshaus
-
Falckstraße 19
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Wikipedia: „Alwin Blaue“
Personendaten | |
---|---|
NAME | Blaue, Alwin |
ALTERNATIVNAMEN | Alwin Arthur Robert Blaue (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 6. September 1896 |
GEBURTSORT | Hamburg |
STERBEDATUM | 28. November 1958 |
STERBEORT | Kiel |