Anna-Pogwisch-Platz: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Kiel-Wiki
(→‎Weblinks: commons)
K (→‎Quellen: typo)
 
Zeile 52: Zeile 52:
{{Commonscat|Anna-Pogwisch-Platz (Kiel)|3=s}}
{{Commonscat|Anna-Pogwisch-Platz (Kiel)|3=s}}


== Quellen ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


[[Kategorie:Platz]][[Kategorie:Benannt nach Person]]
[[Kategorie:Platz]][[Kategorie:Benannt nach Person]]

Aktuelle Version vom 12. Oktober 2024, 14:05 Uhr

Anna-Pogwisch-Platz

Ort
Kiel
PLZ
24103
Stadtteil
Altstadt
Querstraßen
Kehdenstraße, Faulstraße
Nutzung
Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr
Straßengestaltung
Parkplatz
Hinten li.: die Faulstraße, quer: die Kehdenstraße


Der Anna-Pogwisch-Platz ist der als Parkplatz genutzte Platz an der Ecke Kehdenstraße/Faulstraße.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Platz wurde am 20. September 2001 von der Kieler Ratsversammlung benannt.[1] Bis dahin hieß er in der Öffentlichkeit üblicherweise Kehdenplatz. Er war vor dem Zweiten Weltkrieg altstädtisch bebaut. Nach den Kriegszerstörungen erfolgte keine Neubebauung, sondern eine Nutzung als Parkplatz.

Der Name bezieht sich auf Anna Pogwisch, geb. Rantzau (* 2. Juni 1634 in Kiel; † 27. Dezember 1722 auf Gut Weißenhaus).

Anna Pogwisch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anna Pogwisch war mit Bartram Pogwisch verheiratet, der Herzog August-Friedrich von Holstein-Gottorf eine Zeitlang als Hofmeister diente. Später wurde er Amtmann von Eutin und Landrat im Amt Tondern. Seine Frau überlebte ihn nach nur siebenjähriger, kinderloser Ehe um 50 Jahre. Beide Ehepartner wurden in einer Grabkapelle der Familie, die außen an den Chor der Kieler Nikolaikirche angebaut war, beigesetzt. Links neben dem Altar der Kirche befand sich über dem Zugang zur Grabkapelle ein äußerst schmuckvolles Epitaph der Anna Pogwisch. Es existierte in Teilen noch um 1950, gilt aber heute als verloren.

Reste des äußeren Sargdeckels in der Nikolaikirche

Die Grabkapelle wurde laut Kiel-Lexikon im späten 19. Jahrhundert abgetragen, laut Kieler Straßenlexikon im Zweiten Weltkrieg zerstört. Die Grablege wurden im Februar 1972 bei Straßenarbeiten wiederentdeckt und die Gebeine auf dem Friedhof Eichhof erneut beigesetzt.

Bei der Auffindung befand sich der Eichenholzsarg in einem schlichten Sandsteinsarkophag und war daher so gut erhalten, dass er zeichnerisch in vielen Datails rekonstruiert werden konnte. Erhalten blieben unter anderem die wertvollen feuervergoldeten Beschläge von Anna Pogwischs Sarg, die neben anderen archäologischen Funden im Stadtmuseum Warleberger Hof zu sehen sind.[2] Der beschriftete Sargdeckel des äußeren Sandsteinsarges lag mehrere Jahrzehnte lang unbeachtet in Bruchstücken auf den städtischen Bauhof.[3] Diese sind inzwischen im nördlichen Seitenschiff der Nikolaikirche als Epitaph angebracht worden.

Ausblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rahmenplan Perspektiven für die Kieler Innenstadt beinhaltet nicht nur die in der öffentlichen Diskussion im Vordergrund stehende Wiederöffnung der Holstenbrücke als Wasserverbindung vom Bootshafen zum Kleinen Kiel, sondern auch eine Reihe von Begleitmaßnahmen, darunter eine Umgestaltung des Anna-Pogwisch-Platzes.[4]

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kiel „Anna-Pogwisch-Platz“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de

 Commons: Anna-Pogwisch-Platz (Kiel) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans-G. Hilscher: Kieler Straßenlexikon. Fortgeführt nach 2005 durch Dietrich Bleihöfer, ab 2022 durch Frank Mönig, Amt für Bauordnung, Vermessung und Geoinformation der Landeshauptstadt Kiel, Stand: Januar 2021. Abrufbar auf www.kiel.de oder als .pdf-Datei, ca. 1,5 MB
  2. Albrecht, Uwe: Pogwisch, Anna. In: Doris Tillmann und Johannes Rosenplänter (Hrsg.): Kiel Lexikon. Sonderveröffentlichung der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte e.V., Bd. 63, Neumünster (Wachholtz) 2010, ISBN 978-3-529-02556-3. , S. 284
  3. Albrecht, Uwe / Feiler, Anke: Stadtarchäologie in Kiel (Sonderveröffentlichung 30 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte e.V., Neumünster 1996) ISBN 3 529 04994 8, S. 98-106
  4. Kleiner Kiel-Kanal: Häufige Fragen und die Antworten