Anschar-Krankenhaus: Unterschied zwischen den Versionen

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===  Marine- und Garnisionslazarett  ===
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Das Marine- und Garnisionslazarett wurde zwischen 1903 und 1907 nach den Plänen des Berliner Baurats Georg Schwartzkopff (* 8. März 1852 in Berlin, † 4. Oktober 1904 in Berlin) im Stil des Historismus und Jugendstil in der Kaiserzeit errichtet.<ref>[http://www.glass-portal.privat.t-online.de/hs/s-z/schwartzkopff_georg.htm Schwartzkopff, Georg] auf Website des Forschungsprojektes [http://www.glass-portal.privat.t-online.de/cwhase/index.htm Conrad Wilhelm Hase (1818–1902)], aufgerufen am 29. September 2018</ref>
Das Marine- und Garnisionslazarett wurde zwischen [[1903]] und [[1907]] nach den Plänen des Berliner Baurats Georg Schwartzkopff (* [[8. März]] 1852 in Berlin, † [[4. Oktober 1904]] in Berlin) im Stil des Historismus und Jugendstil in der Kaiserzeit errichtet.<ref>[http://www.glass-portal.privat.t-online.de/hs/s-z/schwartzkopff_georg.htm Schwartzkopff, Georg] auf Website des Forschungsprojektes [http://www.glass-portal.privat.t-online.de/cwhase/index.htm Conrad Wilhelm Hase (1818–1902)], aufgerufen am 29. September 2018</ref>
   
   
Das Lazarett war damals technisch und medizinisch fortschrittlich. Das ca. 60 ha große Gelände umfasste ca. 20 Gebäude:<br>
Das Lazarett war damals technisch und medizinisch fortschrittlich. Das ca. 60 ha große Gelände umfasste ca. 20 Gebäude:<br>
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Die Marine zog sich in den kommenden Jahrzehnten zurück: in [[Kronshagen]] nahm 1974 das Bundeswehrkrankenhaus Kiel mit den bereits in den Jahren 1936 bis 1942 errichteten Hauptgebäuden seinen Betrieb auf.
Die Marine zog sich in den kommenden Jahrzehnten zurück: in [[Kronshagen]] nahm 1974 das Bundeswehrkrankenhaus Kiel mit den bereits in den Jahren 1936 bis 1942 errichteten Hauptgebäuden seinen Betrieb auf.


Zu dem Anschar-Krankenhaus kamen mehrere Bereiche der [[Universitätsklinikum Schleswig-Holstein|Kliniken der Uni Kiel] hinzu: die Zahnklinik, die Neurochirurgie sowie die Neurologie und Psychiatrie.  
Zu dem Anschar-Krankenhaus kamen mehrere Bereiche der [[Universitätsklinikum Schleswig-Holstein|Kliniken der Uni Kiel]] hinzu: die Zahnklinik, die Neurochirurgie sowie die Neurologie und Psychiatrie.  
Im Haus 3 gab es Hörsaal, Bettensaal, Forschungslabor und Räume für Professoren. Einer von ihnen war [[Hans-Gerhard Creutzfeldt]], von 1938 bis 1953 Direktor der Neurologie und Psychiatrie.
Im Haus 3 gab es Hörsaal, Bettensaal, Forschungslabor und Räume für Professoren. Einer von ihnen war [[Hans-Gerhard Creutzfeldt]], von [[1938]] bis [[1953]] Direktor der Neurologie und Psychiatrie.
Bis in die 1990er waren auf dem unter Denkmalschutz stehende Gelände noch Teile der Uniklinik untergebracht, aber die Krankenhausgebäude waren unzeitgemäß. Als letztes war das Toxikologische Institut von Professor Otmar Wassermann in Haus 3.
Bis in die 1990er waren auf dem unter Denkmalschutz stehende Gelände noch Teile der Uniklinik untergebracht, aber die Krankenhausgebäude waren unzeitgemäß. Als letztes war das Toxikologische Institut von Professor Otmar Wassermann in Haus 3.
[[1988]] wurde das Anschar-Krankenhaus zu Gunsten eines Neubaus des [[Städtisches Krankenhaus|Städtischen Krankenhaus]] geschlossen<ref>[https://www.anschar-schwestern.de/schwesternschaft/chronik/ Chronik] auf der Website [https://www.anschar-schwestern.de/ www.anschar-schwestern.de/], aufgerufen am 29. September 2018</ref>
[[1988]] wurde das Anschar-Krankenhaus zu Gunsten eines Neubaus des [[Städtisches Krankenhaus|Städtischen Krankenhaus]] geschlossen<ref>[https://www.anschar-schwestern.de/schwesternschaft/chronik/ Chronik] auf der Website [https://www.anschar-schwestern.de/ www.anschar-schwestern.de/], aufgerufen am 29. September 2018</ref>

Version vom 24. Oktober 2018, 19:45 Uhr

Anschar-Krankenhaus

Aktiv
Nein
Rechtsform
gemeinnützig Träger: DRK-Anschar-Schwesternschaft e. V.
Gegründet
1950
Beendet
1988
Adresse
Weimarer Straße 8
24106 Kiel
Stadtteil
Wik
Branche
Gesundheitsunternehmen
Anschar-Krankenhaus


Anschar-Krankenhaus in der Wik war zuerst ein Marine- und Garnisonslazarett, nach den Zweiten Weltkrieg öffnet das Krankenhaus für zivile Patienten und wurde in "Anschar-Krankenhaus" umbenannt.


Geschichte

Marine- und Garnisionslazarett

Das Marine- und Garnisionslazarett wurde zwischen 1903 und 1907 nach den Plänen des Berliner Baurats Georg Schwartzkopff (* 8. März 1852 in Berlin, † 4. Oktober 1904 in Berlin) im Stil des Historismus und Jugendstil in der Kaiserzeit errichtet.[1]

Das Lazarett war damals technisch und medizinisch fortschrittlich. Das ca. 60 ha große Gelände umfasste ca. 20 Gebäude:
die Villa für den Direktor, Häuser für Ärzte, Inspektoren, Unterbeamten und Bedienstete, ein Operationshaus, Badehaus, Pförtnerhaus, Kiosk, Verwaltungshaus und Wirtschaftsgebäude (Haus 8) sowie Bettenhäuser und das Kesselhaus für die Fernwärme (Haus 15). Außerdem ein Tierstall, ein Gemüsegarten und ein Park mit seiner streng geometrisch angelegten Wege zur Erholung der Patienten, diedie Sälen mit bis zu 20 Betten untergebracht waren.

In einem der sechs sogenannten Krankenhauspavillons war am Rande des Areals in der Weimarer Straße das Absonderungshaus (Haus 7) untergebracht: da es damals noch keine Penicillin gab, wurden dort Menschen mit ansteckenden Krankheiten untergebracht.

Haus 12 war die Leichenhalle, in der damals Tote obduziert und aufgebahrt wurden, und Haus 13 eine kleine Kapelle.

Im Wirtschaftsgebäude Haus 8 (jetzt das Atelierhaus) war die damals hochmodernen Großküche mit einer Dampf-, Koch- und Bratküche nebst Vorbereitungsräumen und Spülküche untergebracht., in den oberen Stockwerken der Speisesaal für die Mannschaft und der Speiseraum für Sanitätsunteroffiziere. Im östlichen Gebäudeteil befand sich die Waschanstalt, die Plättstube und die Wohnung des Plättmeisters.

Anschar-Krankenhaus

Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen Anschar-Schwesternschaft zum größten Teil den Pflegedienst im Lazarett. 1950 pachtete die Schwesternschaft das Lazarett, das fortan Anschar-Krankenhaus hieß. Damit war das Krankenhaus auch für zivile Patienten geöffnet.
Die Marine zog sich in den kommenden Jahrzehnten zurück: in Kronshagen nahm 1974 das Bundeswehrkrankenhaus Kiel mit den bereits in den Jahren 1936 bis 1942 errichteten Hauptgebäuden seinen Betrieb auf.

Zu dem Anschar-Krankenhaus kamen mehrere Bereiche der Kliniken der Uni Kiel hinzu: die Zahnklinik, die Neurochirurgie sowie die Neurologie und Psychiatrie. Im Haus 3 gab es Hörsaal, Bettensaal, Forschungslabor und Räume für Professoren. Einer von ihnen war Hans-Gerhard Creutzfeldt, von 1938 bis 1953 Direktor der Neurologie und Psychiatrie. Bis in die 1990er waren auf dem unter Denkmalschutz stehende Gelände noch Teile der Uniklinik untergebracht, aber die Krankenhausgebäude waren unzeitgemäß. Als letztes war das Toxikologische Institut von Professor Otmar Wassermann in Haus 3. 1988 wurde das Anschar-Krankenhaus zu Gunsten eines Neubaus des Städtischen Krankenhaus geschlossen[2]

1996/97 wurde entschlossen, nicht die Gebäude in ihrer Funktion als Krankenhaus zu sanieren. Die Gebäuden begannen zu zerfallen. Eine Umnutzung ermöglichte den Bau von Wohnungen und kulturelle Einrichtungen des Maritimen Viertels.[3] [4] [5]

Das Ensemble (historische Gebäude, Gelände und Einfriedung) ist eingetragen in der Denkmalliste Kiel.[6]

Bilder

Siehe auch

Weblinks

Datei:Commons-logo.svg Commons: Marinelazarett Kiel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Kiel „Anschar-Krankenhaus“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de

Einzelnachweise

  1. Schwartzkopff, Georg auf Website des Forschungsprojektes Conrad Wilhelm Hase (1818–1902), aufgerufen am 29. September 2018
  2. Chronik auf der Website www.anschar-schwestern.de/, aufgerufen am 29. September 2018
  3. KN-Serie Maritimes Viertel Wik: Altes Lazarett soll überleben und KN-Serie Maritimes Viertel Wik: Der Nerv der medizinischen Forschung auf kn-online.de, aufgerufen am 29. September 2018
  4. Atelierhaus im Anscharpark - Historie, aufgerufen am 29. September 2018
  5. Der Anscharpark – Ein Meilenstein kreativer Stadtentwicklung auf http://www.maritimesviertel.de, aufgerufen am 29. September 2018
  6. Datei:Flag of Schleswig-Holstein.svg Liste der Kulturdenkmale in Kiel, als PDF-Datei abrufbar beim Landesamt für Denkmalpflege auf schleswig-holstein.de