Anschar-Schwesternschaft
DRK-Anschar-Schwesternschaft Kiel e. V.
- Adresse
- Kronshagener Weg 128 a, 24116 Kiel
- Vereinsregister
- 502 VR 1652
- Vorstand
- Maria Lüdeke
- Aktiv
- ja
- Gemeinnützig
- ja
- Telefon
- 0431-1 22 11-0
- Web
- https://www.anschar-schwestern.de/
DRK-Anschar-Schwesternschaft Kiel e. V. ist ein gemeinnütziger Verein in Kiel. Seine Mitglieder und Angestellten nehmen Aufgaben der freien Wohlfahrtspflege und die Versorgung von Menschen in Not wahr.
Die Anschar-Schwesternschaft und die Heinrich-Schwesternschaft in Kiel sind Mitglieder des Verbandes der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e. V. (kurz: Rotkreuzschwestern), dessen Dachorgansation das Deutsches Rotes Kreuz ist.
Aufgaben und Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Ambulante Pflege
- Palliative Care
- Hilfe rund um die Uhr
- Alltagshilfen
- Pflegeberatung
- 24-Stunden-Rufbereitschaft
- Beschaffung von Pflegemitteln
- Einrichtung und Erhaltung sozialer Einrichtungen, wie z. B. Pflegewohnheime
- Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege
- Förderung der Aus-, Fort- und Weiterbildung ihrer Mitglieder sowie Beratung in der Karriereplanung
- Sorge um gute Arbeits- und Lebensbedingungen der Mitglieder[1]
Die Anschar-Schwestern arbeiten über Gestellungsverträge für unterschiedliche Einrichtungen des Gesundheitswesens und eigene Einrichtungen. Sie stellen damit ihre fachlichen Qualifikationen und Kompetenzen zur Verfügung, sind aber weiterhin Mitglied der DRK-Anschar-Schwesternschaft. In folgenden Einrichtungen und Tätigkeitsfeldern sind die Anschar-Schwestern:
- Lubinus Clinicum
- Ambulante Pflegedienste der DRK-Anschar-Schwesternschaft Kiel e. V.
- spezialisierte ambulante palliative Versorgung (SAPV)
- Pflegeheim der DRK-Anschar-Schwesternschaft e.V.
- Hospiz Kieler Förde
- Sozialstationen
- Arztpraxen im Kieler Bereich, DRK Landesverband und Forschungszentrum Borstel[2]
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1868
In Kiel war 1868 der Vaterländische Frauenverein entstanden, ein Zweigverein des von der Königin und späteren deutsche Kaiserin Augusta gegründeten Deutschen Frauenvereins zur Pflege und Hilfe für Verwundete im Kriege"". Diese wohltätigen Frauenvereine waren fester Bestandteil des gesellschaftlichen Alltags und entscheidender Beitrag des Sozial- und Gesundheitswesens. 1920 schlossen sich der Vaterländische Frauenverein mit seinen Zweigvereinen und der Preußische Landesverein vom Roten Kreuz zum Preußischen Roten Kreuz zusammen. Später gingen sie in das Deutsche Rote Kreuz (DRK) über, bis ein nationalsozialistisches Gesetz am 9. Dezember 1937 die Auflösung der „Vaterländischen Frauenvereine vom Roten Kreuz“ verfügte.
1872
Gründung der Schwesternschaft durch den Vaterländischen Frauenverein vom Roten Kreuz in Kiel.
Die vielfältigen Aufgaben im Bereich der Krankenpflege hatten eine entsprechende Qualifizierung notwendig gemacht und daher wurde 1872 zwecks Ausbildung von „Krankenwärterinnen“ die „Anschar-Schwesternschaft“ gegründet.[3][4][5]
Die Schwesternschaft hatte eigene Krankenhäuser in Kiel: das Anschar Kinderhospital und Poliklinik und die Chirurgische Poliklinik (1874/1882) in der Annenstraße und das Krankenhaus Sophienbau (1899); als Letztes bis 1988 das Anschar-Krankenhaus. Tätig waren sie u. a. auch in dem Haus Neuber, eine chirurgische Privatklinik von Prof. Dr.Gustav Adolf Neuber am Königsweg ab 1919.
1873
In der Annenstraße wird das Mutterhaus als Heim zur Ausbildung von Krankenpflegerinnen gegründet.
1874
Im Mutterhaus werden zwei Räume mit jeweils zehn Betten für die Pflege kranker Kinder eingerichtet (bereits 1882 mit einem separaten Gebäude auf 50 Betten erweitert). Dies ist der Beginn des „Anschar Kinderhospital und Poliklinik“. In einem großen Erweiterungsbau wird die chirurgische Poliklinik eingerichtet und damit die Aufnahme von kranken Erwachsenen möglich.
1877
Gründung der ersten Krankenpflegeschule in Schleswig-Holstein
1892
Die Schwesternschaft erhält ihren Namen nach dem Erzbischof Ansgar von Hamburg und Bremen (801-865), mundartlich Anschar.
1895
Das Anschar-Schwesternschaft mit dem Krankenhaus (damals auch Anschar-Krankenhaus genannt) wird Mitglied des Verbandes Deutscher Krankenpflegeanstalten vom Roten Kreuz, Vorläufer des heutigen Verbandes der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e. V.
1899
Eröffnung des Neubaus des Krankenhauses (Sophienbau) mit weiteren 100 Betten. Diese Vergrößerung ermöglicht, Betten für Gynäkologie sowie für Hals-, Nasen-, Ohren- und Augenpatienten zur Verfügung zu stellen.
1900
Gründung einer Kinderkrippe für Kinder berufstätiger Mütter oder Kinder, deren Mütter kurz vor der Niederkunft stehen oder krank sind.
1905
Verlegung der Oberinnen-Schule vom Roten Kreuz in das Anschar- Schwestern- und Krankenhaus (bis zum Jahr 1923)
1908
Schenkung des Hauses Quickborn am Klaus-Groth-Platz als Heilanstalt für Privatpatienten.
1913
Einweihung des Schwestern-Erholungshauses im Ostseebad Heiligenhafen
1914 - 1918
Im Ersten Weltkrieg werden die Häuser der Anschar-Schwesternschaft als Lazarette genutzt und viele Schwestern arbeiten auf Lazarettschiffen, in Marinelazaretten und in Lazarettzügen.
1919
Prof.Dr.Neuber übergibt seine chirurgische Privatklinik am Königsweg der Anschar-Schwesternschaft und Dr. Rehr. Erweiterung der Gebäudekapazitäten durch das Haus Neuber. Haus Quickborn am Klaus- Groth-Platz wird als ein Haus für Feierabendschwestern gestiftet. Dies ist unklar, weil das Haus Quickborn bereits im Jahr 1908 geschenkt wurde. 1989 wurde das Haus an den Landesverband übergeben.
1937
Auflösung aller selbständigen Rotkreuz-Organisationen Deutschland. Die Schwesternschaft wird mitsamt ihrem Besitz dem Deutschen Roten Kreuz untergeordnet. Der Name Anschar muss vorübergehend der nationalsozialistischen Bezeichung Nordmark weichen.
1944
Evakuierung des Mutterhauses nach Preetz
1950
Neugründung des Deutschen Roten Kreuzes.
Die Schwesternschaft pachtet das ehemalige Marine-Lazarett in der Wik, das vierte Krankenhaus der Schwesternschaft.
1952
Einzug in das neu gebaute Luisenheim für Feierabendschwestern.
April 1973
Neubau und Einzug in das Mutterhaus am Kronshagener Weg 128a mit Verwaltung, Krankenpflegeschule und Pflegewohnheim. Am 15. Oktober 1973 erfolgte anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Schwesternschaft die offizielle Einweihung.
1988
Das Anschar-Krankenhaus wird zu Gunsten eines Neubaus im Städtischen Krankenhaus geschlossen.
1992
Kauf eines Wohnhauses für die Krankenpflegeschüler/innen in Kronshagen.
Erwerb eines Wohnhauses für Schwestern in Kiel Schilksee.
1995
Einführung der Ambulanten Pflege
Oktober 2005
Abschluss der Modernisierungs- und Erweiterungsmaßnahmen des Pflegewohnheims sowie des Wirtschafts- und Verwaltungsbereichs des Mutterhauses am Kronshagener Weg.
2009
Erweiterung der Ambulanten Pflege durch die spezialisierte ambulante palliative Versorgung (SAPV) in Zusammenarbeit mit Ärzten aus unterschiedlichen Fachbereichen.[6]
Adressen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Alle folgenden Einrichtungen im Kronshagener Weg 128a, 24116 Kiel:
- DRK-Anschar-Schwesternschaft Kiel e.V. (Mutterhaus und Verwaltung)
- Tel. 0431 - 1 22 11-0; Fax 0431 - 1 22 08-59
- Ambulanter Pflegedienst
- Tel. 0431 - 1 49 62 16; Fax 0431 - 178 12
- Pflegewohnheim
- Tel. 0431 - 1 22 11 -0; Fax 0431 - 1 22 08 -59
- SAPV Team
- Tel. 0431 - 1 49 62 18
- Krankenpflegeschule
- Tel. 0431 - 8 87 23 -12; Fax 0431 - 122 08 -59
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Diakonisches Werk
Graue Schwester von St. Elisabeth
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
„Anschar-Schwesternschaft“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de
Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e. V. (Rotkreuzschwestern)
DRK-Anschar-Schwesternschaft Kiel e. V.
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Unsere Aufgaben auf der Website Anschar-Schwesternschaft, aufgerufen am 29. September 2018
- ↑ Gestellungsfelder auf der Website Anschar-Schwesternschaft, aufgerufen am 29. September 2018
- ↑ Jubiläumsbroschüre 150 Jahre für unsere Region
- ↑ Vaterländischer Frauenverein © izrg
- ↑ Wikipedia: „Vaterländischer Frauenverein“
- ↑ Chronik auf der Website Anschar-Schwesternschaft, aufgerufen am 29. September 2018