Wilhelm Carl Theodor Thalbitzer
Wilhelm Carl Theodor Thalbitzer (* 20. Februar 1804 in Rendsburg, † 24. September 1878 in Arolsen) war ein Offizier der Schleswig-Holsteinischen Armee und Kartograph.
Thalbitzersche Karte von Kiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Von Thalbitzer stammt die 1853 herausgegebene, äußerst detaillierte Karte von der Stadt Kiel mit nächster Umgebung.
Die Karte geht in mancher Hinsicht über einen bloßen Stadtplan hinaus, weil sie neben den Straßennamen auch Höhenangaben und Gewässertiefen enthält und alle Gebäude katasterplanmäßig exakt wiedergibt. Der Plan umfasst auf dem Westufer das Gebiet vom Hornheim bis zum Schreventeich und auf dem Ostufer die Ortschaften Gaarden und Ellerbeck (dort so geschrieben).
Sie dokumentiert die Stadt als kleine holsteinische Landstadt mit rund 15 000 Einwohnern, bevor wenige Jahre später (ab 1867) veranlasst durch die Marine ein rasantes Wachstum zur Großstadt begann.
Von Thalbitzer existiert eine Reihe weiterer Karten, so eine ähnlich detaillierte Stadtkarte von Glückstadt (1847) und eine farbcodierte Höhenkarte von Waldeck und Pyrmont (1866)
Biographisches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Thalbitzer wurde am 29. Februar 1804 in Rendsburg getauft. Das Grabkreuz seiner Eltern befindet sich ohne die Angabe von Geburts- und Sterbedaten auf dem Garnisonsfriedhof in der Friedhofsallee in Rendsburg.[1] Thalbitzer schlug wie sein Vater, der im Königin Leibregiment diente, die militärische Laufbahn ein.
So schuf er zwei Pläne von Glückstadt (1836 und 1847), den letzteren noch im Rang eines Capitain (entspricht dem deutschen Hauptmann). Während der Schleswig-Holsteinischen Erhebung kommandierte er zwischen 1848 und 1851 zunächst als Major ein Bataillon, später als Obrist-Lieutenant eine Brigade der schleswig-holsteinschen Armee.[2]
Nach dem Krieg verzeichnet ihn das Kieler Adressbuch von 1852 als Obrist-Lieutenant (also Oberstleutnant) a. D., das Adressbuch von 1854 dann merkwürdigerweise jedoch nur als Seconde-Lieutenant (also Unterleutnant), beide Male mit Wohnsitz in der Schuhmacherstraße. In dieser Zeit zeichnete er den Plan von Kiel. Danach wird er in Kiel nicht mehr aufgeführt.
Er siedelte nach Arolsen im Fürstentum Waldeck über, wo er 1878 auch starb. Seine Höhenkarte von Waldeck und Pyrmont widmete er 1866 ausdrücklich dem dortigen Fürsten und nannte dabei auch wieder seinen 1852 geführten Dienstgrad.
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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Auschnitt aus der Niveau-Karte der Fürstenthümer Waldeck und Pyrmont (1866)
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Titel und Widmung der Niveau-Karte