Kieler Kloster

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Bronzestatue Adolfs IV. von Schauenburg vor dem Kloster

Das ehemalige Kieler Kloster (Klosterkirchhof 2-6) in der Altstadt wurde als Marienkloster 1242 vom Stadtgründer Adolf IV. von Schauenburg gestiftet und gehörte dem Franziskanerorden an.[1] Die letzten Überbleibsel des Klosters befinden sich hinter dem Klosterplatz, zwischen der Falckstraße und der Haßstraße.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adolf IV. von Schauenburg lebte später in dem Franziskanerkloster als Ordensmann und Priester. Sein Grabstein konnte nach der Zerstörung der Kirche geborgen werden und befindet sich heute im Kreuzgang. In der Reformation wurde das Franziskanerkloster aufgelöst. In das Gebäude zog 1534 die Stadtschule mit Lehrerwohnungen. 1546 fand das im Mittelalter gegründete Heiligengeisthospital, ein Armen- und Pflegeheim, dort sein Zuhause (siehe Kieler Stadtkloster).

1665 wurde das Kloster zum ersten Standort der Kieler Universität. 1766 waren die Räumlichkeiten in so schlechtem Zustand, dass die Universität in das benachbarte Schloss umzog und das Kloster bis auf Refektorium und Kirche abgetragen wurde. Letztere wurde erst als Garnisons-, dann als Universitätskirche und ab 1872 von der Heiligengeistgemeinde genutzt und hieß daher auch Heiligengeistkirche. Die Kirche wurde 1889–1891 restauriert und im neugotischen Sinne überformt. Im Zuge der Entwicklung Kiels zur Großstadt erhielt die Kirche 1904 erstmals einen Turm.

Die Klosteranlage wurde 1943 durch einen Bombenangriff zerstört, die Kirche 1944. Lediglich Teile wurden in Etappen bis 1994 wieder hergestellt. In ihnen findet sich seit 1950 mit dem Theologischen Studienhaus Kieler Kloster ein Studentenwohnheim.[2][3]

Kieler Carillon[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Kieler Carillon

Das Kieler Carillon wurde 1999 errichtet. Es umfasst 50 Bronzeglocken in der Tonfolge von g1- a1 bis a5 mit Gewichten von 620 bis 15 kg und einem Gesamtgewicht von 4135 kg. Als Bourdonglocke dient eine Läuteglocke, die als einzige den Zweiten Weltkrieg in einem Turm überdauert hat, alle übrigen wurden neu gegossen. Carillonkonzerte finden regulär am ersten Sonnabend des Monats von 11.00 Uhr bis 11.30  Uhr und zu unterschiedlichen Zeiten bei anderen Anlässen statt. [4]

Franziskanerkloster Krusenrott[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Hof Krusenrott entstand im 19. Jahrhundert ein Gasthof mit Tanzsaal. 1930 errichteten Franziskaner]] der Sächsischen Provinz Saxonia hier eine Niederlassung und der bisherige Tanzsaal wurde zu einem Kirchenraum umgebaut, welches im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstört wurde.

An dieser Stelle wurde nach dem Krieg die Klosterkirche Liebfrauenkirche (Einweihung 31. Mai 1951) erbaut, die zugleich die Filialkirche der Gemeinde Liebfrauen der Pfarrei Franz von Assisi (ehemals Katholisches Dekanat Kiel) ist. Das neue Kloster wurde im Februar 1955 eingeweiht.[5]
Seit 1948/49 waren die Franziskaner in der Studentenseelsorge tätig. Sie bauten 1950/51 das Studentenheim Haus Michael in Düsternbrook. 1993 gab die Saxonia die Niederlassung in Kiel aus Personalmangel auf.[6]
Das ehemalige Klostergebäude ist heute Gemeindehaus und seit 2003 das Kovent Haus Damiano (Gemeinschaft der Franziskanerinnen zu Münster St. Mauritz.).[7]

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 Commons: Kieler Kloster – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Karte „Kieler Kloster“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Weitere Informationen zum Kiel St. Maria auf der CAU-Projektwebsite Das Schleswig-Holsteinische, Hamburgische Klosterregister/Klosterbuch, abgerufen am 02. Februar 2019
  2. Wikipedia: „Kieler Kloster“
  3. Weitere Informationen zum Kieler Kloster auf kielerkloster.de, abgerufen am 25. November 2016
  4. Kieler Carillon auf kielerkloster.de, abgerufen am 24. September 2018
  5. Krusenrott auf http://museen-sh.de museen-sh.de], abgerufen am 8. Juli 2019
  6. Peter Klaus Godzik in:: Wikipedia-Artikel Kieler Kloster - Geschichte ab 1945 mit Einzelnachweis: Dieter Berg (Hrsg.), Spuren franziskanischer Geschichte. Werl 1999, S. 557 ff. Nach einer anderen Quelle (Konvent Haus Damiano in Kiel) war das Gebäude bis 1995 ein Franziskanerkloster
  7. Konvent Haus Damiano in Kiel und Haus Damiano Kiel, abgerufen am 06. Juli 2019