Flughafen Kiel

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Luftaufnahme
Empfangsgebäude

Der Verkehrslandeplatz Kiel (auch bezeichnet als Kiel-Holtenau) ist ein Flugplatz in Kiel. Er ist als Verkehrslandeplatz klassifiziert und liegt 7 Kilometer nördlich der Kieler Innenstadt. Der Verkehrslandeplatz wurde seit seiner Entstehung militärisch genutzt und war seit 1958 ein Stützpunkt der Marineflieger. Bis Mitte 2012 war hier das Marinefliegergeschwader 5 (MFG 5) stationiert. Bekannt ist es für die Such- und Rettungseinsätze (SAR), die von Holtenau aus mit Sea-King-Hubschraubern durchgeführt wurden. In der zweiten Jahreshälfte 2012 (Juni bis November) fand der Umzug des Geschwaders in den Fliegerhorst Nordholz statt.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Flugplatz entstand 1914 auf einer Fläche, die mit dem Erdaushub des Nord-Ostsee-Kanals eingeebnet worden war. 1927 wurde die Kieler Flughafengesellschaft (KFG) gegründet, die in den Folgejahren den Landflughafen Kiel betrieb. Es wurden 27 nationale und internationale Ziele angeflogen. Im Jahre 1937 wurde der Flughafen in einen Militärflugplatz umgewandelt, der auch zivil genutzt wurde, unter anderem durch Linienflugverkehr nach Braunschweig und Berlin-Tempelhof. 1963 fand ein Ausbau der Rollwege statt, 1965 wurde ein erstes Abfertigungsgebäude gebaut, von dem aus 1970–1973 Passagiere von PanAm nach West-Berlin abgefertigt wurden. 1987 wurde das heute noch benutzte Abfertigungsgebäude gebaut. Damit wurde gleichzeitig von der Lufthansa der Linienverkehr nach Frankfurt aufgenommen, später kamen die Ziele Köln/Bonn, München, Kopenhagen, Kaliningrad und Riga dazu. 1995 wurde aus dem Militärflugplatz wieder ein ziviler, der jedoch weiterhin militärisch mitverwendet wurde. 1997 wurde die Einrichtung des zivilen Flugplatzes durch einen neuen Tower komplettiert, der im Gegensatz zum vorherigen zivil betrieben wurde. Im Jahr 2000 wurde dann eine neue Flugzeughalle gebaut und eine Potenzialanalyse für den Flughafen durchgeführt. Daraufhin begannen im Jahr 2001 die Planungen für den Ausbau des Flughafens und der Verlängerung der Startbahn, die 2006 jedoch wieder eingestellt wurden.

Flugzeughalle des Flughafens Kiel-Holtenau

Im Jahr 2001 gab es, einschließlich der Geschäftsflugzeuge, noch 31.000 Flugbewegungen von und nach Kiel. Danach wurden jedoch die Linienverbindungen nach und nach eingestellt.

Vom 23. Dezember 2005 bis 2. Mai 2006 gab es keine Linienverbindungen von/nach Kiel.

Vom 2. Mai 2006 bis Ende Oktober 2006 flog Cirrus Airlines mit einer de Havilland Canada DHC-8-100 im Linienflug nach München. Diese Maschine wurde mit Technikern und Besatzung in Kiel stationiert, dadurch sollten nach Angaben der Fluggesellschaft 20 neue Arbeitsplätze entstehen. Die Linie sollte vom Land für drei Jahre subventioniert werden. Aufgrund geringer Fluggastzahlen wurde der Linienbetrieb Ende Oktober 2006 wieder eingestellt.

Seit Ende Oktober 2006 gibt es keine Linienverbindungen von/nach Kiel.

Panoramabild Flughafen Kiel – 2010

Gegenwart[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Flugplatz Kiel ist der Luftsportverein Kiel e.V. ansässig, ein Verein zur Ausübung von Luftsport mit verschiedenen Flugzeugtypen, die Akademische Fliegergruppe der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, die Segelflug betreibt,[2] die Charterfluggesellschaft FLM Aviation, ein Hubschrauberdienst sowie eine Flugzeugwerft. Weiterhin werden Ambulanzflüge sowie Zieldarstellungsflugverkehr für die Bundeswehr über Kiel-Holtenau abgewickelt. Daneben finden jährlich im Mai die Internationalen Flugtage statt, an denen Kunstflüge, Segelflugvorführungen und Fallschirmsprünge durchgeführt und historische Flugzeuge ausgestellt werden.


Bürgerentscheid 2018[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2017 forderte das Bündnis Wir machen Stadt einen Bürgerentscheid über den weiteren Bestand des Landesplatzes und sammelte die dafür notwendige Zahl an Unterschriften. Die Ratsversammlung der Landeshauptstadt Kiel hat beschlossen, den Bürgerentscheid parallel zu den Kommunalwahlen Schleswig-Holstein am 6. Mai 2018 stattfinden zu lassen. Die Fragestellung lautet: "Sind Sie dafür, dass der Verkehrslandeplatz Holtenau geschlossen und stattdessen auf dem Gelände ein neuer mischgenutzter Stadtteil mit weitest möglich kommunalem und gemeinnützigem Wohnungsbau und Gewerbe entwickelt wird?"[3]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 Commons: Flugplatz Kiel-Holtenau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Karte „Flughafen Kiel“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]