StadtRegionalBahn: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach der Einstellung der letzten [[Straßenbahn|Straßenbahnlinie]] 1985 und dem Abbau der Gleise in den folgenden Jahren werden inzwischen Überlegungen angestellt, eine [[StadtRegionalBahn]] nach dem ''Karlsruher Modell'' in Kiel einzuführen. Es hat dazu eine Machbarkeitsstudie im Jahr 1998 und eine Voruntersuchung im Jahr 2006 gegeben.<ref>[http://www.kiel.de/leben/verkehr/verkehrsplanung/stadtregionalbahn/_dokumente/Schlussbericht_SRB%20Kiel-Anlage-fuer-Beschlussvorlage.pdf Voruntersuchung StadtRegionalBahn Kiel] (PDF; 726&nbsp;kB) Zusammenfassung der Ergebnisse aus den Arbeitspaketen der ARGE SRB Kiel, Spiekermann GmbH – Rhein-Consult GmbH – ARGUS GmbH</ref> Danach soll in einer ersten Phase eine Trasse rund um die Förde mit Abzweig zur Universität gebaut werden und eine Verbindungsstrecke zur Gablenzbrücke, auf der Regionalbahnen aus Neumünster, Preetz und Schönberg auf die Stadtbahngleise wechseln können. Beim Bau der neuen [[Gablenzbrücke]] wurde der spätere Einbau von Gleiskörpern bereits eingeplant. Auf den Strecken nach Schönberg und Preetz ist der Bau von neuen Haltepunkten vorgeschlagen, innerhalb der Stadt will man sich an der Streckenführung der alten Linie&nbsp;4 orientieren. Der bauliche Unterschied zur Straßenbahn wird vor allem die veränderte Spurweite sein, die eine Benutzung durch Regionalbahnen in der Stadt möglich macht. In einer zweiten Phase ist eine Anbindung des Stadtteiles [[Mettenhof]] über den [[Skandinaviendamm]] vorgeschlagen sowie die Verlängerung der Universitäts-Strecke nach [[Suchsdorf]] und Eckernförde.
Die '''StadtRegionalBahn Kiel''' (SRB) war die Bezeichnung für ein geplantes, aber nicht realisierte Zweisystem-Stadtbahnnetz, welches das Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs und die Verkehrssituation in der Stadt Kiel sowie der gesamten Region nachhaltig verbessern sollte. Nach dem Beispiel des Karlsruher Modells entworfen, sollte die Kieler Innenstadt durch die geplanten Straßenbahnstrecken besser mit der Region verbunden werden.


== Links ==
== Vorgeschichte ==
* Homepage: [http://www.stadtregionalbahn-kiel.de/ Pro StadtRegionalBahn e.V.]
Von 1881 bis 1985 hatte es in Kiel bereits eine [[Straßenbahn]] gegeben, die auf Gleisen der Spurweite 1100&nbsp;mm verkehrte. Nach der Einstellung der letzten Linie wurde der Kieler ÖPNV zu Lande ausschließlich von Bussen geleistet. Mit dem Beginn der 2000er-Jahre mehrten sich die Stimmen, die neben dem Bussystem ein modernes Stadtbahnsystem auf der Normalspur (1435&nbsp;mm) forderten, das damit auch einem erleichteten Übergang auf Eisenbahngleise ermöglicht.
 
== Erste konkrete Pläne ==
Im Verkehrsentwicklungsplan 2008 wurde ein Konzept entwickelt. Im September 2008 fasste die [[Ratsversammlung]] einen Beschluss, der die Verwaltung beauftragte, das Konzept der StadtRegionalBahn für die Kieler Region zu realisieren und weitere Schritte einzuleiten.
 
Welche Teile des Netzes davon realisiert werden sollten und in welchem Zeitraum das geschehen würde, blieb zunächst noch unbestimmt. Der Zeitplan sah den Entwurf der Planfeststellung für das Jahr 2010 und eine Bauzeit von 2012 bis 2017 vor.
 
2010 gründete sich der Verein [[Pro StadtRegionalbahn e.V.]].
 
== Eckpunktepapier 2013 und weitere Schritte  ==
Im Januar 2013 berichtete das Onlineportal nahverkehrhamburg.de, dass bei einem Spitzentreffen der von der Stadtbahn betroffenen Städte Kiel und Neumünster, der Landkreise Rendsburg-Eckernförde und Plön sowie des Landes ein Eckpunktepaper vereinbart worden sei. Dieses sah vor, dass die Vorbereitungen für die Ausschreibung bis zum Juni abgeschlossen sein sollten und es dann eine weitere Sitzung geben solle. Außerdem sah das Papier eine Imagekampagne für die Stadt-Regional-Bahn (SRB) vor, die den Menschen deren Vorzüge näher bringen sollte.
 
Der Bau der Bahn sollte dem Eckpunktepapier zufolge rund 380 Millionen Euro kosten, von denen mindestens 60&nbsp;% aus Fördemitteln des Bundes kommen könnten. Die jährlichen Betriebskosten wurden auf 14,6 Millionen Euro geschätzt.<ref>[http://www.nahverkehrhamburg.de/schleswig-holstein/692-lvs-soll-ausschreibung-fuer-entwurfsplanung-vorbereiten Artikel von www.nahverkehrhamburg.de vom 23. Januar 2013: „LVS soll Ausschreibung für Entwurfsplanung vorbereiten“]</ref>
 
== Reaktivierung von ''Hein Schönberg'' ==
Im April 2013 gab es im Rahmen der Messe ''Klima & Energie Kiel 2013'' eine öffentliche Informationsveranstaltung im Ratssaal zum Thema „Kiel auf dem Weg zur StadtRegionalBahn“. Die Veranstaltung wurde von der ''Landesweiten Verkehrsservicegesellschaft'' (LVS) in Kooperation mit dem Verein [[Pro StadtRegionalBahn e. V.]] durchgeführt.
Dort wurde anderem dargelegt, dass man ab 2015 vom Kieler Hauptbahnhof mit der Bahn im Stundentakt in nur 13 Minuten nach [[Schönkirchen]] mit Haltestellen in [[Ellerbek]] und [[Siedlung Oppendorf]] und dann weiter in 26 Minuten zum [[Schönberger Strand]] fahren könnte. Für die Schülerinnen und Schüler des Bildungszentrums in [[Gaarden]] solle es eine weitere Haltestelle an der Preetzer Straße geben. Ziel der LVS sei demnach die Reaktivierung der alten ''Hein-Schönberg''-Strecke bereits zum Jahr 2015. Erfolgreich wieder eröffnete Haltestellen wie in [[Elmschenhagen]], [[Suchsdorf]] und [[Felde]] würden laut der LVS gerade von Auszubildenden und Berufspendlern bereits gut genutzt.<ref>[http://www.klima-energie-kiel.de/4-1/Programm-im-Rathaus Artikel von www.klima-energie-kiel.de vom 19. April 2013: „Programm im Rathaus“]</ref>
 
== Vorgeschlagenes Liniennetz ==
Im Liniennetz der Stadtregionalbahn waren fünf Hauptlinien vorgesehen. Die Linien 2 und 3 wurden jeweils in A und B unterteilt.
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! Linie !! Linienverlauf
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=== S1 ===
Die Linie S1 [[Wik]]–[[Neumühlen-Dietrichsdorf]] sollte ausschließlich auf Kieler Stadtgebiet verlaufen und die Kernlinie des gesamten Netzes bilden.<br>Sie sollte komplett als Straßenbahnstrecke gebaut und mit einem 15-Minuten-Takt geführt werden. Diese Linie ähnelte in ihrem Verlauf der 1985 stillgelegten letzten Straßenbahnlinie 4 sowie der heutigen Buslinie 11.
 
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=== S2 ===
Die Linie S2 [[Suchsdorf]]–Bahnhof Neumünster/–Preetz sollte auf dem Abschnitt [[Gablenzstraße]]–[[Suchsdorf]] als Straßenbahnstrecke gebaut werden. Von der [[Gablenzstraße]] sollte sie nach Neumünster und Preetz in die Flügellinien S2A bzw. S2B unterteilt werden und auf den vorhandenen Eisenbahnstrecken verlaufen, wobei der Abschnitt [[Gablenzstraße]]–[[Preetz]] noch elektrifiziert werden musste.<br>Die Linie sollte auf dem Abschnitt [[Suchsdorf]]–Gablenzstraße im 15-Minuten-Takt bedient werden und auf den beiden Außenästen jeweils im 30-Minuten-Takt.
 
=== S3 ===
Die Linie S3 [[Melsdorf]]–[[Schwentinental]]/–Schönberger Strand sollte auf dem Abschnitt [[Melsdorf]]–[[Gablenzbrücke]] als Straßenbahnstrecke gebaut werden. Ab dort sollte die Linie S3A nach [[Schwentinental]] und die Linie S3B nach [[Schönberger Strand]] verkehren. Der Abschnitt [[Melsdorf]]–[[Seefischmarkt]] sollte ebenfalls als Straßenbahnstrecke gebaut werden; für Außenäste sollten im Übrigen vorhandene Eisenbahnstrecken genutzt werden, die noch für den Stadtbahnbetrieb umzurüsten waren.<br>Der Abschnitt [[Melsdorf]]–Gablenzstraße sollte im 15-Minuten-Takt bedient werden, die beiden Außenäste im 30-Minuten-Takt.
 
=== S4 ===
Die Linie S4 [[Melsdorf]]–[[Wik]] sollte wie die Linie S1 ausschließlich auf Kieler Stadtgebiet (abgesehen von dem direkten Nachbarort Melsdorf) verlaufen. Sie war die einzige Linie, die nicht den [[Hauptbahnhof]] anfahren sollte, und ebenfalls als Straßenbahn gebaut werden.<br>Auf der gesamten Linie war ein 15-Minuten-Takt vorgesehen.
 
=== S5 ===
Die Linie S5 [[Eckernförde]]–[[Neumühlen-Dietrichsdorf]] war die zweitlängste Strecke, die von der Stadtregionalbahn befahren werden sollte. Auf dem Abschnitt [[Neumühlen-Dietrichsdorf]]–[[Klausbrooker Weg]] sollte sie als Straßenbahnstrecke realisiert werden. Der Abschnitt Klausbrooker Weg–[[Eckernförde]] war als Eisenbahnstrecke bereits vorhanden, musste jedoch noch „stadtbahntauglich“ gemacht werden.<br>Sie sollte durchgehend im 30-Minuten-Takt bedient werden.
 
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== Einzelnachweise ==


== Quellen ==
<references />
<references />


[[Kategorie:Verkehr]]
== Weblinks ==
* [http://www.kiel.de/leben/verkehr/projekte/stadtregionalbahn/index.php kiel.de Informationen der Stadt Kiel zur Stadtregionalbahn tot]
* [http://www.stadtregionalbahn-kiel.de/ stadtregionalbahn-kiel.de] Pro StadtRegionalBahn e.V. c/o VCD
* [http://www.stadtregionalbahn.org/ Förderverein Stadtregionalbahn]
* [http://www.kiel.de/leben/verkehr/projekte/stadtregionalbahn/_dokumente/Streckenplan_Gesamtnetz.pdf Liniennetzplan toter link] (PDF-Datei; 2,3&nbsp;MB)
* [http://www.stadtregionalbahn-kiel.de/uploads/media/Streckennetz_15.pdf Entwurf Streckennetz] (PDF-Datei; 247&nbsp;kB)
* [http://www.kiel.de/leben/verkehr/projekte/stadtregionalbahn/_dokumente/Streckenplan_Kiel_und_Verknuepfungspunkte.pdf detaillierter Streckenplan innerhalb Kiels tot] (PDF-Datei; 1,5&nbsp;MB)
 
[[Kategorie:Verkehr]] [[Kategorie:ÖPNV]]

Aktuelle Version vom 24. Februar 2023, 19:32 Uhr

Die StadtRegionalBahn Kiel (SRB) war die Bezeichnung für ein geplantes, aber nicht realisierte Zweisystem-Stadtbahnnetz, welches das Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs und die Verkehrssituation in der Stadt Kiel sowie der gesamten Region nachhaltig verbessern sollte. Nach dem Beispiel des Karlsruher Modells entworfen, sollte die Kieler Innenstadt durch die geplanten Straßenbahnstrecken besser mit der Region verbunden werden.

Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1881 bis 1985 hatte es in Kiel bereits eine Straßenbahn gegeben, die auf Gleisen der Spurweite 1100 mm verkehrte. Nach der Einstellung der letzten Linie wurde der Kieler ÖPNV zu Lande ausschließlich von Bussen geleistet. Mit dem Beginn der 2000er-Jahre mehrten sich die Stimmen, die neben dem Bussystem ein modernes Stadtbahnsystem auf der Normalspur (1435 mm) forderten, das damit auch einem erleichteten Übergang auf Eisenbahngleise ermöglicht.

Erste konkrete Pläne[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Verkehrsentwicklungsplan 2008 wurde ein Konzept entwickelt. Im September 2008 fasste die Ratsversammlung einen Beschluss, der die Verwaltung beauftragte, das Konzept der StadtRegionalBahn für die Kieler Region zu realisieren und weitere Schritte einzuleiten.

Welche Teile des Netzes davon realisiert werden sollten und in welchem Zeitraum das geschehen würde, blieb zunächst noch unbestimmt. Der Zeitplan sah den Entwurf der Planfeststellung für das Jahr 2010 und eine Bauzeit von 2012 bis 2017 vor.

2010 gründete sich der Verein Pro StadtRegionalbahn e.V..

Eckpunktepapier 2013 und weitere Schritte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Januar 2013 berichtete das Onlineportal nahverkehrhamburg.de, dass bei einem Spitzentreffen der von der Stadtbahn betroffenen Städte Kiel und Neumünster, der Landkreise Rendsburg-Eckernförde und Plön sowie des Landes ein Eckpunktepaper vereinbart worden sei. Dieses sah vor, dass die Vorbereitungen für die Ausschreibung bis zum Juni abgeschlossen sein sollten und es dann eine weitere Sitzung geben solle. Außerdem sah das Papier eine Imagekampagne für die Stadt-Regional-Bahn (SRB) vor, die den Menschen deren Vorzüge näher bringen sollte.

Der Bau der Bahn sollte dem Eckpunktepapier zufolge rund 380 Millionen Euro kosten, von denen mindestens 60 % aus Fördemitteln des Bundes kommen könnten. Die jährlichen Betriebskosten wurden auf 14,6 Millionen Euro geschätzt.[1]

Reaktivierung von Hein Schönberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im April 2013 gab es im Rahmen der Messe Klima & Energie Kiel 2013 eine öffentliche Informationsveranstaltung im Ratssaal zum Thema „Kiel auf dem Weg zur StadtRegionalBahn“. Die Veranstaltung wurde von der Landesweiten Verkehrsservicegesellschaft (LVS) in Kooperation mit dem Verein Pro StadtRegionalBahn e. V. durchgeführt. Dort wurde anderem dargelegt, dass man ab 2015 vom Kieler Hauptbahnhof mit der Bahn im Stundentakt in nur 13 Minuten nach Schönkirchen mit Haltestellen in Ellerbek und Siedlung Oppendorf und dann weiter in 26 Minuten zum Schönberger Strand fahren könnte. Für die Schülerinnen und Schüler des Bildungszentrums in Gaarden solle es eine weitere Haltestelle an der Preetzer Straße geben. Ziel der LVS sei demnach die Reaktivierung der alten Hein-Schönberg-Strecke bereits zum Jahr 2015. Erfolgreich wieder eröffnete Haltestellen wie in Elmschenhagen, Suchsdorf und Felde würden laut der LVS gerade von Auszubildenden und Berufspendlern bereits gut genutzt.[2]

Vorgeschlagenes Liniennetz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Liniennetz der Stadtregionalbahn waren fünf Hauptlinien vorgesehen. Die Linien 2 und 3 wurden jeweils in A und B unterteilt.

Linie Linienverlauf
S 1 WikBelvedereWaitzstraßeHolstenplatzHauptbahnhofGablenzstraßeSeefischmarktNeumühlen-Dietrichsdorf
S 2A SuchsdorfKlausbrooker WegUniversitätWaitzstraßeHolstenplatzHauptbahnhofGablenzstraßeElmschenhagenSchwentinental – Preetz
S 2B SuchsdorfKlausbrooker WegUniversitätWaitzstraßeHolstenplatzHauptbahnhofGablenzstraßeFlintbek – Bordesholm – Neumünster Hbf
S 3A MelsdorfWilhelmplatzHolstenplatzHauptbahnhofGablenzstraßeElmschenhagenSchwentinental
S 3B MelsdorfWilhelmplatzHolstenplatzHauptbahnhofGablenzstraßeSeefischmarktWellingdorfSchönberger Strand
S 4 WikBelvedereWaitzstraßeHolstenplatzWilhelmplatzMelsdorf
S 5 Eckernförde – Klausbrooker WegUniversitätWaitzstraßeHolstenplatzHauptbahnhofGablenzstraßeSeefischmarktNeumühlen-Dietrichsdorf

S1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Linie S1 WikNeumühlen-Dietrichsdorf sollte ausschließlich auf Kieler Stadtgebiet verlaufen und die Kernlinie des gesamten Netzes bilden.
Sie sollte komplett als Straßenbahnstrecke gebaut und mit einem 15-Minuten-Takt geführt werden. Diese Linie ähnelte in ihrem Verlauf der 1985 stillgelegten letzten Straßenbahnlinie 4 sowie der heutigen Buslinie 11.

Innenstadtstrecke Waitzstraße–Gablenzstraße
Stationen:
von Wik (S1 und S4)
von Suchsdorf (S2) und Eckernförde (S5)
3,0 Waitzstraße
2,5 Dreiecksplatz
1,9 Kleiner Kiel
1,6 Holstenbrücke
von und nach Melsdorf (S3 und S4)
1,0 Holstenplatz
0,6 Hauptbahnhof
0,2 Hummelwiese
0,0
0,0
Kilometrierungswechsel
Bahnstrecke Kiel–Flensburg, Bahnstrecke Kiel–Lübeck und Bahnstrecke Hamburg-Altona–Kiel
0,4 Gablenzstraße
von und nach Preetz (S2A und S3A) und Neumünster (S2B)
nach Neumühlen-Dietrichsdorf (S1 und S5) und Schönberger Strand (S3B)

S2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Linie S2 Suchsdorf–Bahnhof Neumünster/–Preetz sollte auf dem Abschnitt GablenzstraßeSuchsdorf als Straßenbahnstrecke gebaut werden. Von der Gablenzstraße sollte sie nach Neumünster und Preetz in die Flügellinien S2A bzw. S2B unterteilt werden und auf den vorhandenen Eisenbahnstrecken verlaufen, wobei der Abschnitt GablenzstraßePreetz noch elektrifiziert werden musste.
Die Linie sollte auf dem Abschnitt Suchsdorf–Gablenzstraße im 15-Minuten-Takt bedient werden und auf den beiden Außenästen jeweils im 30-Minuten-Takt.

S3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Linie S3 MelsdorfSchwentinental/–Schönberger Strand sollte auf dem Abschnitt MelsdorfGablenzbrücke als Straßenbahnstrecke gebaut werden. Ab dort sollte die Linie S3A nach Schwentinental und die Linie S3B nach Schönberger Strand verkehren. Der Abschnitt MelsdorfSeefischmarkt sollte ebenfalls als Straßenbahnstrecke gebaut werden; für Außenäste sollten im Übrigen vorhandene Eisenbahnstrecken genutzt werden, die noch für den Stadtbahnbetrieb umzurüsten waren.
Der Abschnitt Melsdorf–Gablenzstraße sollte im 15-Minuten-Takt bedient werden, die beiden Außenäste im 30-Minuten-Takt.

S4[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Linie S4 MelsdorfWik sollte wie die Linie S1 ausschließlich auf Kieler Stadtgebiet (abgesehen von dem direkten Nachbarort Melsdorf) verlaufen. Sie war die einzige Linie, die nicht den Hauptbahnhof anfahren sollte, und ebenfalls als Straßenbahn gebaut werden.
Auf der gesamten Linie war ein 15-Minuten-Takt vorgesehen.

S5[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Linie S5 EckernfördeNeumühlen-Dietrichsdorf war die zweitlängste Strecke, die von der Stadtregionalbahn befahren werden sollte. Auf dem Abschnitt Neumühlen-DietrichsdorfKlausbrooker Weg sollte sie als Straßenbahnstrecke realisiert werden. Der Abschnitt Klausbrooker Weg–Eckernförde war als Eisenbahnstrecke bereits vorhanden, musste jedoch noch „stadtbahntauglich“ gemacht werden.
Sie sollte durchgehend im 30-Minuten-Takt bedient werden.

Kiel–Eckernförde
Kopfbahnhof – Streckenanfang
31,1 Eckernförde
   
29,6 Eckernförde Süd (geplant)
Bahnhof, Station
19,1 Gettorf
   
17,9 Gettorf Süd (geplant)
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
von Kiel Ladestelle Schusterkrug
Bahnhof ohne Personenverkehr
13,7 Neuwittenbek
Brücke über Wasserlauf (groß)
Levensauer Hochbrücke (Nord-Ostsee-Kanal)
   
8,5 nach Kiel
   
3,9 Systemwechsel 15 kV~ / 600 V=
von Suchsdorf
Bahnstrecke Suchsdorf–Wik
2,9 Klausbrooker Weg, Kiel
2,5 Bremerskamp, Kiel
2,1 Universitätsbibliothek
1,4 Sportforum
Industriebahnanschluss von Kiel-West
0,8 Universität
0,3 Samwerstraße
von der Straßenbahnstrecke aus Wik
zur Innenstadtstrecke

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]