Kirchspiel Kiel: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Kirchspiel Kiel''' bezeichnete nach der Reformation einen Pfarrbezirk (Parochiem, Bezirk, in dem ein Pfarrer predigen und die kirchlichen Amtspflichten ausüben darf), in dem die Ortschaften der einzigen Pfarrkirche in Kiel, die [[Nikolaikirche]], und deren Pfarrer zugeordnet waren.<ref>[https://archive.org/details/bub_gb_do9AAQAAMAAJ/page/n18 [[Friedrich Volbehr]], Kieler Prediger-Geschichte seit der Reformation; ein Beitrag zur Geschichte des Kieler Kirchenwesens. Kiel 1884, S. 18] </ref>
Das '''Kirchspiel Kiel''' bezeichnete einen Pfarrbezirk (Parochie, Bezirk, in dem ein Pfarrer predigen und die kirchlichen Amtspflichten ausüben darf), in dem die Ortschaften und Kirchengemeinden ohne eigenen Pfarrer der damals einzigen Pfarrkirche in Kiel, der [[Nikolaikirche]], und deren Pfarrer zugeordnet waren. Vor der [[Reformation]], in Kiel um 1542, unterstand das Kirchspiel dem Erzbistum Bremen.<ref>[https://archive.org/details/bub_gb_do9AAQAAMAAJ/page/n18 Friedrich Volbehr, Kieler Prediger - Geschichte seit der Reformation. Ein Beitrag zur Geschichte des Kieler Kirchenwesens. Kiel 1884, S. 18]. {{WP|Kirchspiel|Kirchspiel}}. Siehe auch [http://genwiki.genealogy.net/Kirchspielvogtei Kirchspielvogtei] und [http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?sigle=DWB&mode=Vernetzung&lemid=GK05702#XGK05702 Kirchspiel (Online.Wörterbuch)] in: Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm, Leipzig 1854-1961</ref><br>
In den Herzogtümern Schleswig und Holstein waren einigen Kirchspiele und Kirchspielvogteien (Bezirk mehrerer Kirchspiele) bis 1867 ein Verwaltungsbezirk unterhalb eines Amtes.
Unter preußischer Verwaltung wurden dann zwischen 1868 bis 1888 Kirchspielsvogteien als Untergliederung neben den Kommunalgemeindn und Gutsbezirke der neuen preußischen [[Kreis Kiel|Kreise]].<ref>{{WP|Kirchspiel|Kirchspiel}}. Siehe auch [http://genwiki.genealogy.net/Kirchspielvogtei Kirchspielvogtei] [http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?sigle=DWB&mode=Vernetzung&lemid=GK05702#XGK05702 Kirchspiel (Online.Wörterbuch)] in: Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm, Leipzig 1854-1961</ref>  
Das Kirchspiel Kiel scheint aber vorrangig für kirchliche Amtsverwaltung zuständig zu sein.


Eingepfarrt waren (Stand 1841);
Das Fischerdorf [[Ellerbek|Ellerbek]] hatte im Jahre 1286 eine eigene Kirche. Zu dem ''Kirchspiel Ellerbek'' gehörte  [[Elmschenhagen]] bis zum Jahre 1286 (und vermutlich auch [[Wellingdorf]]). Mit der Pfarrkirche [[Maria-Magdalenen-Kirche|Maria-Magdalene]] entstand das ''Kirchspiel Elmschenhagen'', zu ihm gehörte dann Wellingdorf und Ellerbek. Die Ellerbeker Pfarrkirche war 1327 nicht mehr vorhanden.<ref>[http://wiki-de.genealogy.net/Topographie_Holstein_1841/A-H/167 Johannes von Schröder, Topographie des Herzogthums Holstein, des Fürstenthums Lübek und der freien und Hanse-Städte Hamburg und Lübek, Erster Theil A - H, C. Fränckel Oldenburg (in Holstein) 1841, S. 167] und [http://wiki-de.genealogy.net/Topographie_Holstein_1841/A-H/160 S. 169]</ref><br>
die ganze Stadt (mit Ausschluß der Garnison)  mit [[Brunswik}} (tlw.) und [[Hof Hammer]] mit Eiderkrug und Greverkathe; <br>
im [[Amt Kiel]]: Brunswik (z. T.), [[Hamburger Chaussee|Hamburger Baum]], [[Lübscher Baum]], [[Düsternbrook]] und die [[Forstbaumschule|Forst- und Fruchtbaumschule Düvelsbek]], [[Gaarden-Süd / Kronsburg|Gaarden]] (tlw.), [[Krusenrotter Weg#Hof_Krusenrott|Krusenrott]], Marienlust, [[Moorsee]] (vormals zu Kirchspiel Elmschenhagen gehörig), [[Petersburger Weg|Petersburg]], [[Poppenbrügge]], [[Seeburg]], [[Gaarden-Süd / Kronsburg|Sieverskrug]], [[Vieburger Gehölz#Hof_Vieburg|Vieburg]] und [[Wellsee]];<br>  
im [[Amt Kiel|Amt Cronshagen]]: Bahrenbrook, [[Kronshagen]], [[Hassee|Demühlen]], Eichkoppel, [[Hassee]], [[Hasseldieksdamm]], [[Mettenhof|Heidenberg]], Heisch, [[Holtenau]] (südlich von der Eiderschleuse), Kollhorst, Kämpen, [[Kopperpahler Teich| Kopperpahl, Kopperpahlerteich]], Moorloch, Mückenkuhl, Nienbrügge, Ottendorf, Rothenbek, [[Russee]], Schusterkathe, Speckenbek, Steckberg, Steenbek, Suchsdorf, Ueberland, Uhlenkrog, Viehdamm, Wik, Winterbek, Wittland und Cronshagener-Ziegelei. des Weiteren das Gut Projensdorf und vom Kloster Itzehoe [[Meimersdorf]].<br>


[[Elmschenhagen]] mit der Pfarrkirche Maria-Magdalenen war ein eigenes Kirchspiel, zu ihm [[Wellingdorf]] gehörte.<br>
In den Herzogtümern Schleswig und Holstein waren einige Kirchspiele und Kirchspielvogteien (Bezirk mehrerer Kirchspiele) bis 1867 ein Verwaltungsbezirk unterhalb eines Amtes.<br>
[[Neumühlen-Dietrichsdor|Dietrichdorf]] gehörte zum ''Kirchspiel Schönkirchen'' wie auch das Gut Oppendorf und das Gut Dobersdorf, Mönkeberg, Kitzeberg, Alt- und Neuheikendorf und Möltenort.<ref>[http://wiki-de.genealogy.net/Topographie_Holstein_1841/I-Z/033  Johannes von Schröder, Topographie des Herzogthums Holstein, des Fürstenthums Lübek und der freien und Hanse-Städte Hamburg und Lübek, Zweiter Theil J-Z, C. Fränckel Oldenburg (in Holstein) 1841, S. 33 und andere Stellen]</ref><br>
Unter preußischer Verwaltung wurden dann zwischen 1868 und 1888 Kirchspielvogteien als Untergliederung neben den Kommunalgemeinden und [[Adlige Güter|Gutsbezirken]] der neuen preußischen [[Kreis Kiel|Kreise]] eingeführt.<br>
Das Kirchspiel Kiel scheint nach der Reformation aber vorrangig nur für kirchliche Amtsverwaltung zuständig gewesen zu sein.  


Aus dem Kirchengemeinde des Kirchspiels Kiel wurden die lutherischen Kirchengemeinde in Kiel und Umgebung in der im Jahr 1867 gegründeten Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schleswig-Holstein.<ref>{{WP|Evangelisch-Lutherische_Landeskirche_Schleswig-Holsteins|Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schleswig-Holsteins}}</ref><br>
Eingepfarrt waren (Stand 1841):<br>
Heute angehören die Kirchengemeinde dem Kirchenkreis Altholstein angehören und Mitglied der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), deren Verwaltungssitz in der [[Martensdamm]] im Kiel.<ref>[https://www.kirchenkreis-altholstein.de/ Kirchenkreis Altholstein]. {{WP|Evangelisch-Lutherische_Kirche_in_Norddeutschland|Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland}}</ref>
die ganze Stadt (mit Ausschluß der Garnison) mit [[Brunswik]] (tlw.) und [[Hof Hammer]] mit Eiderkrug und Greverkathe;<br>
im [[Amt Kiel]] Brunswik (tlw.), [[Hamburger Chaussee|Hamburger Baum]], [[Lübscher Baum]], [[Düsternbrook]] und die [[Forstbaumschule|Forst- und Fruchtbaumschule Düvelsbek]], [[Gaarden-Süd / Kronsburg|Gaarden]] (tlw.), [[Krusenrotter Weg#Hof_Krusenrott|Krusenrott]], Marienlust, [[Moorsee]] (vormals zum Kirchspiel Elmschenhagen gehörig), [[Petersburger Weg|Petersburg]], [[Poppenbrügge]], [[Seeburg]], [[Gaarden-Süd / Kronsburg|Sieverskrug]], [[Vieburger Gehölz#Hof_Vieburg|Vieburg]] und [[Wellsee]];<br>
im [[Amt Kiel|Amt Cronshagen]] Bahrenbrook, [[Kronshagen]], [[Hassee|Demühlen]], Eichkoppel, [[Hassee]], [[Hasseldieksdamm]], [[Mettenhof|Heidenberg]], [[Grödeweg|Heisch]], [[Holtenau]] (südlich der Eiderschleuse), Kollhorst, Kämpen, [[Kopperpahler Teich| Kopperpahl, Kopperpahlerteich]], Moorloch, Mückenkuhl, Nienbrügge, Ottendorf, Rothenbek, [[Russee]], Schusterkathe, Speckenbek, Steckberg, Steenbek, Suchsdorf, Ueberland, [[Uhlenkrog]], Viehdamm, [[Wik]], Winterbek, Wittland und Cronshagener-Ziegelei. Des Weiteren das Gut Projensdorf und vom Kloster Itzehoe [[Meimersdorf]].<br>
 
[[Neumühlen-Dietrichsdorf|Dietrichsdorf]] gehörte zum ''Kirchspiel Schönkirchen'' wie auch das Gut Oppendorf und das Gut Dobersdorf, Mönkeberg, Kitzeberg, Alt- und Neuheikendorf und Möltenort.<ref>[http://wiki-de.genealogy.net/Topographie_Holstein_1841/I-Z/033  von Schröder ebd., Zweiter Theil J-Z, S. 33 und andere Stellen]</ref><br>
 
Die Kirchengemeinden des Kirchspiels Kiel bildeten ab 1867 die lutherischen Kirchengemeinden in Kiel und Umgebung in der damals neu gegründeten Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schleswig-Holstein.<ref>{{WP|Evangelisch-Lutherische_Landeskirche_Schleswig-Holsteins|Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schleswig-Holsteins}}</ref><br>
Heute gehören die Kirchengemeinden zum Kirchenkreis Altholstein und sind Mitglied der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), deren Verwaltungssitz im [[Martensdamm]] in Kiel liegt.<ref>[https://www.kirchenkreis-altholstein.de/ Kirchenkreis Altholstein]. {{WP|Evangelisch-Lutherische_Kirche_in_Norddeutschland|Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland}}</ref>


== Einzelnachweise ==  
== Einzelnachweise ==  

Aktuelle Version vom 29. September 2023, 12:07 Uhr

Pfarrkirche Nikolai 1868

Das Kirchspiel Kiel bezeichnete einen Pfarrbezirk (Parochie, Bezirk, in dem ein Pfarrer predigen und die kirchlichen Amtspflichten ausüben darf), in dem die Ortschaften und Kirchengemeinden ohne eigenen Pfarrer der damals einzigen Pfarrkirche in Kiel, der Nikolaikirche, und deren Pfarrer zugeordnet waren. Vor der Reformation, in Kiel um 1542, unterstand das Kirchspiel dem Erzbistum Bremen.[1]

Das Fischerdorf Ellerbek hatte im Jahre 1286 eine eigene Kirche. Zu dem Kirchspiel Ellerbek gehörte Elmschenhagen bis zum Jahre 1286 (und vermutlich auch Wellingdorf). Mit der Pfarrkirche Maria-Magdalene entstand das Kirchspiel Elmschenhagen, zu ihm gehörte dann Wellingdorf und Ellerbek. Die Ellerbeker Pfarrkirche war 1327 nicht mehr vorhanden.[2]

In den Herzogtümern Schleswig und Holstein waren einige Kirchspiele und Kirchspielvogteien (Bezirk mehrerer Kirchspiele) bis 1867 ein Verwaltungsbezirk unterhalb eines Amtes.
Unter preußischer Verwaltung wurden dann zwischen 1868 und 1888 Kirchspielvogteien als Untergliederung neben den Kommunalgemeinden und Gutsbezirken der neuen preußischen Kreise eingeführt.
Das Kirchspiel Kiel scheint nach der Reformation aber vorrangig nur für kirchliche Amtsverwaltung zuständig gewesen zu sein.

Eingepfarrt waren (Stand 1841):
die ganze Stadt (mit Ausschluß der Garnison) mit Brunswik (tlw.) und Hof Hammer mit Eiderkrug und Greverkathe;
im Amt Kiel Brunswik (tlw.), Hamburger Baum, Lübscher Baum, Düsternbrook und die Forst- und Fruchtbaumschule Düvelsbek, Gaarden (tlw.), Krusenrott, Marienlust, Moorsee (vormals zum Kirchspiel Elmschenhagen gehörig), Petersburg, Poppenbrügge, Seeburg, Sieverskrug, Vieburg und Wellsee;
im Amt Cronshagen Bahrenbrook, Kronshagen, Demühlen, Eichkoppel, Hassee, Hasseldieksdamm, Heidenberg, Heisch, Holtenau (südlich der Eiderschleuse), Kollhorst, Kämpen, Kopperpahl, Kopperpahlerteich, Moorloch, Mückenkuhl, Nienbrügge, Ottendorf, Rothenbek, Russee, Schusterkathe, Speckenbek, Steckberg, Steenbek, Suchsdorf, Ueberland, Uhlenkrog, Viehdamm, Wik, Winterbek, Wittland und Cronshagener-Ziegelei. Des Weiteren das Gut Projensdorf und vom Kloster Itzehoe Meimersdorf.

Dietrichsdorf gehörte zum Kirchspiel Schönkirchen wie auch das Gut Oppendorf und das Gut Dobersdorf, Mönkeberg, Kitzeberg, Alt- und Neuheikendorf und Möltenort.[3]

Die Kirchengemeinden des Kirchspiels Kiel bildeten ab 1867 die lutherischen Kirchengemeinden in Kiel und Umgebung in der damals neu gegründeten Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schleswig-Holstein.[4]
Heute gehören die Kirchengemeinden zum Kirchenkreis Altholstein und sind Mitglied der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), deren Verwaltungssitz im Martensdamm in Kiel liegt.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]