Wasserturm Ravensberg: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Wasserturm Ravensberg''' wurde im Jahr [[1896]] im [[Ravensberg (Stadtteil)|Stadtteil Ravensberg]] errichtet und stellte lange Zeit die Wasserversorgung im Kieler Norden sicher. [[1990]] wurde er stillgelegt, [[2013]] entkernt und ein Umbau zu Wohnzwecken begann.
Der '''Wasserturm Ravensberg''' wurde im Jahr [[1896]] im [[Ravensberg (Stadtteil)|Stadtteil Ravensberg]] errichtet und stellte lange Zeit die Wasserversorgung im Kieler Norden sicher. [[1990]] wurde er stillgelegt, ab [[2013]] entkernt und zu Wohnzwecken umgebaut.


Das Gebäude wurde von dem damaligen Kieler Stadtbaurat [[Rudolph Schmidt]] entworfen, der es – mit Rücksicht auf die zu erwartende Bebauung der Umgebung – architektonisch bewusst an mittelalterliche Befestigungs-, Stadt- und Burgtürme anlehnte.
== Geschichte ==
Das Gebäude (Postadresse: [[Niebuhrstraße]] 5) wurde von dem damaligen Kieler Stadtbaurat [[Rudolph Schmidt]] entworfen, der es – mit Rücksicht auf die zu erwartende Bebauung der Umgebung – architektonisch bewusst an mittelalterliche Befestigungs-, Stadt- und Burgtürme anlehnte.


Der aus Backsteinen errichtete Wasserturm befindet sich auf einer künstlichen Anhöhe, hat einen Durchmesser von 23,70 m und eine Höhe von ca. 30 m. Im Inneren befand sich bis zum Umbau des Gebäudes in 15 m Höhe ein nach oben offener Ringbehälter (ein Intze-Behälter) mit einem Fassungsvermögen von 2.500 Kubikmetern.
Der aus Backsteinen errichtete Wasserturm befindet sich auf einer künstlichen Anhöhe, hat einen Durchmesser von 23,70 m und eine Höhe von ca. 30 m. Im Inneren befand sich bis zum Umbau des Gebäudes in 15 m Höhe ein nach oben offener Ringbehälter (ein Intze-Behälter) mit einem Fassungsvermögen von 2.500 Kubikmetern.


[[1976]] wurde der Bau als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung in das Denkmalbuch des Landes Schleswig-Holstein eingetragen. Der wasserspeichernde Ringbehälter wurde [[1990]] außer Betrieb genommen.
== Zwischennutzung und Umbau ==
Nach der Stilllegung erwarb im Jahre [[2000]] ein privater Investor den Wasserturm. Bis [[2012]] wurde er für Veranstaltungen (Theater, Konzerte, Ausstellungen etc.) genutzt. So hatte nach dem Einbau einer Bühne und der notwendigen Technik dort das Privattheater [[Lore & Lay]] ab 2003 seine Spielstätte.<ref>[https://www.kiel-magazin.de/artikel/lore-lay-theater kiel-magazin] vom 6. Juli 2020, abgerufen am 29. Juni 2022</ref>
Im Jahre [[2000]] erwarb ein privater Investor den Wasserturm, der noch bis [[2012]] für Veranstaltungen (Theater, Konzerte, Ausstellungen etc.) genutzt wurde.<ref>[http://www.loreundlay-theater.de/ www.loreundlay-theater.de]</ref> [[2013]] begann die Entkernung und ein umfangreicher Umbau zu 34 modernen Eigentumswohnungen auf mehreren Ebenen einschließlich einer Tiefgarage mit 92 Stellplätzen für Fahrzeuge und Fahrräder.<ref>''Kieler Nachrichten'': ''[https://www.kn-online.de/Kiel/Wohnen-im-Wasserturm-vor-dem-Start Wohnen im Wasserturm vor dem Start]'', 22.3.2013</ref> Dabei blieb das äußere Erscheinungsbild erhalten.<ref>''Kieler Nachrichten'': ''[https://www.kn-online.de/Kiel/Konkrete-Plaene-fuer-Wohnen-am-Wasserturm Konkrete Pläne für Wohnen am Wasserturm]'', 12.10.2012</ref>


Während der Bombenangriffe auf Kiel im II. Weltkrieg stand an der Ecke [[Ravensberg (Straße)|Ravensberg]] und [[Rankestraße]] eine [[Nebeltonne]] [https://Bunker-Kiel.com Originalartikel unter Marine-Nebel-Abteilung II]. Diese wurde bei Herannahen der Bombenflugzeuge gezündet. Durch die Vernebelung sollte die Lage des Stadtgebietes verschleiert werden, da der [[Nord-Ostsee-Kanal]] mit den [[Holtenau]]er Schleusen und die Bebauung der Stadt mit den Werften bei klarem Wetter wie auf einem Präsentierteller lagen. Der Nebelstoff wurde aus zahlreichen taktisch verteilten Fässern mit Druckluftbehältern über einen Verdampfer abgeblasen. [5, 7]
2013 begann die Entkernung und ein umfangreicher Umbau zu 34 modernen Eigentumswohnungen auf mehreren Ebenen und einer Tiefgarage mit 92 Stellplätzen für Fahrzeuge und Fahrräder.<ref>''Kieler Nachrichten'': ''[https://www.kn-online.de/Kiel/Wohnen-im-Wasserturm-vor-dem-Start Wohnen im Wasserturm vor dem Start]'', 22.3.2013</ref> Dabei blieb das äußere Erscheinungsbild erhalten.<ref>''Kieler Nachrichten'': ''[https://www.kn-online.de/Kiel/Konkrete-Plaene-fuer-Wohnen-am-Wasserturm Konkrete Pläne für Wohnen am Wasserturm]'', 12.10.2012</ref>


== Denkmalschutz ==
[[1976]] wurde der Bau als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung beim Landesamt für Denkmalpflege unter der Nummer 3275 in das Denkmalbuch der Landeshauptstadt Kiel eingetragen.<ref>[https://opendata.schleswig-holstein.de/collection/denkmalliste-kiel/aktuell.pdf Denkmalliste] der Landeshauptstadt Kiel, abgerufen am 29. Juni 2022</ref>
<!-- Text auskommentiert Text weil er sich nicht auf den Wasserturm bezieht:
Während der Bombenangriffe auf Kiel im II. Weltkrieg stand an der Ecke [[Ravensberg (Straße)|Ravensberg]] und [[Rankestraße]] eine [[Nebeltonne]] [https://Bunker-Kiel.com Originalartikel unter Marine-Nebel-Abteilung II]. Diese wurde bei Herannahen der Bombenflugzeuge gezündet. Durch die Vernebelung sollte die Lage des Stadtgebietes verschleiert werden, da der [[Nord-Ostsee-Kanal]] mit den [[Holtenau]]er Schleusen und die Bebauung der Stadt mit den Werften bei klarem Wetter wie auf einem Präsentierteller lagen. Der Nebelstoff wurde aus zahlreichen taktisch verteilten Fässern mit Druckluftbehältern über einen Verdampfer abgeblasen. [5, 7] -->
== Bilder ==
== Bilder ==
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WasserturmRavensberg.jpg|Schnittmodell vom Wasserturm Ravensberg
WasserturmRavensberg.jpg|Schnittmodell vom Wasserturm Ravensberg
Revensberg_Wasserturm_Luftbildaufnahme.jpg|Luftbild des Wasserturms (Sept. 2019)
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Aktuelle Version vom 29. Juni 2022, 20:54 Uhr

Wasserturm Ravensberg (2018)

Der Wasserturm Ravensberg wurde im Jahr 1896 im Stadtteil Ravensberg errichtet und stellte lange Zeit die Wasserversorgung im Kieler Norden sicher. 1990 wurde er stillgelegt, ab 2013 entkernt und zu Wohnzwecken umgebaut.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebäude (Postadresse: Niebuhrstraße 5) wurde von dem damaligen Kieler Stadtbaurat Rudolph Schmidt entworfen, der es – mit Rücksicht auf die zu erwartende Bebauung der Umgebung – architektonisch bewusst an mittelalterliche Befestigungs-, Stadt- und Burgtürme anlehnte.

Der aus Backsteinen errichtete Wasserturm befindet sich auf einer künstlichen Anhöhe, hat einen Durchmesser von 23,70 m und eine Höhe von ca. 30 m. Im Inneren befand sich bis zum Umbau des Gebäudes in 15 m Höhe ein nach oben offener Ringbehälter (ein Intze-Behälter) mit einem Fassungsvermögen von 2.500 Kubikmetern.

Zwischennutzung und Umbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Stilllegung erwarb im Jahre 2000 ein privater Investor den Wasserturm. Bis 2012 wurde er für Veranstaltungen (Theater, Konzerte, Ausstellungen etc.) genutzt. So hatte nach dem Einbau einer Bühne und der notwendigen Technik dort das Privattheater Lore & Lay ab 2003 seine Spielstätte.[1]

2013 begann die Entkernung und ein umfangreicher Umbau zu 34 modernen Eigentumswohnungen auf mehreren Ebenen und einer Tiefgarage mit 92 Stellplätzen für Fahrzeuge und Fahrräder.[2] Dabei blieb das äußere Erscheinungsbild erhalten.[3]

Denkmalschutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1976 wurde der Bau als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung beim Landesamt für Denkmalpflege unter der Nummer 3275 in das Denkmalbuch der Landeshauptstadt Kiel eingetragen.[4]

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. kiel-magazin vom 6. Juli 2020, abgerufen am 29. Juni 2022
  2. Kieler Nachrichten: Wohnen im Wasserturm vor dem Start, 22.3.2013
  3. Kieler Nachrichten: Konkrete Pläne für Wohnen am Wasserturm, 12.10.2012
  4. Denkmalliste der Landeshauptstadt Kiel, abgerufen am 29. Juni 2022