Stadtmuseum Warleberger Hof
Das Stadtmuseum Warleberger Hof befindet sich im ältesten noch erhaltenen Adelshaus aus dem frühen 17. Jahrhundert in der Dänischen Straße 19, inmitten der Kieler Altstadt. Sehenswert sind nicht nur das eindrucksvolle Mauerwerk mit dem original erhaltenen Sandsteinportal, sondern auch die historischen Räume und der Gewölbekeller.
Gebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Beim Gebäude des Warleberger Hofs handelt es sich um das fünftälteste Gebäude in der Stadt. Älter sind nur die Nikolaikirche, Teile des Klosters, Gewölbereste des historischen Rathauses und der Fundamentsockel des Kieler Schlosses. Der Rantzaubau des Schlosses ist gut 50 Jahre jünger als der Warleberger Hof. Allerdings zeigte sich bei Umbauarbeiten in den Jahren 2009 bis 2011, dass die Keller noch wesentlich älter sind. Denn dabei wurden Fundamentbalken entdeckt, die mittels Dendrochronologie auf das Jahr 1278 datiert werden konnten, nur 36 Jahre nach der Stadtgründung.
Der Warleberger Hof wurde ab 1616 als adeliger Freihof vom Amtsschreiber Christoph Martens, dem Amtsschreiber des schleswig-holsteinischen Herzogs, erbaut und 1686 an Henning von Thienen auf Gut Warleberg verkauft, wodurch der Hof zu seinem Namen kam. Nachdem es im Besitz der Familien von Buchwaldt und von Blome gewesen war, ließ Henning Bendix von Rumohr ab 1765 das Haus umbauen. Aus dieser Zeit stammen das Sandsteinportal mit dem goldenen R für Rumohr, die bemalten Stuckdecken und die Wandgemälde im Erdgeschoss. 1839 wurde das Haus für 6.000 Reichstaler Eigentum der Universität. Sie brachte dort ihre Sammlung zur Völkerkunde, Zoologie und Medizingeschichte sowie das Hebbel- und Theatermuseum unter. In den Gewölbekeller zog die Anatomie ein.
1909 wurde die Fassade um 5 m zurückgesetzt, weil die Dänische Straße zugunsten der Straßenbahn verbreitert werden musste. Nach dem Zweiten Weltkrieg verkaufte die Universität es an die Stadt Kiel.[1][2]
Seit 1970 beherbergt es das Stadtmuseum. Es wurde am 17. September 1970 mit einer viel beachteten Wanderausstellung italienischer Bronzekunst eröffnet. Der Warleberger Hof ist eingetragen in die Liste der Kulturdenkmale in Kiel-Altstadt.[3]
Sammlungen und Ausstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In den drei Geschossen des Warleberger Hofes werden Wechselausstellungen zu stadt- und kulturgeschichtlichen Themen des 19. und 20. Jahrhunderts sowie kritische Grafik und Kunsthandwerk gezeigt. Das Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseum unterhält im Wissenschaftspark in Kiel ein Depot, das in unregelmäßigen Abständen geführte Besichtigungen anbietet.[4] Unter Anderem ist dort der der originale Wiederaufbau des Schreibwarenladens Vollbehr aus Kiel-Gaarden zu sehen, der anlässlich der dortigen Stadtsanierung im Jahre 1986 vollständig (innen und außen) einschließlich aller Waren und Zeitschriften abgebaut und 2009 im Museumsdepot wieder aufgebaut wurde.
Öffnungszeiten:[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Dienstag - Sonntag 10 - 18 Uhr
- Donnerstag bis 20 Uhr
- öffentliche Führungen Sonntags, 11:30 Uhr und 15:30 Uhr (Dauer 60 Minuten), 1 €
Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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Der Warleberger Hof im November 1965
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Sandsteinportal
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Gebäuderückseite, Juli 2014
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Gebäuderückseite, Blick vom Platz des Kieler Friedens, Mai 2020
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Die Hauptfiguren des Kieler Umschlags: Asmus Bremer und seine Frau Katharina
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Gewölbekeller
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Knaggen des Telemannschen Hauses (1576) und aus der Kehdenstraße (um 1550),
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Modell des Kieler Hafens im Mittelalter
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
„Warleberger Hof“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de
- Museen am Meer, gemeinsamer Internetauftritt der Museen auf kiel.de
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Wikipedia: Hof „Warleberger Hof“
- ↑ Stadtmuseum Warleberger Hof; Ausstellung & Geschichte
- ↑ Liste der Kulturdenkmale in Kiel (nach Stadtteilen gegliedert) in der deutschsprachigen Wikipedia
- ↑ Museumsdepot öffnet seine Türen