Kieler Schloss

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Kieler Schloss mit Rantzaubau (links) und Landeshalle (Mitte), 2010

Das Kieler Schloss war eine der Nebenresidenzen der Gottorfer Herzöge. Das Schloss konnte eine abwechslungsreiche Baugeschichte vorweisen und wurde in der jüngeren Kunstgeschichte als einer der bedeutendsten Profanbauten Schleswig-Holstein bezeichnet. Das Schloss brannte während des Zweiten Weltkrieges aus. Die Ruine wurde anschließend größtenteils abgetragen und durch einen Neubau ersetzt.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kieler Schloss hat seinen Ursprung in einer Burg des Mittelalters, die vermutlich bereits 1242 zur Zeit der Gründung Kiels errichtet wurde und die Siedlung an einer schmalen Landzunge zwischen Kieler Förde und Kleinem Kiel schützen sollte. Bauherr war der Stadtgründer Adolf von Schauenburg. Im 15. Jahrhundert kam das Schloss durch die Auswirkungen des Vertrags von Ribe in den Besitz des dänischen Königs Friedrich I. Sein Sohn Adolf begründete als Adolf I. das Herzogtum Schleswig-Holstein-Gottorf, dem die Stadt Kiel samt Schloss zugeschlagen wurden. Nach dem Ende des Großen Nordischen Krieges wurden Schleswig und Holstein aufgeteilt, das Kieler Schloss wurde kurzzeitig Hauptresidenz des jetzt nur noch über die holsteinischen Anteile regierenden Gottorfer Herzogs Carl Friedrich. Er hatte die älteste Tochter der russischen Zaren Peters des Großen, Anna Petrowna, geheiratet und nahm mit ihr am 26. August 1727 Residenz auf dem Kieler Schloss. Das Schloss wurde so zum Geburtsort von deren Sohn, dem späteren russischen Zaren Peter III.[2]

Im 19. Jahrhundert diente das Schloss unterschiedlichen Zwecken. Es stand zeitweise der Universität zur Verfügung. Während des Deutsch-Dänischen Krieges diente es als Lazarett und militärisches Hauptquartier. Von 1888 bis 1918 diente es als Wohnsitz des Prinzen Heinrich von Preußen. Nach dem Ersten Weltkrieg verlor das Schloss seine Bedeutung. Es wurde Verwaltungssitz und nahm die Landesbibliothek auf.

In den Luftangriffen des Zweiten Weltkrieges erlitt das Schloss starke Zerstörungen und brannte nach einem Angriff am 4. Januar 1944 bis auf die Grundmauern aus. Der in den 1960er Jahren neu errichtete Ostflügel beherbergte bis 2003 in den oberen Stockwerken die Landesbibliothek. Der Westflügel wurde von der Volkshochschule genutzt. An Stelle des abgetragenen Südflügels wurde ein aufgestelzter Flachbau gebaut und Historische Landeshalle genannt. Seit 2005 steht der gesamte Schlosskomplex – einschließlich der Nachkriegsbauten – unter Denkmalschutz.[3]

Die Veranstaltungsräume im Schloss werden von der Kiel Concerts GmbH betrieben.

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 Commons: Kieler Schloss – Sammlung von Bildern

Karte „Kieler Schloss“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wikipedia: „Kieler Schloss“
  2. Andreßen, Rüdiger (Hrsg.): Das Kieler Schloss - Residenz im Herzen der Stadt, Kiel (Wachholtz), 2017, ISBN 978-3-529-05134-0; dort S. 96 ff
  3. Liste der Kulturdenkmale in Kiel (nach Stadtteilen gegliedert) in der deutschsprachigen Wikipedia