Eggerstedtstraße: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Name '''Eggerstedtstraße''' wurde am [[18. März]] [[1965]] von der Kieler Ratsversammlung festgelegt.<ref>{{Kieler Straßenlexikon}}</ref> Die Eggerstedtstraße ist nach der [[Falckstraße]] (1881) die zweite Straße in der [[Altstadt]], die neuzeitlich angelegt wurde und keinem historischen Straßenverlauf folgt. | Der Name '''Eggerstedtstraße''' wurde am [[18. März]] [[1965]] von der Kieler [[Ratsversammlung]] festgelegt.<ref>{{Kieler Straßenlexikon}}</ref> Die Eggerstedtstraße ist nach der [[Falckstraße]] (1881) die zweite Straße in der [[Altstadt]], die neuzeitlich angelegt wurde und keinem historischen Straßenverlauf folgt. | ||
Ihrer Benennung ging eine kontrovers geführte Diskussion in der Ratsversammlung und der Öffentlichkeit voran. Die ursprünglichen Positionen forderten einerseits, dass der gesamte Straßenzug von [[Wall]] bis zur [[Dänische Straße|Dänischen Straße]] ''Otto-Eggerstedt-Straße'' heißen solle, und andererseits, dass die historischen Straßennamen [[Pfaffenstraße]], [[Nikolaikirchhof]] und [[Burgstraße]] nicht angetastet werden dürften. Daraus wurde schließlich der Kompromiss, das die Burgstraße bestehen blieb, die neue Straße den Namen ''Eggerstedtstraße'' bekam und ''Pfaffenstraße'' sowie ''Nikolaikirchhof'' in unmittelbarer Nachbarschaft davon erhalten blieben. | |||
Ihr Name erinnert an den Reichstagsabgeordneten Otto Eggerstedt (* [[27. August]] [[1886]] in Kiel; † [[12. Oktober]] [[1933]] in Esterwegen), der sozialdemokratischer Abgeordneter in Kiel war. Er wurde 1933 im Konzentrationslager in Esterwegen ermordet.<ref>{{WP|Otto_Eggerstedt|Otto Eggerstedt}}</ref> Im August 2007 ist vor Eggerstedts letzter Wohnung in der [[Eichhofstraße]] zu seinem Gedenken ein [[Stolpersteine|Stolperstein]] verlegt worden. | Ihr Name erinnert an den Reichstagsabgeordneten Otto Eggerstedt (* [[27. August]] [[1886]] in Kiel; † [[12. Oktober]] [[1933]] in Esterwegen), der sozialdemokratischer Abgeordneter in Kiel war. Er wurde 1933 im Konzentrationslager in Esterwegen ermordet.<ref>{{WP|Otto_Eggerstedt|Otto Eggerstedt}}</ref> Im August 2007 ist vor Eggerstedts letzter Wohnung in der [[Eichhofstraße]] zu seinem Gedenken ein [[Stolpersteine|Stolperstein]] verlegt worden. |
Version vom 12. April 2018, 17:01 Uhr
Eggerstedtstraße
- Ort
- Kiel
- PLZ
- 24103
- Stadtteil
- Altstadt
- Hist. Namen
- Pfaffenstraße, Nikolaikirchhof
- Querstraßen
- Kaistraße, Wall, Schuhmacherstraße, Flämische Straße, Schloßstraße
- Bauwerke
- Nikolaikirche
- Nutzung
- Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr
Geschichte
Der Name Eggerstedtstraße wurde am 18. März 1965 von der Kieler Ratsversammlung festgelegt.[1] Die Eggerstedtstraße ist nach der Falckstraße (1881) die zweite Straße in der Altstadt, die neuzeitlich angelegt wurde und keinem historischen Straßenverlauf folgt.
Ihrer Benennung ging eine kontrovers geführte Diskussion in der Ratsversammlung und der Öffentlichkeit voran. Die ursprünglichen Positionen forderten einerseits, dass der gesamte Straßenzug von Wall bis zur Dänischen Straße Otto-Eggerstedt-Straße heißen solle, und andererseits, dass die historischen Straßennamen Pfaffenstraße, Nikolaikirchhof und Burgstraße nicht angetastet werden dürften. Daraus wurde schließlich der Kompromiss, das die Burgstraße bestehen blieb, die neue Straße den Namen Eggerstedtstraße bekam und Pfaffenstraße sowie Nikolaikirchhof in unmittelbarer Nachbarschaft davon erhalten blieben.
Ihr Name erinnert an den Reichstagsabgeordneten Otto Eggerstedt (* 27. August 1886 in Kiel; † 12. Oktober 1933 in Esterwegen), der sozialdemokratischer Abgeordneter in Kiel war. Er wurde 1933 im Konzentrationslager in Esterwegen ermordet.[2] Im August 2007 ist vor Eggerstedts letzter Wohnung in der Eichhofstraße zu seinem Gedenken ein Stolperstein verlegt worden.
Umbau Schloßquartier
Im Herbst 2015 wurde mit umfangreichen Umbauarbeiten im Bereich der Eggerstedt- und der Schloßstraße begonnen.[3]. Nachdem die vorhandene Bebauung im Bereich entfernt wurde, fand man dort jahrundertealte Kellerruinen, die von Archäologen sorgfältig freigelegt und ausgewertet wurden.[4]
Im Zuge des Umbaus ist der obere Teil der Eggerstedtstraße überbaut worden. Zwischenzeitlich war sogar geplant, dass sie ganz aus dem Stadtbild verschwinden und stattdessen ein Platz im neu gebauten Stadtviertel an Otto Eggerstedt erinnern sollte. Nun aber soll der südliche Teil der Straße jedoch bestehen bleiben und durch eine Stele, die den Namensgeber würdigt, in ihrer Bedeutung für die Stadtgeschichte hervorgehoben werden. Ein verbliebener Abschnitt wurde am 17. November 2016 in Schlossplatz umbenannt.
Stolpersteine
- Eggerstedtstraße 1 für Albrecht Marienfeld
Vereine
- Nr. 1: Kieler Mieterverein
Bilder
-
Blick vom Wall zur Nikolaikirche, 1966
-
Baugrube, 2016
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Mauerreste, 2016
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Hier fuhr früher die Straßenbahn; Riegelbau des Schlossquartiers in der ehemaligen Eggerstedtstraße; August 2017
Weblinks
„Eggerstedtstraße“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de
Einzelnachweise
- ↑ Hans-G. Hilscher: Kieler Straßenlexikon. Fortgeführt nach 2005 durch Dietrich Bleihöfer, ab 2022 durch Frank Mönig, Amt für Bauordnung, Vermessung und Geoinformation der Landeshauptstadt Kiel, Stand: Januar 2021. Abrufbar auf www.kiel.de oder als .pdf-Datei, ca. 1,5 MB
- ↑ Wikipedia: „Otto Eggerstedt“
- ↑ Startschuss für das Schlossquartier, Artikel vom 5. September 2015 auf shz.de
- ↑ Abtauchen in die Geschichte, Artikel vom 5. April 2016 auf kn-online.de