Paul Lindemann: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Paul Lindemann''' (* [[10. Januar]] [[1871]] | '''Paul Lindemann''' (* [[10. Januar]] [[1871]] in Warnemünde; † [[15. Mai]] [[1924]] in Wandsbek<ref>{{WP}}</ref>) war vom [[3. Dezember]] [[1912]] bis zum [[15. Oktober]] [[1919]] [[Oberbürgermeister]] in Kiel. | ||
Lindemann wurde | Lindemann wurde 1871 in Warnemünde geboren. 1888 bestand er das Abitur in Rostock. Danach studierte er in Leipzig und Rostock Rechts- und Staatswissenschaften und wurde am 1. Januar 1907 Stadtrat in Magdeburg. | ||
Als 1908 unter dem Oberbürgermeister [[Paul Fuß]] die Stelle eines Bürgermeisters in Kiel ausgeschrieben wurde, bewarb sich Lindemann um dieses Amt. Am 16. September wurde er zum zweiten Bürgermeister gewählt und übernahm die Finanzverwaltung. 1912 trat er die Nachfolge von Paul Fuß als Oberbürgermeister an. Mit dem Ausbruch des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] sah sich Lindemann allerdings bald mit völlig neuen Herausforderungen konfrontiert. | Als 1908 unter dem Oberbürgermeister [[Paul Fuß]] die Stelle eines Bürgermeisters in Kiel ausgeschrieben wurde, bewarb sich Lindemann um dieses Amt. Am 16. September wurde er zum zweiten Bürgermeister gewählt und übernahm die Finanzverwaltung. 1912 trat er die Nachfolge von Paul Fuß als Oberbürgermeister an. Mit dem Ausbruch des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] sah sich Lindemann allerdings bald mit völlig neuen Herausforderungen konfrontiert. | ||
Nach dem Zusammenbruch des Kaiserreiches, der [[Kieler Matrosenaufstand|Revolution 1918]] und der Entstehung der Weimarer Republik änderte sich politisch manches, z. B. auch das Gemeindewahlrecht. Im Kaiserreich war es üblich gewesen, dass die Kandidaten zur [[Magistrat]]swahl aus einer Kommission der Stadtverordneten und der Magistratsmitglieder vorgeschlagen wurden. Seit 1919 hatte allein die Stadtverordentenversammlung das Vorschlagsrecht. Gewählt wurden die Kandidaten von der Bevölkerung. | Nach dem Zusammenbruch des Kaiserreiches, der [[Kieler Matrosenaufstand|Revolution 1918]] und der Entstehung der Weimarer Republik änderte sich politisch manches, z. B. auch das Gemeindewahlrecht. Im Kaiserreich war es üblich gewesen, dass die Kandidaten zur [[Magistrat]]swahl aus einer Kommission der Stadtverordneten und der Magistratsmitglieder vorgeschlagen wurden. Seit 1919 hatte allein die Stadtverordentenversammlung das Vorschlagsrecht. Gewählt wurden die Kandidaten von der Bevölkerung. In seiner Einführungsrede bedauerte Lindemann das neue Auswahlverfahren; seine Meinung wurde von der SPD als Provokation und Missbrauch der Amtsführung gewertet. Daraufhin trat Lindemann zurück und wurde am [[14. Oktober]] [[1919]] aus seinem Amt verabschiedet. | ||
1920 wurde Lindemann zum Oberpräsidenten der Provinz Schleswig-Holstein ernannt. Als am [[17. März]] [[1920]] der ''Kapp-Putsch'' in Berlin scheiterte, floh er aus Kiel. In Leipzig stellte er sich der Polizei. Das Hochverratsverfahren gegen ihn und die anderen wurde im August durch Generalamnestie eingestellt. | 1920 wurde Lindemann zum Oberpräsidenten der Provinz Schleswig-Holstein ernannt. Als am [[17. März]] [[1920]] der ''Kapp-Putsch'' in Berlin scheiterte, floh er aus Kiel. In Leipzig stellte er sich der Polizei. Das Hochverratsverfahren gegen ihn und die anderen wurde im August durch Generalamnestie eingestellt. | ||
Paul Lindemann verstarb 1924 in Wandsbek.<ref>[http://www.kiel.de/kultur/stadtgeschichte/ob/oberbuergermeister_lindemann.php ''Biografie Paul Lindemann''] auf kiel.de, zuletzt abgerufen 11.08.2016</ref> | |||
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Version vom 27. Dezember 2016, 06:58 Uhr
Paul Lindemann (* 10. Januar 1871 in Warnemünde; † 15. Mai 1924 in Wandsbek[1]) war vom 3. Dezember 1912 bis zum 15. Oktober 1919 Oberbürgermeister in Kiel.
Lindemann wurde 1871 in Warnemünde geboren. 1888 bestand er das Abitur in Rostock. Danach studierte er in Leipzig und Rostock Rechts- und Staatswissenschaften und wurde am 1. Januar 1907 Stadtrat in Magdeburg.
Als 1908 unter dem Oberbürgermeister Paul Fuß die Stelle eines Bürgermeisters in Kiel ausgeschrieben wurde, bewarb sich Lindemann um dieses Amt. Am 16. September wurde er zum zweiten Bürgermeister gewählt und übernahm die Finanzverwaltung. 1912 trat er die Nachfolge von Paul Fuß als Oberbürgermeister an. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs sah sich Lindemann allerdings bald mit völlig neuen Herausforderungen konfrontiert.
Nach dem Zusammenbruch des Kaiserreiches, der Revolution 1918 und der Entstehung der Weimarer Republik änderte sich politisch manches, z. B. auch das Gemeindewahlrecht. Im Kaiserreich war es üblich gewesen, dass die Kandidaten zur Magistratswahl aus einer Kommission der Stadtverordneten und der Magistratsmitglieder vorgeschlagen wurden. Seit 1919 hatte allein die Stadtverordentenversammlung das Vorschlagsrecht. Gewählt wurden die Kandidaten von der Bevölkerung. In seiner Einführungsrede bedauerte Lindemann das neue Auswahlverfahren; seine Meinung wurde von der SPD als Provokation und Missbrauch der Amtsführung gewertet. Daraufhin trat Lindemann zurück und wurde am 14. Oktober 1919 aus seinem Amt verabschiedet.
1920 wurde Lindemann zum Oberpräsidenten der Provinz Schleswig-Holstein ernannt. Als am 17. März 1920 der Kapp-Putsch in Berlin scheiterte, floh er aus Kiel. In Leipzig stellte er sich der Polizei. Das Hochverratsverfahren gegen ihn und die anderen wurde im August durch Generalamnestie eingestellt.
Paul Lindemann verstarb 1924 in Wandsbek.[2]
Einzelnachweise
- ↑ Wikipedia: „Paul Lindemann“
- ↑ Biografie Paul Lindemann auf kiel.de, zuletzt abgerufen 11.08.2016
Heinrich Mölling (1867–1888) | Paul Fuß (1888–1912) | Paul Lindemann (1912–1919) | Emil Lueken (1920–1933) | Walter Behrens (1933–1945) | Max Emcke (1945–1946) | Otto Tschadek (1946) | Willi Koch (1946) | Andreas Gayk (1946–1954) | Hans Müthling (1955–1965) | Günther Bantzer (1965–1980) | Karl Heinz Luckhardt (1980–1992) | Otto Kelling (1992–1996) | Karl-Heinz Zimmer (1996–1997) | Norbert Gansel (1997–2003) | Angelika Volquartz (2003–2009) | Torsten Albig (2009–2012) | Susanne Gaschke (2012–2013) | Ulf Kämpfer (2014–)