Toppoint e. V.
Toppoint e. V.
auch "Die Toppoint"
- Adresse
- Holzkoppelweg 20, 24118 Kiel
- Vereinsregister
- VR 3441 KI
- Vorstand
- Semih Acis
- Mitglieder
- 400+
- Gründungsdatum
- 19.7.1990
- Aktiv
- ja
- Gemeinnützig
- ja
- Telefon
- +49 431-562136
- Web
- https://toppoint.de/
Der Toppoint e. V. ist ein Hacker- und Makerspace in Kiel, Schleswig-Holstein. Der Verein bietet seit 1990 eine Plattform für technikbegeisterte Menschen, um sich auszutauschen, voneinander zu lernen, zu experimentieren und gemeinsam an kreativen Projekten zu arbeiten. Die Räumlichkeiten bieten Platz für vielfältige Aktivitäten - von Workshops über Projekte bis hin zu Diskussionen über neueste technologische Entwicklungen.
Geschichte
Die Toppoint Mailbox
Die Wurzeln des Toppoint e. V. reichen bis in die 1980er Jahre zurück. 1988 wurde die Toppoint-Mailbox von Jens Briesofsky und Matthias Hirte in Raisdorf als BBS (Bulletin Board System) gegründet. Die Mailbox lief auf einem Atari ST mit dem Betriebssystem RTOS/UH und einer selbstprogrammierten Mailbox-Software. Der Name Toppoint entstand spontan: Auf dem Schreibtisch lag eine Packung Toppoint-Lochverstärkungsringe, die als Namensgeber diente.[1]
Gründung des Vereins
Am 19. Juli 1990 wurde der Toppoint e. V. als gemeinnütziger Verein gegründet, um die Mailbox auf eine stabile Basis zu stellen. Treibende Kräfte waren Georg Hörmann und Marten Feldtmann. Der Verein war Teil einer Bewegung von Bürgernetzvereinen in Deutschland, die in den frühen 1990er-Jahren das Internet per Modem nach Deutschland brachten.[1]
Ein entscheidender Meilenstein war die Gründung des Individual Network e.V. am 21. Juni 1992 in Oldenburg. Dieser Dachverband ermöglichte es Vereinen wie Toppoint, gemeinsam Internetzugänge zu organisieren. Toppoint erhielt eine 50%-Finanzierung für eine Leitung. Da die Deutsche Bundespost so eine Profi-Leitung nicht in einer Privatwohnung installieren durfte, zog der Verein in erste offizielle Räume im Hinterhof der Eichhofstraße 10 in Kiel um.[1]
Pionierarbeit im Internet
Mit dem dauerhaften Internetanschluss wurde Toppoint zu einem Vorreiter in Norddeutschland. Der Verein bot nicht nur Privatpersonen, sondern auch Unternehmen Zugang zum Netz - was aufgrund der Gemeinnützigkeit und der Nutzung des DFN (Deutsches Forschungsnetz) jedoch rechtliche Herausforderungen mit sich brachte. 1992 gründeten Mitglieder des Sysop-Teams die NetUSE GmbH (heute: NetUSE AG), um kommerzielle Dienstleistungen anzubieten. Das Unternehmen spezialisierte sich auf IT-Operations und Security und existiert bis heute mit über 120 Mitarbeitern.[1]
Vom Bürgernetz zum Makerspace
In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich Toppoint von einer Mailbox zu einem Hacker- und Makerspace. Die Räumlichkeiten wechselten mehrmals, bis der Verein seinen aktuellen Standort im Holzkoppelweg 20 bezog. Hier stehen Mitgliedern und Gästen Werkstätten, Arbeitsplätze und Veranstaltungsräume zur Verfügung. Der Verein fördert Wissenstransfer, Kreativität und Experimentierfreude und ist ein Ort für Workshops, Projekte und den Austausch über neue Technologien.[1]
Jubiläen und Bedeutung
2015 feierte der Verein sein 25-jähriges Bestehen in den Räumlichkeiten in der Fraunhoferstraße.[2]
2025 feierte Toppoint sein 35-jähriges Bestehen. Der Verein gilt als einer der ältesten aktiven Hacker- und Makerspaces Deutschlands und hat maßgeblich zur Internetkultur in Kiel beigetragen.
Aktivitäten und Angebote
Toppoint bietet seinen Mitgliedern und Besuchern:
- Offene Werkstätten für Elektronik, 3D-Druck, Programmierung und Handwerk
- Regelmäßige Treffen, Vorträge und Workshops zu Themen wie IT-Sicherheit, Open Source und Maker-Kultur
- Projekträume für gemeinsame Entwicklungen und Experimente
- Vernetzung mit anderen Hackerspaces und Initiativen in Deutschland
Der Verein ist offen für alle Interessierten - unabhängig von technischem Vorwissen. Ein besonderer Fokus liegt auf Bildung, Gemeinschaft und dem freien Zugang zu Wissen.
Organisation und Finanzierung
Toppoint e. V. ist als gemeinnütziger Verein organisiert und finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Projektförderungen. Die Räumlichkeiten im Holzkoppelweg bieten Platz für eine Vielzahl von Aktivitäten und sind ein zentraler Anlaufpunkt für die Kieler Tech- und Kreativszene.