Corona-Pandemie

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Die Corona-Pandemie ist ein Ausbruch der Atemwegserkrankung COVID-19. In ihrem Verlauf hatte die Pandemie auch Auswirkungen auf Kiel.

COVID-19 war erstmals Ende Dezember 2019 in der chinesischen Millionenstadt Wuhan ausgebrochen. Sie entwickelte sich im Januar 2020 in China zur Epidemie und breitete sich schließlich weltweit aus. Der Ausbruch wurde durch das bis dahin unbekannte Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelöst. Dieses Virus wird auch als neuartiges Coronavirus bezeichnet.

Im März 2020 erreicht die Krankheit Kiel. Ab Anfang April 2020 wurden große Teile des öffentlichen Lebens heruntergefahren. Geschäfte und Restaurants mussten schließen, der Kontakt zwischen den Menschen wurde massiv beschränkt.

Verlauf

Datum Erkrankte aktuell Erkrankte kumuliert Verstorbene kumuliert aktuell im Krankenhaus
24. März - 63 - - 4
25. März - 66 1 - 9
26. März - 74 1 - 9
27. März - 88 1 - 10
28. März - 100 1 - 14
29. März - 113 1 - 14
30. März - 121 1 - 17
31. März 115 124 1 8 17
1. April 111 136 1 21 21
2. April 107 146 1 38 20
3. April 116 157 1 40 18
4. April 116 160 1 43 18
5. April 118 164 1 45 19
6. April 115 168 2 51 20
7. April 102 170 2 65 21
8. April 98 175 3 74 20
9. April 100 186 4 82 20
10. April 98 191 5 88 18
11. April ? ? ? ? ?
12. April 88 194 5 101 17
13. April 85 197 6 106 16
14. April 73 198 7 118 14
15. April 77 208 7 124 16
16. April 83 217 7 127 16
17. April 81 219 7 130 16
18. April 81 221 7 133 16
19. April 68 221 7 146 16

Stand: 19. April 2020[1]

Maßnahmen der Verwaltung

2020

  • 19. März: Die Stadt Kiel gibt bekannt, dass die vom 20. bis 28. Juni geplante Kieler Woche auf den 5. bis 13. September verschoben wird.
  • 27. März: Sämtliche Sportboothäfen werden geschlossen[2].
  • 3. April: Oberbürgermeister Ulf Kämpfer erlässt eine "Allgemeinverfügung zum Verbot und zur Beschränkung von Kontakten in besonderen öffentlichen Bereichen auf dem Gebiet der Landeshauptstadt Kiel." Sie ersetzt die Allgemeinverfügungen vom 23. März und 1. April.[3]

Verkehr

Abgesperrter Bereich im Bus
  • 13. März: In den Bussen bleiben zum Schutz der Fahrer*innen die vorderen Türen geschlossen und der vordere Bereich wird abgesperrt. Es gibt keinen Fahrscheinverkauf in den Bussen; die Fahrscheinpflicht besteht trotzdem.[4]

Ab dem ?? fährt die KVG nach dem Samstagsfahrplan. Die Nachtbusse fahren weiter, um zum Beispiel Schichtarbeitenden den Arbeitsweg zu ermöglichen. Die Verkehrsbetriebe Kreis Plön (VKP) haben auf den Ferienfahrplan umgestellt. Die Autokraft fährt im Großraum Kiel nach Sonderfahrplänen.

Die Fördeschiffe fahren bis auf weiteres auf der Linie F1 weiter das Dreieck Friedrichsort, Möltenort, Laboe nach dem Winterfahrplan. Der Winterbordzuschlag für Zeitkarteninhaber*innen entfällt auf der F1 seit 23. März 2020. Auf der Schwentinelinie F2 endet der Fahrplan bereits um 18.06 Uhr.

Buslinien und Personentransfers zum Flughafen Hamburg von Kielexx, Kielius und Flixbus sind eingestellt.

Sonstiges

  • 11. April: Der Wochenmarkt auf dem Exerzierplatz öffnet bereits um 7 Uhr und damit eine Stunde früher als gewöhnlich, um den am Ostersonnabend erwarteten starken Käuferandrang zu entzerren. Die Stadtverwaltung weist ausdrücklich darauf hin, dass der Markt während der Corona-Epedemie "kein Ort für einen Familienausflug" sei.

Zivilgesellschaft

Die Bevölkerung der Stadt organisiert in der Corona-Pandemie eine Vielzahl an Hilfsmaßnahmen. Von der Einkaufshilfe in der Nachbarschaft bis zum Solidaritäts-Bier für geschlossene Gastwirtschaften.

Kieler Zwickel

Die Lille Brauerei legt mit dem "Kieler Zwickel" ein Bier auf, das in Kieler Einzelhandelsgeschäften zum "Preis eines 'Frisch Gezapften'" verkauft wird. Versehen mit den Logos Kieler Gaststätten kostet ein Sixpack mit dem Logo einer einzelnen Gaststätte 20 € - ein gemischter 18er-Karton kostet 60 €. Vom Verkaufspreis geht die Hälfte in einen Gemeinschaftstopf, der unter allen teilnehmenden Kieler Gastronomen aufgeteilt wird. In nur vier Tagen waren die ersten 3000 Liter "Kieler Zwickel" ausverkauft und über 10 000 € im Topf. Eine zweite Charge wird gebraut.[6]

Kiel hilft Kiel

Die Landeshauptstadt mit Kiel-Marketing und der Kieler Wirtschaftsförderung starten in Zusammenarbeit mit opencampus.sh ein Online-Portal, um die Aktivitäten zu koordinieren:

Das neue Portal www.kiel-hilft-kiel.de ist seit dem 26. März 2020 online und hat sich zum Sammelpunkt und zur Suchmaschine entwickelt – für lokale Einzelhändler und Gastronomen, für Initiativen, die im Kieler Stadtgebiet entstehen und für Informationen, die sich an hilfesuchende Unternehmen richten. Täglich machen viele Zuschriften von Initiatoren und Kieler Geschäften die Seite reicher: Schon in der ersten Woche gab es insgesamt über 84.000 Seitenaufrufe, über die Sozialen Medien wurden sogar über 100.000 Nutzer erreicht.[7]

Hamsterkäufe

Zu Beginn der Corona-Pandemie verbreitet sich das Gerücht, man solle sich mit Toiletten-Papier bevorraten. Daraufhin ist es über Wochen in den meisten Supermärkten immer wieder ausverkauft. Auch die Regale mit Nudeln, Mehl und Hefe sind häufiger leergekauft.

Fotos

Links


Quellen

  1. COVID-19 Fälle in Kiel
  2. Sportboothäfen
  3. Allgemeinverfügung zum Verbot und zur Beschränkung von Kontakten in besonderen öffentlichen Bereichen auf dem Gebiet der Landeshauptstadt Kiel.
  4. Pressemitteilung zur Schließung der vorderen Türen
  5. Kieler Nachrichten (Druckausgabe) vom 15. April 2020 (keine Verlinkung, da nur kostenpflichtig abrufbar)
  6. Information zum Kieler Zwickel bei Lillebräu, abgerufen am 16. April 2020
  7. Aktuelle Informationen zur Corona-Situation in Kiel