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Das Unternehmen expandierte darüber hinaus mit mehreren Geschäften nach Husum, Flensburg und nach Lübeck sowie mit einem Online-Shop ins Internet.
Das Unternehmen expandierte darüber hinaus mit mehreren Geschäften nach Husum, Flensburg und nach Lübeck sowie mit einem Online-Shop ins Internet.


== Gründerzeit ==
== Unternehmensgeschichte ==
Schuh-Heinrich ist seit der Gründung ein Familienbetrieb, wie die folgende Unternehmensgeschichte zeigt:
 
Im August 1892 eröffnete Johann Heinrich aus Heide in Dithmarschen in der [[Flämische Straße|Flämischen Straße]] 26 in Kiel ein Ladengeschäft für Schuhe. In der damaligen Zeit wurden Schuhe zum großen Teil handgefertigt. Dennoch gab es auch schon die ersten industriellen Fertigungsbetriebe wie z. B. Salamander und Lloyd.
Im August 1892 eröffnete Johann Heinrich aus Heide in Dithmarschen in der [[Flämische Straße|Flämischen Straße]] 26 in Kiel ein Ladengeschäft für Schuhe. In der damaligen Zeit wurden Schuhe zum großen Teil handgefertigt. Dennoch gab es auch schon die ersten industriellen Fertigungsbetriebe wie z. B. Salamander und Lloyd.


Johann Heinrich, Handwerker und Kaufmann in einer Person, hatte zur damaligen Zeit seinen Geschäftsschwerpunkt in der Ausstattung anderer Betriebe mit Arbeitsschuhen. Auch die Ausrüstung der wachsenden kaiserlichen Marine brachte dem Unternehmen manchen Großauftrag.
Johann Heinrich, Handwerker und Kaufmann in einer Person, hatte zur damaligen Zeit seinen Geschäftsschwerpunkt in der Ausstattung anderer Betriebe mit Arbeitsschuhen. Auch die Ausrüstung der wachsenden kaiserlichen Marine brachte dem Unternehmen manchen Großauftrag.


== Familienunternehmen ==
Das Ehepaar Berta und Johann Heinrich hatte fünf Kinder. Drei Söhne und sowie zwei Töchter. Von den Söhnen trat Robert die Nachfolge als Unternehmer im väterlichen Betrieb. Robert Heinrich machte seine kaufmännische Ausbildung in Apenrade, im damals zu Deutschland gehörenden Nordschleswig. Für sein Volontariat ging er in den USA, was für die damalige Zeit außergewöhnlich war.
Das Ehepaar Berta und Johann Heinrich hatte fünf Kinder: Drei Söhne, von denen Robert die Nachfolge als Unternehmer antrat, sowie zwei Töchter. Robert Heinrich machte seine kaufmännische Ausbildung in Apenrade, im damals zu Deutschland gehörenden Nordschleswig. Für sein Volontariat ging er in den USA, was für die damalige Zeit außergewöhnlich war.


Er überstand den Ersten Weltkrieg gut und trat 1919 dem väterlichen Unternehmen bei. Um der Konkurrenzsituation mit den eigenen Ladengeschäften des Herstellers Salamander entgegenzutreten, gründeten acht Schuhhändler aus Hamburg und Umgebung die Einkaufsgenossenschaft Nord-West eG, die heute anwr eG heißt. Schuh Heinrich wurde mit vielen Nachbarn aus Kiel und [[Schleswig-Holstein]] Mitglied in einer "zweiten Welle" und ist seit über 100 Jahren in der anwr eG tätig.
Er überstand den Ersten Weltkrieg gut und trat 1919 dem Unternehmen bei. Um der Konkurrenzsituation mit den eigenen Ladengeschäften des Herstellers Salamander entgegenzutreten, gründeten acht Schuhhändler aus Hamburg und Umgebung die Einkaufsgenossenschaft Nord-West eG, die heute anwr eG heißt. Schuh Heinrich wurde mit vielen Nachbarn aus Kiel und [[Schleswig-Holstein]] Mitglied in einer "zweiten Welle" und ist seit über 100 Jahren in der anwr eG tätig.


Robert Heinrich führte das Unternehmen durch unruhige Zeiten: die Revolution in Kiel, die Weimarer Republik, die Inflation, die Wirtschaftskrise, das Dritte Reich und schließlich den Zweiten Weltkrieg. Gemeinsam mit seiner Frau Berta versuchte er während des Krieges, den Betrieb in dem durch Bomben stark beschädigten Haus in der Flämischen Straße aufrecht zu erhalten.
Robert Heinrich führte das Unternehmen durch unruhige Zeiten: die Revolution in Kiel, die Weimarer Republik, die Inflation, die Wirtschaftskrise, das Dritte Reich und schließlich den Zweiten Weltkrieg. Gemeinsam mit seiner Frau Berta versuchte er während des Krieges, den Betrieb in dem durch Bomben stark beschädigten Haus in der Flämischen Straße aufrecht zu erhalten.

Version vom 13. August 2024, 23:41 Uhr


Schuh-Heinrich

Gegründet
1892
Adresse
Alter Markt 12
24103 Kiel
Telefon
0431 981350
Fax
0431 9813531
E-Mail
{{{E-Mail}}}
Web
https://www.das-schuherlebnis.de/
Rechtsform
GmbH & Co. KG
Handelsregister
HRA 10644 KI, Kiel
Geschäftsführung
Johann Heinrich, Anneke Heinrich, Marc Neugebauer
Branche
Einzelhandelsunternehmen

Das Schuhgeschäft Schuh-Heinrich ist ein Einzelhandelsunternehmen mit langer Tradition in Kiel.[1] Das Hauptgeschäft befindet sich am Alten Markt. Weitere Kieler Filialen befinden sich im Sophienhof und im Citti-Park. Das Unternehmen expandierte darüber hinaus mit mehreren Geschäften nach Husum, Flensburg und nach Lübeck sowie mit einem Online-Shop ins Internet.

Unternehmensgeschichte

Schuh-Heinrich ist seit der Gründung ein Familienbetrieb, wie die folgende Unternehmensgeschichte zeigt:

Im August 1892 eröffnete Johann Heinrich aus Heide in Dithmarschen in der Flämischen Straße 26 in Kiel ein Ladengeschäft für Schuhe. In der damaligen Zeit wurden Schuhe zum großen Teil handgefertigt. Dennoch gab es auch schon die ersten industriellen Fertigungsbetriebe wie z. B. Salamander und Lloyd.

Johann Heinrich, Handwerker und Kaufmann in einer Person, hatte zur damaligen Zeit seinen Geschäftsschwerpunkt in der Ausstattung anderer Betriebe mit Arbeitsschuhen. Auch die Ausrüstung der wachsenden kaiserlichen Marine brachte dem Unternehmen manchen Großauftrag.

Das Ehepaar Berta und Johann Heinrich hatte fünf Kinder. Drei Söhne und sowie zwei Töchter. Von den Söhnen trat Robert die Nachfolge als Unternehmer im väterlichen Betrieb. Robert Heinrich machte seine kaufmännische Ausbildung in Apenrade, im damals zu Deutschland gehörenden Nordschleswig. Für sein Volontariat ging er in den USA, was für die damalige Zeit außergewöhnlich war.

Er überstand den Ersten Weltkrieg gut und trat 1919 dem Unternehmen bei. Um der Konkurrenzsituation mit den eigenen Ladengeschäften des Herstellers Salamander entgegenzutreten, gründeten acht Schuhhändler aus Hamburg und Umgebung die Einkaufsgenossenschaft Nord-West eG, die heute anwr eG heißt. Schuh Heinrich wurde mit vielen Nachbarn aus Kiel und Schleswig-Holstein Mitglied in einer "zweiten Welle" und ist seit über 100 Jahren in der anwr eG tätig.

Robert Heinrich führte das Unternehmen durch unruhige Zeiten: die Revolution in Kiel, die Weimarer Republik, die Inflation, die Wirtschaftskrise, das Dritte Reich und schließlich den Zweiten Weltkrieg. Gemeinsam mit seiner Frau Berta versuchte er während des Krieges, den Betrieb in dem durch Bomben stark beschädigten Haus in der Flämischen Straße aufrecht zu erhalten.

Zwischen Meyn und Rehder die Filiale des Schuhhauses Heinrich (1962)

Ihr Sohn Rolf Heinrich wurde früh eingezogen und kehrte erst Anfang 1950 aus der Gefangenschaft auf dem Balkan zurück. Gemeinsam mit dem Vater begann anschließend der Wiederaufbau in angemieteten Behelfsräumen in der Flämischen Straße 9 in Kiel, gegenüber der Nikolaikirche. In den 1950er-Jahren wurde im Sophienblatt 20 durch Übernahme des Schuhhauses Arthur Borger die erste Filiale eröffnet.

1959 konnte der Betrieb schließlich aus der Flämischen Straße in das heutige Stammhaus im neu errichteten „Nebendahl-Haus“ am Alten Markt 12 umziehen.

Einzelnachweise