Stadtquartiere: Unterschied zwischen den Versionen
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Geschäfts- und Wohnhäuser der traditionellen, vom Markt nach Süden verlaufenden Einkaufsachse Holstenstraße Nr. 1-7 mit der Alten Ratsapotheke im 3. Haus (v.li.) (Kiel 44.622).jpg| | |||
AB 1869 Seite LII Ausschnitt.jpg|thumb|Auschnitt aus Seite LII des Kieler Adressbuchs 1869| | |||
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Holstenstraße 1-7, 1868: Das Haus am linken Bildrand trägt bereits die Straßennummer 1. Am Haus des Uhrmachers Koch ist noch die Baunummer 130 des IV. Quartiers zu lesen. Vergleiche hierzu den Auszug aus dem Adressbuch von 1869. | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
Version vom 7. Januar 2025, 22:23 Uhr
Die Stadtquartiere bezeichneten vom 17. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts die verwaltungsmäßge Einteilung des Stadtgebiets.
Es gab ursprünglich vier, später fünf Quartiere, die meist mit römischen Zahlen bezeichnet wurden.[1]
Quartierseinteilung
- I. Quartier: Es umfasste die ab dem späten 16. Jahrhundert entstandene Vorstadt südlich der Holstenbrücke.
Die Quartiere II, III und IV enthielten jeweils einen vom Markt ausgehenden Winkelbereich der Altstadt, im einzelnen:
- II. Quartier: Südwestliche Altstadt, von der Holstenstraße bis zur Haßstraße
- III. Quartier: Altstadt nördlich der Haßstraße und einer Linie von der Ecke Schloßstraße/Flämische Straße bis zum Seegarten, mit Ausnahme des Schlossbezirks.
- IV: Quartier: Südöstliche Altstadt, von der beim III. Quartier genannten Linie bis zur Holstenstraße.
Durch die Eingemeindung der Brunswik kam 1869 ein fünftes Quartier hinzu:
- V. Quartier: Es umfasste den gesamten Bereich des Fleckens Brunswik, also auch die Brunswiker Feldmark, die bis zum Belvedere und an den Ravensberg heran reichte.
Übergang zur Stadtteilgliederung
Aufgrund des starken Wachstums der Stadt erwies sich die Quartierseinteilung in den späten 1800er-Jahren als nicht mehr praktikabel. Nach der Eingemeindung der Brunswik waren der Stadt 1872 der Schlossbezirk und 1873 das Düsternbrooker und das Düvelsbeker Gehölz zugeschlagen worden. 1893 war die Wik eingemeindet worden und 1901 das Dorf Gaarden. Damit war Kiel schon 1900 mit 100 000 Einwohnern zur Großstadt geworden und weitere Eingemeindungen waren absehbar.[2]
1903 wurde in Kiel ein statistisches Amt eingerichtet und an die Stelle der Quartiere traten statistische Bezirke, die später als Stadtteile bezeichnet wurden. Letztere erhielten dann auch einen von den Quartieren abweichenden Zuschnitt.
Damit gab es 1903 die elf Stadtteile
- Altstadt (aus den Quartieren II, III und IV)
- Vorstadt, Exerzierplatz, Damperhof, Südfriedhof, Schreventeich (aus Quartier I)
- Brunswik, Blücherplatz, Ravensberg (aus Quartier V)[1]
- Wik, Gaarden (aus den jeweiligen Eingemeindungen)
Sonstiges
In den Quartieren wurden die Gebäude in der Reihenfolge ihrer Erbauung mit Baunummern bezeichnet. Diese Nummern dienten unter Angabe des jeweiligen Quartiers auch als Hausnummern. Die durchlaufende Nummerierung in der Straße setzte sich nur zögerlich durch. Erst 1870 wurde beschlossen, dies künftig zum Standard zu machen.
Holstenstraße 1-7, 1868: Das Haus am linken Bildrand trägt bereits die Straßennummer 1. Am Haus des Uhrmachers Koch ist noch die Baunummer 130 des IV. Quartiers zu lesen. Vergleiche hierzu den Auszug aus dem Adressbuch von 1869.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Rosenplänter, Johannes: Stadtgebietsgliederung, in: Tillmann/Rosenplänter: Kiel Lexikon, 2. Auflage, Neumünster 2010, ISBN 978-3529025563, S. 352 f.
- ↑ Jensen, Jürgen/Wulf, Peter: Geschichte der Stadt Kiel (Jubiläums-Veröffentlichung der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte e.V. in Verbindung mit der Landeshauptstadt Kiel), Neumünster (Wachholtz) 1991, ISBN 3-529-02718-9, S. 214