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Der Name ''Strande'' taucht erstmals 1353 in einer Urkunde auf. Damals verkaufte der Ritter ''Iwan von Reventlo'' seine Burg ''Bulleke'' und vier am Strand liegende Wohnsitze. Aus Bulleke (kleiner Hügel) wurde später Bülk. Im 16. Jahrhundert findet Strande auch in Kirchenbüchern Erwähnung. 1571 erbte ''Heinrich Rantzau'' die Güter Bülk, Scharrenhagen (Scharnhagen), das Dorf Eichhoff (Eckhof), das Dorf Neuen Bülk und das Dorf Strande. | Der Name ''Strande'' taucht erstmals 1353 in einer Urkunde auf. Damals verkaufte der Ritter ''Iwan von Reventlo'' seine Burg ''Bulleke'' und vier am Strand liegende Wohnsitze. Aus Bulleke (kleiner Hügel) wurde später Bülk. Im 16. Jahrhundert findet Strande auch in Kirchenbüchern Erwähnung. 1571 erbte ''Heinrich Rantzau'' die Güter Bülk, Scharrenhagen (Scharnhagen), das Dorf Eichhoff (Eckhof), das Dorf Neuen Bülk und das Dorf Strande. | ||
Das Gut Eckhof kam 1771 durch Kauf in den Besitz des Grafen von Holck. Dieser hob dort 15 Jahre später die Leibeigenschaft auf; in diesem | Das Gut Eckhof kam 1771 durch Kauf in den Besitz des Grafen von Holck. Dieser hob dort 15 Jahre später die Leibeigenschaft auf; in diesem Zusammenhang entstand das Dorf Freidorf. Auf dem Gut traf sich auch ein literarischer Gesprächskreis um den Dichter Gottlieb Klopstock. | ||
1827 gelangten die drei Güter Neu Bülk, Alt Bülk und Eckhof, die gemeinsam im Besitz von Jens Peter von Neergaard gewesen waren, nach dessen Konkurs in unterschiedliche Hände. 1806 war die Bülker Huk bereits für den Bau des Leuchtfeuers an die Regierung abgetreten worden. Nachdem der erste, hölzerne Leuchtturm 1843 abgebrannt war, wurde der Nachfolgebau noch in dänischer Zeit begonnen, konnte aber erst 1867 nach dem [[Deutsch-Dänischer Krieg|Deutsch-Dänischen Krieg]] von Preußen in Betrieb genommen werden. Gleichzeitig kam Strande durch die neu geschaffene preußische Kommunalordnung zum neu gebildeten Kreis Eckernförde. | 1827 gelangten die drei Güter Neu Bülk, Alt Bülk und Eckhof, die gemeinsam im Besitz von Jens Peter von Neergaard gewesen waren, nach dessen Konkurs in unterschiedliche Hände. 1806 war die Bülker Huk bereits für den Bau des Leuchtfeuers an die Regierung abgetreten worden. Nachdem der erste, hölzerne Leuchtturm 1843 abgebrannt war, wurde der Nachfolgebau noch in dänischer Zeit begonnen, konnte aber erst 1867 nach dem [[Deutsch-Dänischer Krieg|Deutsch-Dänischen Krieg]] von Preußen in Betrieb genommen werden. Gleichzeitig kam Strande durch die neu geschaffene preußische Kommunalordnung zum neu gebildeten Kreis Eckernförde. | ||
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Die Olympiade im benachbarten Kieler Stadtteil [[Schilksee]] ging 1972 auch an Strande nicht spurlos vorbei, denn in diesem Zusammenhang wurde der Strander Hafen erweitert. Seit 1984 darf sich Stande offiziell als ''Ostseebad'' bezeichnen.<ref>[https://www.strande.de/historie Geschichte Strandes] bei strande.de, abgerufen am 16. Februar 2019</ref> | Die Olympiade im benachbarten Kieler Stadtteil [[Schilksee]] ging 1972 auch an Strande nicht spurlos vorbei, denn in diesem Zusammenhang wurde der Strander Hafen erweitert. Seit 1984 darf sich Stande offiziell als ''Ostseebad'' bezeichnen.<ref>[https://www.strande.de/historie Geschichte Strandes] bei strande.de, abgerufen am 16. Februar 2019</ref> | ||
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Version vom 14. Juli 2022, 21:18 Uhr
Strande ist eine Nachbargemeinde von Kiel und liegt im Landkreis Rendsburg-Eckernförde.[1][2]
Die Gemeinde hat (Stand 31. März 2022) 1545 Einwohner[3] und bildet mit der Kieler Nachbargemeinde Dänischenhagen sowie den Gemeinden Noer und Schwedeneck das Amt Dänischenhagen, das seit 1948 existiert und bei der Gebietsreform vom 26. April 1970 seinen heutigen Zuschnitt bekam.
Geographie
Die Gemeinde Strande liegt am Westufer der Kieler Außenförde, an ihrem Übergang in die Kieler Bucht. Im Gemeindegebiet liegen außer dem ehemaligen Fischerdorf Strande die Gutsanlagen Eckhof, Altbülk und Neubülk sowie ein Teil der Siedlung Freidorf.
Auf der Bülker Huk, der Landspitze, welche den Übergang von der Kieler Förde sowohl in die offene Ostsee wie auch die Eckernförder Bucht markiert, steht der Bülker Leuchtturm. Seit 1970 wird das Leuchtfeuer von Travemünde aus ferngesteuert; in Bülk gibt es keinen ständigen Leuchtturmwärter mehr. In unmittelbarer Nachbarschaft des Leuchtturms befindet sich das Kieler Klärwerk Bülk.
Vom Ort Strande bis zum Bülker Leuchtturm führt eine Strandpromenade. In Bereich von Bülk nach Westen ist die Ostseeküste als Steilküste ausgebildet, die sich weit am Südufer der Eckernförder Bucht fortsetzt und ständiger Erosion ausgesetzt ist.
Vor Bülk liegt in der Ostsee die Untiefe Stollergrund, über der die Wassertiefe nur 6 bis 8 m beträgt. Sie ist sowohl Platz für Seebestattungen als auch Regattaaustragungsort während der Kieler Woche.
Geschichte
Der östliche Dänische Wohld, war um das Jahr 1000 ein Teil des Isarnwohld (Eisenwald) genannten Urwaldes.
Der Name Strande taucht erstmals 1353 in einer Urkunde auf. Damals verkaufte der Ritter Iwan von Reventlo seine Burg Bulleke und vier am Strand liegende Wohnsitze. Aus Bulleke (kleiner Hügel) wurde später Bülk. Im 16. Jahrhundert findet Strande auch in Kirchenbüchern Erwähnung. 1571 erbte Heinrich Rantzau die Güter Bülk, Scharrenhagen (Scharnhagen), das Dorf Eichhoff (Eckhof), das Dorf Neuen Bülk und das Dorf Strande.
Das Gut Eckhof kam 1771 durch Kauf in den Besitz des Grafen von Holck. Dieser hob dort 15 Jahre später die Leibeigenschaft auf; in diesem Zusammenhang entstand das Dorf Freidorf. Auf dem Gut traf sich auch ein literarischer Gesprächskreis um den Dichter Gottlieb Klopstock.
1827 gelangten die drei Güter Neu Bülk, Alt Bülk und Eckhof, die gemeinsam im Besitz von Jens Peter von Neergaard gewesen waren, nach dessen Konkurs in unterschiedliche Hände. 1806 war die Bülker Huk bereits für den Bau des Leuchtfeuers an die Regierung abgetreten worden. Nachdem der erste, hölzerne Leuchtturm 1843 abgebrannt war, wurde der Nachfolgebau noch in dänischer Zeit begonnen, konnte aber erst 1867 nach dem Deutsch-Dänischen Krieg von Preußen in Betrieb genommen werden. Gleichzeitig kam Strande durch die neu geschaffene preußische Kommunalordnung zum neu gebildeten Kreis Eckernförde.
Obwohl das benachbarte Kiel in preußischer Zeit schnell zur Großstadt aufblühte, blieb Strande weiterhin ein Dorf, dessen Bewohner vom Fischfang und vom Trocknen und Verkaufen von Seegras für Matratzenfüllungen lebten. Noch um 1900 gab es dort lediglich 14 Familien in 12 Häusern. Obwohl Strande schon ab 1872 eine regelmäßige Bootsverbindung nach Neumühlen besaß, wurde es erst nach 1906 durch eine feste Dampferbrücke zum Wochenendausflugsziel für Kieler Bürger.
Im Zweiten Weltkreig gab es in Strande eine Reihe von militärischen Stellungen und Einrichtungen. Strande musste jedoch keine Bombenangriffe erleben. Erst ab Anfang 1945 wuchs seine Einwohnerzahl, vor allem durch Flüchtlinge, die über die Ostsee kamen, rasant an. Erst damit entwickelte sich in Strande auch eine Einzelhandels-Infrastruktur.
Die Olympiade im benachbarten Kieler Stadtteil Schilksee ging 1972 auch an Strande nicht spurlos vorbei, denn in diesem Zusammenhang wurde der Strander Hafen erweitert. Seit 1984 darf sich Stande offiziell als Ostseebad bezeichnen.[4]
Einrichtungen
Strande besitzt lediglich eine Grundschule (Adresse: Dänischenhagener Straße 11). Weiterführende Schulen befinden sich in Kiel und der Gemeinde Altenholz
Kirchen
Strande verfügt über keine eigene Kirche.
Evangelisch gehört es zur Evangelisch lutherischen Kirchengemeinde Schilksee-Strande mit der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche am Ankerplatz 1 in Kiel-Schilksee, die von den Strander Architektenehepaar Barbara und Wolfgang Vogt erbaut wurde.
Katholisch ist es ein Teil der Dreieinigkeitsgemeinde der Kieler Pfarrei Franz von Assisi. Die 1957 erbaute Kirche befindet sich in der Fritz-Reuter Straße 60 in Kiel-Pries. 2017 wurde ihre Aufgabe diskutiert. Die nächstgelegene katholische Kirche für Strander Bürger wäre dann die St. Heinrich-Kirche in der Feldstraße.
Literatur
- "Strande - Vom Fischerdorf zum Seebad", Neumünster (Wachholtz), 2011, ISBN 978-3529063640
Weblinks
„Strande“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de
Einzelnachweise
- ↑ Webseite der Gemeinde Strande
- ↑ Wikipedia: „Strande“
- ↑ Bevölkerungszahlen der schleswig-holsteinschen Gemeinden bei www.statistik-nord.de, abgerufen am 13. Juli 2022
- ↑ Geschichte Strandes bei strande.de, abgerufen am 16. Februar 2019