Alfons-Huysmans-Ring: Unterschied zwischen den Versionen
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== Geschichte == | |||
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Er erinnert an den flämischen Zwangsarbeiter ''Alfons Huysmans'' (* [[13. April]] [[1922]], † [[11. April]] [[1945]]), der ab Mai 1943 im ''Gemeinschaftslager Dietrichsdorf I'' gemeldet war. Kurz vor Kriegsende kam er im von den Nazis so genannten [[Arbeitserziehungslager Nordmark]] in [[Hassee]] ums Leben, vermutlich durch Gewalt oder Hunger. Der Name Huysmans steht stellvertretend für alle Menschen, die zwischen 1939 und 1945 im Stadtteil Zwangsarbeit leisten mußten. Mehr als hundert sind auf dem [[Friedhof Dietrichsdorf]] und in einem Massengrab am Feldweg [[Specken]] begraben.<ref>{{Kieler Straßenlexikon}}</ref> | |||
Die Wohnsiedlung | == Entwicklung == | ||
Die Wohnsiedlung ''Alfons-Huysmans-Ring'' entstand - ebenso wie die angrenzende Straße [[Solomit]] - aus einem ehemaligen Barackenlager mit wechselvoller Geschichte. | |||
Die Bausubstanz des zuletzt als Obdachlosenlager genutzten Geländes bestand anfangs der 1990er Jahre nur noch aus dem ''"Haus der offenen Tür"'', in dem eine Kindertagesstätte untergebracht war, dem Hochbunker aus dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] sowie einer letzten noch bewohnten Steinbaracke. | |||
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== | == Einzelnachweise == | ||
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Aktuelle Version vom 15. Mai 2024, 10:44 Uhr
Alfons-Huysmans-Ring
- Ort
- Kiel
- PLZ
- 24149
- Stadtteil
- Neumühlen-Dietrichsdorf
- Neugestaltet
- 1995
- Querstraßen
- Solomit
- Nutzung
- Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr
- Straßengestaltung
Der Alfons-Huysmans-Ring ist ein Straßenring in Neumühlen-Dietrichsdorf. Über die Straße Solomit ist er mit dem Poggendörper Weg verbunden.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Name wurde mit Beschluss der Kieler Ratsversammlung vom 16. Juni 1994 festgelegt.
Er erinnert an den flämischen Zwangsarbeiter Alfons Huysmans (* 13. April 1922, † 11. April 1945), der ab Mai 1943 im Gemeinschaftslager Dietrichsdorf I gemeldet war. Kurz vor Kriegsende kam er im von den Nazis so genannten Arbeitserziehungslager Nordmark in Hassee ums Leben, vermutlich durch Gewalt oder Hunger. Der Name Huysmans steht stellvertretend für alle Menschen, die zwischen 1939 und 1945 im Stadtteil Zwangsarbeit leisten mußten. Mehr als hundert sind auf dem Friedhof Dietrichsdorf und in einem Massengrab am Feldweg Specken begraben.[1]
Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Wohnsiedlung Alfons-Huysmans-Ring entstand - ebenso wie die angrenzende Straße Solomit - aus einem ehemaligen Barackenlager mit wechselvoller Geschichte.
Die Bausubstanz des zuletzt als Obdachlosenlager genutzten Geländes bestand anfangs der 1990er Jahre nur noch aus dem "Haus der offenen Tür", in dem eine Kindertagesstätte untergebracht war, dem Hochbunker aus dem Zweiten Weltkrieg sowie einer letzten noch bewohnten Steinbaracke.
1993 konnte die Wohnungsbau-Genossenschaft Kiel Ost e.G. (WBG) mit der Landeshauptstadt Kiel die erforderlichen Erschließungs- und Treuhänderverträge abschließen. Im Oktober 1994 erfolgte die feierliche Grundsteinlegung für den Bau der zukünftigen "Wohn-Oase". Es entstanden Eigentumswohnungen in zweigeschossigen Häusern mit ausgebauten Dachwohnungen, moderne Reihenhäuser, Minivillen ("City" und "Kleeblatt") sowie Eigentumswohnungen - sog. "Vierling".
Am 3. Juni 1996 konnte im ehemaligen "Haus der offenen Tür", das für insgesamt 695 000 DM (das entspricht rund 355 350 €) völlig neu gestaltet und umgebaut wurde, eine Kindertagesstätte eröffnet werden.[2]
Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
„Alfons-Huysmans-Ring“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Hans-G. Hilscher: Kieler Straßenlexikon. Fortgeführt nach 2005 durch Dietrich Bleihöfer, ab 2022 durch Frank Mönig, Amt für Bauordnung, Vermessung und Geoinformation der Landeshauptstadt Kiel, Stand: Januar 2021. Abrufbar auf www.kiel.de oder als .pdf-Datei, ca. 1,5 MB
- ↑ Uwe Carstens: Solomit - Vom Gemeinschaftslager zur Wohnoase, Kiel (Malik Regional Verlag) 1996, ISBN 3-932266-00-5