Kehdenstraße: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Kehdenstraße''' läuft von der Westecke des [[Alter Markt|Alten Marktes]] zur [[Holstenbrücke]]. Sie ist damit eine der acht Straßen, die das historische Straßen-Doppelkreuz der Altstadt bilden.


=== Geschichte ===
== Geschichte ==
1242 bei der Stadtgründung angelegt <br>
Die ''Kehdenstraße'' ist bereits 1242 bei der Stadtgründung angelegt worden. Sie wurde in den folgenden Jahrhunderten wechselnd als ''Platea kediggorum'' (1264), ''Kedinckstrate'' (1472) oder ''Keden Straße'' (1730) bezeichnet. 1799 wird sie erstmals im ''Taschenbuch für die Einwohner der Stadt Kiel'' aufgeführt. Von 1793 bis 1844 hieß sie in falscher Übersetzung ihres Namens ins Hochdeutsche ''Kettenstraße''.
1264 Platea kediggorum <br>
1472 Kedinckstrate <br>
1730 Keden Straße <br>
1799 ist die Straße erstmals im Taschenbuch für die Einwohner der Stadt Kiel aufgeführt <br>


=== Namensherkunft ===
Der Straßenname bezieht sich auf die Siedler aus dem Land Kehdingen an der Elbe, die bei der Gründung Kiels angeworben wurden.
"Platea kedinghorum", nach den bei der Gründung Kiels herangezogenen Siedlern aus dem Lande Kehdingen an der Elbe benannt. (Früher Kehdinger-, Kehdingstrate, Kehdenstrate oder wie von 1793 - 1844 in falscher Ver- hochdeutschung : Kettenstraße)
≡ Kehdenstraße
Das thurmartige Gebäude vor der Kehdenstraße (auf Abbildung "Kiel um 1600" ) wird nirgends als Thor be- zeichnet. Ein solches hat dort nicht bestanden, denn die Kehdenstraße hat erst 1865 und 66 ihre Fortsetzung bis zum Kleinerkiel durch die zu den Häusern Faulstraße Nr. 42/43,44 und 45 gehörenden Grundstücke erhalten, zu welcher Zeit dann auch die Kehdenbrücke erbaut ward. <ref>Hans-G. Hilscher, Dietrich Bleihöfer: Kieler Straßenlexikon. 5. Auflage, Landeshauptstadt Kiel, Kiel 2011</ref>


=== Verlauf ===
Die Straße lief bis 1865 nur vom ''Alten Markt'' bis zur [[Faulstraße]]. Erst 1865/66 wurde sie über die Faulstraße hinaus bis zum [[Kleiner Kiel|Kleinen Kiel]] verlängert. Auf alten Stadtansichten ist dort ein turmartiges Gebäude dargestellt, das allerdings nie ein Stadttor war. Erst mit der Verlängerung der Kehdenstraße bis zum Kleinen Kiel wurde die damals noch offene Wasserverbindung zwischen dem Kleinen Kiel und dem Bootshafen mit der ''Kehdenbrücke'' überbrückt.<ref>{{Kieler Straßenlexikon}}</ref>
1242 vom Markt an<br>
1730 Markt - Fuhl Straße <br>
1793 Markt - [[Fuhlen Straße]] <br>
1865 Markt - [[Kehdenbrücke]]/[[Kleiner Kiel]]<br>
1881 Markt - [[Martensdamm]]<br>


=== Quellen ===
== Historische Gebäude ==
* Nr. 4: Das Haus wurde um 1600 gebaut und stand dort bis 1936. Es besaß einen zur Straße gerichteten Treppengiebel im Stil der Lübecker Kaufmannshäuser.
* Nr. 6: Das Haus wurde 1550 von ''Johann Rantzau'' erworben, bei dessen Familie es bis 1700 verblieb. Es bildete damals mit dem Haus Kehdenstraße 8 eine Einheit. Die beiden Häuser wurden erst 1791 getrennt. 1812 kaufte es der Professor der Medizin ''Franz Hegewisch''; anschließend besaß es ab 1865 der Chirurg Dr. ''C. Kunkel'' und schließlich an 1899 bis zur Zerstörung im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] der Homöopath und Kunstsammler Dr. med ''Paul Wassily''.
* Nr.  9: [[Franzosenlager]]
* Nr. 12: Das Haus diente von 1762 bis 1782 als Kaffeehaus der Universität. Von 1796 bis 1868 nutzte es von die jüdischen Gemeinde als erste Kieler Synagoge. 1890 wurde es abgebrochen.
* Nr. 25: Lager der Firma [[ELAC]]
* Nr. 28: Lager der Firma [[ELAC]]
 
<!--
== Unternehmen ==
-->
 
== Historische Unternehmen ==
* Nr. 4: [[Wilhelm Schmidt (Messerschmied)]] - Solinger Stahlwaren bis 1936 (Abriß des Hauses)
 
== Bilder ==
<gallery>
Kehdenstraße 4-6 1935.jpg|Die Häuser Kehdenstraße 4 und 6 im Jahr 1935
Kehdenstrasse 1965.jpg|Blickrichtung zum [[Alter Markt|Alten Markt]], Aufnahme von 1966
</gallery>
 
== Weblinks ==
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== Einzelnachweise ==
<references/>
<references/>
[[Kategorie: Kopfsteinpflaster]]

Aktuelle Version vom 13. Juni 2024, 10:52 Uhr

Kehdenstraße

Ort
Kiel
PLZ
24103
Stadtteil
Altstadt
Hist. Namen
Platea kediggorum, Kedinckstrate, Keden Straße
Querstraßen
Küterstraße, Anna-Pogwisch-Platz, Faulstraße, Holstenbrücke, Martensdamm
Plätze
Alter Markt
Nutzung
Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr
Kehdenstraße - vom Alten Markt aus gesehen


Die Kehdenstraße läuft von der Westecke des Alten Marktes zur Holstenbrücke. Sie ist damit eine der acht Straßen, die das historische Straßen-Doppelkreuz der Altstadt bilden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kehdenstraße ist bereits 1242 bei der Stadtgründung angelegt worden. Sie wurde in den folgenden Jahrhunderten wechselnd als Platea kediggorum (1264), Kedinckstrate (1472) oder Keden Straße (1730) bezeichnet. 1799 wird sie erstmals im Taschenbuch für die Einwohner der Stadt Kiel aufgeführt. Von 1793 bis 1844 hieß sie in falscher Übersetzung ihres Namens ins Hochdeutsche Kettenstraße.

Der Straßenname bezieht sich auf die Siedler aus dem Land Kehdingen an der Elbe, die bei der Gründung Kiels angeworben wurden.

Die Straße lief bis 1865 nur vom Alten Markt bis zur Faulstraße. Erst 1865/66 wurde sie über die Faulstraße hinaus bis zum Kleinen Kiel verlängert. Auf alten Stadtansichten ist dort ein turmartiges Gebäude dargestellt, das allerdings nie ein Stadttor war. Erst mit der Verlängerung der Kehdenstraße bis zum Kleinen Kiel wurde die damals noch offene Wasserverbindung zwischen dem Kleinen Kiel und dem Bootshafen mit der Kehdenbrücke überbrückt.[1]

Historische Gebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Nr. 4: Das Haus wurde um 1600 gebaut und stand dort bis 1936. Es besaß einen zur Straße gerichteten Treppengiebel im Stil der Lübecker Kaufmannshäuser.
  • Nr. 6: Das Haus wurde 1550 von Johann Rantzau erworben, bei dessen Familie es bis 1700 verblieb. Es bildete damals mit dem Haus Kehdenstraße 8 eine Einheit. Die beiden Häuser wurden erst 1791 getrennt. 1812 kaufte es der Professor der Medizin Franz Hegewisch; anschließend besaß es ab 1865 der Chirurg Dr. C. Kunkel und schließlich an 1899 bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg der Homöopath und Kunstsammler Dr. med Paul Wassily.
  • Nr. 9: Franzosenlager
  • Nr. 12: Das Haus diente von 1762 bis 1782 als Kaffeehaus der Universität. Von 1796 bis 1868 nutzte es von die jüdischen Gemeinde als erste Kieler Synagoge. 1890 wurde es abgebrochen.
  • Nr. 25: Lager der Firma ELAC
  • Nr. 28: Lager der Firma ELAC


Historische Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kiel „Kehdenstraße“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de

 Commons: Kehdenstraße (Kiel) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans-G. Hilscher: Kieler Straßenlexikon. Fortgeführt nach 2005 durch Dietrich Bleihöfer, ab 2022 durch Frank Mönig, Amt für Bauordnung, Vermessung und Geoinformation der Landeshauptstadt Kiel, Stand: Januar 2021. Abrufbar auf www.kiel.de oder als .pdf-Datei, ca. 1,5 MB