Wilhelm Brecour

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Wilhelm Carl Fritz Brecour (* 9. Dezember 1866 in Pritzwalk; † 11. Januar 1940 in Kiel) war Chefredakteur der Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung und sozialdemokratischer Politiker. Er war von 1919 bis 1932 Mitglied des preußischen Landtages.[1]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brecour war das älteste Kind des Ehepaars Wilhelm August Brecour (1841–1908) und Maria Auguste Caroline Grube aus Pritzwalk. Er hatte neun Geschwister, sechs Schwestern und drei Brüder.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brecour machte eine Ausbildung zum Tischler und engagierte sich in späteren Jahren in der Holzarbeitergewerkschaft. 1888 zog Brecour nach Kiel, arbeitete zunächst in mehreren Kleinbetrieben und dann bei der Kaiserlichen Werft Kiel als Tischler.[2] Ab 1. April 1893 war er Hilfsarbeiter der Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung. Im gleichen Jahr wurde er dort Expedient und ab 1904 bis 1931 Redakteur in verschiedenen Ressorts.[3] Am 2. Mai 1923 verließ Brecour die Zeitung bis April 1924 für eine Tätigkeit im Landesarbeitsamt.[4] 1931 ist Brecour aus gesundheitlichen Gründen aus dem Berufsleben ausgeschieden. Den Rest seines Lebens verbrachte er in seiner Wohnung in der Kleiststraße 21 in Kiel, wo ihn seine seine Frau und seine Tochter pflegten.[2]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1894 bis 1899 war Brecour Vorsitzender der Kieler SPD. Anfang der 1920er Jahre gehörte Brecour zum Bezirksvorstand der SPD.

Brecour wurde 1910 Stadtverordneter der Stadt Kiel, als solcher 1916 wiedergewählt; am 24. Mai 1918 wurde er ehrenamtlicher Stadtrat, in diesem Amt wiedergewählt am 29. Oktober 1919 und am 19. Oktober 1924, bis er im Juli 1929 ausschied. Von 1919 bis 1921 war er Mitglied der verfassunggebenden preußischen Landesversammlung und in den folgenden drei Legislaturperioden von 1921 bis 1932 Mitglied des Landtages des Freistaates Preußen.[2]

Ehen und Nachkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brecour hat am 26. Februar 1890 Anna Dorothea Langmaack (1870–1961) geheiratet und mit ihr zusammen insgesamt fünf Kinder gehabt.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilhelm Brecour: Die Sozialdemokratische Partei in Kiel. In: Zur Geschichte der Kieler Arbeiterbewegung. (= Sonderveröffentlichungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte Band 15), Kiel 1983.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wikipedia: „Wilhelm Brecour“
  2. 2,0 2,1 2,2 Schleswig-Holsteinische Volkszeitung vom 22. März 1960
  3. Schleswig-Holsteinische Volkszeitung vom 9. Dezember 1966
  4. Biographien Sozialdemokratischer Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1867 - 1933 Stichwort Wilhelm Brecour