Saldernstraße

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Saldernstraße

Ort
Kiel
PLZ
24118
Stadtteil
Ravensberg (Stadtteil)
Anschlussstraßen
Annenstraße
Querstraßen
Gutenbergstraße, Knooper Weg
Nutzung
Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr

Die Saldernstraße verbindet den Knooper Weg gegenüber der Annen- und der Jungmannstraße mit der Gutenbergstraße

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Straße wurde als eigenständige Straße 1937 von der Annenstraße abgetrennt. Der Name wurde am 8. April 1937 durch den Kieler Polizeipräsidenten genehmigt.[1]

Anders als heute endete die Saldernstraße ursprünglich als fünfter Ast an der Kreuzung zwischen der Gutenbergstraße und dem Straßenzug Goethestraße-Hansastraße. Dort befand sich in den 1960er-Jahren ein Kreisverkehr ("Hansastraßen-Kreisel"). Nach der Abschaffung der Kreisverkehrs-Regelung um 1970 wurde dieser zu einer einfachen Kreuzung umgebaut und die Saldernstraße davon abgesetzt in die Gutenbergstraße geführt.

Er erinnert an den holsteinischen Staatsmann Caspar von Saldern - ursprünglich von Sallern - (* 11. Juli 1711 in Apenrade; † 31. Oktober 1786 auf Gut Schierensee).

Kurzbiographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Saldern war bis 1748 Amtsverwalter in Neumünster gewesen und hatte sich dort das heutige Caspar-von-Saldern-Haus als Stadtpalais gebaut. 1751 erwarb er das Gut Schierensee und ließ dort dort bis 1782 das Herrenhaus und den Park anlegen. Später besaß er außerdem die Güter Annenhof und Blockshagen.

In Kiel hatte er mit dem Haus Flämische Straße 21 ein Stadtpalais, das er nach Plänen des Hamburger Architekten Sonnin durch den Landbaumeister Richter umbauen ließ. Das Haus diente später als Gerichtsgebäude und dann als Seemannsheim. Es wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.

Saldern war von 1761 bis 1773 für den russischen Hof als Diplomat in Verhandlungen zwischen Russland, Preußen, Gottorf und Dänemark um die Machtverhältnisse im nordeuropäischen Raum tätig. Im Inneren sanierte er die gottorfischen Staatsfinanzen und reformierte die Verwaltung und das Justizwesen. Als Agrarreformer setzte er eine mit einer Verkoppelung verbundene Landreform durch. Die damit verbundene Verpflichtung zur Anlegung von Wallhecken statt der bis dahin üblichen Totholzzäune ist der Ursprung der charakteristischen Knicklandschaft in Schleswig-Holstein.

Caspar von Saldern ist in einer Gruft in der Bordesholmer Klosterkirche bestattet.[2]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kiel „Saldernstraße“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans-G. Hilscher: Kieler Straßenlexikon. Fortgeführt nach 2005 durch Dietrich Bleihöfer, ab 2022 durch Frank Mönig, Amt für Bauordnung, Vermessung und Geoinformation der Landeshauptstadt Kiel, Stand: Januar 2021. Abrufbar auf www.kiel.de oder als .pdf-Datei, ca. 1,5 MB
  2. Wikipedia: „Caspar von Saldern“