Kieler Hufeisen
Als Kieler Hufeisen wird der Straßenzug Westring/Theodor-Heuss-Ring/Ostring bezeichnet, weil er hufeisenförmig um die Kieler Förde herumläuft.
Ausgangslage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Verbindungsmöglichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mit der zunehmenden Motorisierung wurde in den 1960er-Jahren deutlich, dass die vorhandenen Verbindungen zwischen den beiden Ufern der Förde dem wachsenden Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen waren. Neben der Förde stellt auch die Lage des Bahnhofs an der Hörn ein Hindernis für den innerstädtischen Verkehr dar, weil die von dort nach Süden führenden Bahngleise letzlich genauso trennend wirkten.
Zwar war die 1908 bis 1910 gebaute Gablenzbrücke 1956 um knapp 5 m verbreitert worden. Aber darüber hinaus gab es im Stadtgebiet nur eine weitere Querungsmöglichkeit für die Bahnlinie, nämlich im Zuge der Alten Lübecker Chaussee. Sie überquerte damals im Verlauf der heutigen Straßen Lauenburger Straße und Zum Brook die Eisenbahn mit einem beschrankten Bahnübergang bei der Gaardener Vereinsbäckerei, der mehr Verkehrshindernis als -verbindung war.
Vorhandene Straßen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Hinzu kam, dass der Fernverkehr weitgehend durch die Stadt hindurchgeführt wurde. So bildeten zum Beispiel Eckernförder Straße, Stefan-Heinzel-Straße, Hermann-Weigmann-Straße Ringstraße, Königsweg, Alte Lübecker Chaussee und Preetzer Straße (nach aktuellen Straßennamen) im Stadtgebiet die Bundesstraße 76.
Allerdings gab es mit dem West- und dem Ostring bereits auf jedem Ufer der Förde eine nach damaligem Maßstab leistungsfähige Umgehungsstraße, auch wenn diese nicht die Ausdehnung, geschweige denn, den Ausbauszustand von heute besaßen. Der Westring führte nur vom Hasseldieksdammer Weg zum Ravensberg. Der Ostring verband nur die Segeberger Straße mit der Franziusallee.
Bau des Hufeisens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Um den Fernverkehr um die Stadt herum leiten zu können und gleichzeitig eine angemessene Verkehrsverbindung zwischen den westlichen und östlichen Stadtteilen zu schaffen, bot es sich an, den Ost- und den Westring zu verlängern und durch eine Querspange zu verbinden.
Der Ostring wurde daher nach Norden bis über die Schwentine verlängert, die dafür mit einer neuen Straßenbrücke, der Neuen Schwentinebrücke, versehen wurde. Der Westring wurde im Norden am Holstein-Stadion vorbei bis zur Projensdorfer Straße fortgeführt und erhielt im Süden eine Verlängerung bis zur Saarbrückenstraße.
Als Querspange wurde zwischen dem Südende des Westrings an der Saarbrückenstraße und dem Südende des Ostrings an der Segeberger Straße der Theodor-Heuss-Ring vollkommen neu gebaut. Er wurde dazu als weitgehend kreuzugsfreie Straße mit zwei Fahrstreifen je Richtung auf einer in Teilen neuen Trasse geschaffen. Diese wurde von der Saarbrückenstraße aus unter dem Winterbeker Weg und der Hamburger Chaussee hindurch geführt. Östlich der Hamburger Chaussee konnten zwei bestehende Abschnitte der Friesenstraße genutzt werden, die dadurch im Theodor-Heuss-Ring aufging. Ihr Name lebt in der Friesenbrücke weiter, welche die Bahnanlagen zwischen dem Barkauer Kreuz und dem Joachimplatz überquert. Schließlich folgte die Straßenführung die vorhandenen Verlauf der Segeberger Straße bis zum Ostring.
Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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Bau des Waldwiesenkreuzes zur Unterquerung der Hamburger Chaussee, April 1967