Institut für Weltwirtschaft

Aus Kiel-Wiki
Das Institut an der Kiellinie 66

Das Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel; international auch bekannt unter dem Namen „The Kiel Institute“) ist ein Zentrum weltwirtschaftlicher Forschung.[1] Es zählt zu den sechs führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstituten, die als Mitglieder der Leibniz-Gemeinschaft zu gleichen Teilen vom Bund und der Gemeinschaft der Bundesländer finanziert werden. Das IfW Kiel ist ein An-Institut der Christian-Albrechts-Universität und kooperiert insbesondere mit der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät, ist aber rechtlich und wissenschaftlich eigenständig. Seit dem 1. Januar 2007 ist das Institut eine unabhängige Stiftung des öffentlichen Rechts des Landes Schleswig-Holstein. Es beschäftigt ca. 160 Personen, davon über 80 Wissenschaftler. Präsident des Instituts ist seit Sommer 2023 Moriz Schularick; sein Vorgänger war Gabriel Felbermayr, der das Institut seit dem 1. März 2019 geleitet hatte, es jedoch bereits Ende September 2021 wieder verließ, um als Leiter ans Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung zu wechseln. Vorgänger Felbermayrs war der US-amerikanische Ökonom Dennis J. Snower gewesen, der das Institut seit Oktober 2004 geleitet hatte. [2].

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Institut wurde am 18. Februar 1914 im Schloßgarten 14 als Königliches Institut für Seeverkehr und Weltwirtschaft an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel gegründet und am 20. Februar eröffnet. 1919 erwarb es mit Hilfe seiner Fördergesellschaft das Kruppsche Anwesen „Seebadeanstalt“ an der Kieler Förde, bezog im Frühjahr 1920 diese Räumlichkeiten und erhielt im Januar 1934 seine heute gültige Bezeichnung.

Nachkriegszeit bis heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm zunächst Friedrich Hoffmann kommissarisch die Institutsleitung, gefolgt 1948 von Fritz Baade (1893–1974), der sich vor allem der weltwirtschaftlich ausgerichteten Agrar- und Ernährungsforschung widmete. Unter seiner Leitung und dank seiner guten Kontakte in die USA und andere Länder konnte das IfW wieder an die internationale Forschungsgemeinschaft herangeführt werden und seine Rolle als ein bedeutendes Zentrum der Weltwirtschaftsforschung mit umfangreicher Bibliothek und einem Wirtschaftsarchiv ausbauen. Baade folgten als Präsidenten des Instituts Erich Schneider, Herbert Giersch, Horst Siebert, Dennis J. Snower und Gabriel Felbermayr. Während der fast zweijährigen Vakanz der Präsidentschaft nach dem Ausscheiden Felbermayrs leiteten Holger Görg und Stefan Kooths das Institut als Interimspräsident bzw. -vizepräsident, bevor Moritz Schularick das Amt am 1. Juni 2023 übernahm.

Das Institut ist regelmäßiger Teilnehmer an der Gemeinschaftsdiagnose, die von führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstituten zweimal jährlich für die deutsche Bundesregierung erstellt wird. Es ist weiterhin für den Kiel Trade Indicator, einen wichtigen Indikator für gloable Handelsströme, sowie für den Ukraine Support Tracker, eine länderübergreifende Datenbank von Unterstützungsmaßnahmen für die Ukraine, bekannt.

Zusammenarbeit mit der Christian Albrecht Universität zu Kiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es werden regelmäßig Lehrveranstaltungen des IfW Kiel im Rahmen von wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel durchgeführt; auch eine Promotion am IfW Kiel ist möglich. Das bereits seit Jahrzehnten bestehende Advanced Studies-Programm (ASP) des Instituts, das eine Brücke zwischen Masterabschluss und Promotion bilden soll, wird seit 2024 zu einem vollumfänglichen Ph.D.-Programm ausgebaut. Zudem unterstützt das IfW Kiel Studenten durch Stipendien und durch weiterführende Praktika, Ausbildungs- und Forschungsprogramme.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karte „Institut für Weltwirtschaft“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de

 Commons: Institut für Weltwirtschaft – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wikipedia: „Institut für Weltwirtschaft“
  2. Das IfW-Präsidium auf ifw-kiel.de, zuletzt abgerufen 11.08.2019