Adolf Westphal

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Adolf Westphal 1964

Konsul Adolf Karl August Westphal (* 7. Oktober 1910 in Kiel; † 10. März 1971 ebenda) war ein deutscher Wirtschaftsmanager.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adolf Westphal war ein "Gaardener Jung", der Sohn eines Schmiedemeisters. Nach der Mittelschule besuchte er eine staatliche höhere Handelsschule. Ab 1928 machte er eine Lehre als Schiffsmakler und Holzkaufmann. Nach kurzer Tätigkeit in seinem Beruf, dann im Verlag der Kieler Neuesten Nachrichten, fing er am 17. August 1936 als Einkäufer bei der Howaldtswerke AG an, die mittlerweile Teil der staatlichen Kriegsmarinewerft Kiel war.[1] 1938 wurde er Abteilungsleiter, 1943 Prokurist und kaufmännischer Leiter der nun wieder aus der Kriegsmarinewerft herausgelösten[1] Werft. Nach Ende der NS-Herrschaft und des Zweiten Weltkriegs kam er 1946 in den Vorstand, 1953 wurde er Vorsitzender des Vorstandes. Schon seit 1946 war er der Motor für den Wiederaufstieg des Unternehmens, das durch den Bombenkrieg 80% seiner Gebäude und 60% seiner Maschinen verloren hatte, die zerstört oder nicht mehr betriebsfähig waren.[1]

Als Generaldirektor knüpfte Adolf Westphal neue Kontakte; er war es, der den griechischen Reeder Onassis ebenso wie die norwegische Jahre-Linie als Dauerkunden für zivile Schifffahrt gewann. Bereits 1953 nahm er auch Geschäftsbeziehungen aus der Vorkriegszeit in die Sowjetunion wieder auf.[2] Zusammen mit seiner (den Fotos zufolge) glamourösen Ehefrau Marie Luise Westphal spielte er in der Kieler Gesellschaft eine große Rolle.

Sein Tod mit 60 Jahren kam offenbar sehr überraschend.

Werftarbeiter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1959 gab Adolf Westphal eine Skulptur in Auftrag, die an die Leistungen der Werften auf dem Kieler Ostufer und ihrer Arbeiter erinnern sollte. Der Bildhauer Walter Rössler schuf den Werftarbeiter, der auf dem Westufer unterhalb des Schlosses aufgestellt wurde. Würde er den Blick heben, hätte er Gaarden und die Werft auf dem Ostufer genau im Blick.

Der Bruder des Künstlers, Werner Rössler, berichtete, dass es der Wunsch seines Bruders gewesen sei, dass die Skulptur in Gaarden, vor dem Eingang der Werft, stehen solle, "wo sie eigentlich hingehöre". Das sei aber nicht durchsetzbar gewesen, "die Stadtoberen hätten es anders gewollt."[3]

"Der Künstler zeigt einen anonymen Arbeiter in voller Montur, der auf einem Sockel kniet und das Gesicht nach unten neigt. Der Körper ist durch die wechselnden Winkel und Neigungen von Armen, Beinen und Oberkörper spannungsreich inszeniert. Die Darstellung des knienden Arbeiters hebt sich gezielt von heroischen Denkmälern früherer Jahrzehnte ab."[4]

Auch dies konnte jedoch nicht verhindern, dass der Kieler Volksmund den Namen der Skulptur erweiterte zu "Werftarbeiter auf der Suche nach seiner letzten Lohnerhöhung".

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adolf Westphal wurde unter anderem 1961 mit dem Kommandeurskreuz des norwegischen Olaf-Ordens ausgezeichnet.[5]

Am 17. Dezember 1980 beschloss die Kieler Ratsversammlung, eine neue Straße am Südende der Hörn nach ihm zu benennen.

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 Vgl. Wikipedia: Howaldtswerke-Deutsche Werft , abgerufen 10. November 2020
  2. Eintrag "Westphal, Adolf" in Munzinger Online/Personen - Internationales Biographisches Archiv, abgerufen 10. November 2020
  3. Erinnerung aus einem Gespräch mit Werner Rössler in den 1990er-Jahren, M. Hammer-Kruse
  4. Walter Rössler: Werftarbeiter, bei sh-kunst.de, abgerufen 10. November 2020
  5. Eintrag "Westphal, Adolf" in Munzinger Online/Personen - Internationales Biographisches Archiv, abgerufen 10. November 2020